Schließung des Paderborner Ausbesserungswerks befürchtet – was die DB dazu sagt

Paderborn. 800 Arbeitsplätze und ein 217.000 Quadratmeter großes Werksgelände: Die DB Fahrzeuginstandhaltung – besser bekannt als Ausbesserungswerk – ist im doppelten Sinne ein großer Arbeitgeber in Paderborn. Doch die Zukunft des Werkes scheint ungewiss. Andreas Steins, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender, befürchtet die Schließung des Paderborner Werkes. &bdquo;Derzeit sind alle Mitarbeitenden ziemlich aufgeschreckt.“ Das Thema ist auch bei der Politik angekommen. &bdquo;Wir haben im Werk einen sehr starken Leistungsrückgang, was hauptsächlich daran liegt, dass die Aufträge der Hauptkundin DB Cargo zurückgegangen sind“, sagt Steins gegenüber der &bdquo;NW“. Neben Güterwagen der DB Cargo werden in dem Werk an der Hermann-Kirchhoff-Straße unter anderem Fahrzeuge des Tunnelrettungsdienstes, der DB InfraGO und des Militärs instandgesetzt. Seit Jahren fährt DB Cargo hohe Verluste ein. Im vergangenen Jahr entschied die EU-Kommission, dass die bundeseigene Deutsche Bahn diese Verluste des Tochterunternehmens künftig nicht mehr ausgleichen darf. Lesen Sie auch: Mitarbeiter des Paderborner DB-Fahrzeuginstandhaltungswerks streiken DB äußert sich zur Situation im Paderborner Werk Steins Einschätzung zu den Aufträgen bestätigt die DB. Sie teilt auf &bdquo;NW“-Anfrage mit: &bdquo;Unser Werk in Paderborn arbeitet überwiegend für den Güterverkehr auf der Schiene. Dieser ist – nicht zuletzt aufgrund der konjunkturellen Lage – in einer schwierigen Situation und die Aufträge an das Werk sind rückläufig.“ Und weiter heißt es von DB-Seite: &bdquo;Klar ist: Wir müssen als wirtschaftlich agierendes Unternehmen kontinuierlich unsere Instandhaltungskapazitäten prüfen und an den tatsächlichen Bedarf am Markt anpassen.“ Entscheidungen zur Zukunft des Werks Paderborn seien nicht gefallen. &bdquo;Unsere Planungen sehen eine Werksschließung derzeit nicht vor“, teilt die DB mit. Einen Schließungsbeschluss gebe es zwar nicht, sagt dann auch Andreas Steins. &bdquo;Aber die Situation ist mehr als kritisch.“ Er spreche aus Erfahrung. Seit 44 Jahre arbeite er in dem Paderborner Werk und habe bereits Schließungen an anderen Standorten mitbekommen. Derzeit ist der Paderborner als stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH in Frankfurt tätig. Steins verweist auf die Nachwuchsgewinnung, um seinen Eindruck zu bekräftigen. &bdquo;Normalerweise haben im Werk jedes Jahr 10 bis 20 neue Auszubildende im Metallhandwerk und anderen Handwerken angefangen“, berichtet Steins. &bdquo;Ab 2025 soll es keine neuen Azubis geben. Das ist für mich das entscheidende Signal gewesen.“ Paderborns Bürgermeister spricht von intensiven Gesprächen Inzwischen ist auch die Politik in die Thematik eingeschaltet. &bdquo;Ich bin gemeinsam mit dem Landrat und unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit der Werksleitung und dem Betriebsratsvorsitzenden in intensiven Gesprächen“, sagt Bürgermeister Michael Dreier. Er habe Paderborns CDU-Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann um Hilfe gebeten. Linnemann habe sich bei der Vorstandsvorsitzenden der DB Cargo und Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bahn AG, Sigrid Evelyn Nikutta, über die Sachlage erkundigt. &bdquo;Bereits am letzten Donnerstag hat dazu mit allen Beteiligten eine Videokonferenz stattgefunden“, sagt Dreier. &bdquo;Alle Beteiligten setzen sich gemeinsam für die Erhaltung des Standorts und somit der Arbeitsplätze in Paderborn ein.“ Zuletzt wurde am Paderborner Standort das Personal noch aufgestockt In der jüngeren Vergangenheit wurde das Personal im Paderborner Ausbesserungswerk noch aufgestockt. 2023 beispielsweise sollten bis zu 60 neue Vollzeitstellen besetzt werden, &bdquo;davon überwiegend qualifizierte Fachkräfte wie Schlosser, Schweißer oder Staplerfahrer“, hieß es seitens der Personalleitung vor gut zwei Jahren. Der damalige Werkleiter Oliver Ditrich sagte, dass geplant sei, &bdquo;bis 2025 die modernste Radsatzwerkstatt Europas zu werden“. Mehr zum Thema des Ausbesserungswerkes: Große Pläne für das Werk in Paderborn Tatsächlich sei in den vergangenen Jahren &bdquo;sehr viel passiert“, sagt Andreas Steins heute. &bdquo;Unter anderem wurde mehr Personal eingestellt, weil der Schienenverkehr gestärkt werden sollte. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung stand, dass man sich auf die Schiene konzentrieren will.“ Angesichts der aktuellen Situation meint Steins: &bdquo;Hier wird gerade nur der akut wirtschaftliche Aspekt betrachtet, weniger der strategische Blick, wohin man beim Güterverkehr in Deutschland will.“ Paderborn sei das letzte Werk für die Instandhaltung des Schienengüterverkehrs im DB-Konzern, so Steins zur Besonderheit des Paderborner Standorts. &bdquo;Die Größe dieses Werks ist ein Alleinstellungsmerkmal.“ Eröffnet wurde das Werk im Jahr 1913 mit der Aufgabe, Personen- und Güterwagen auszubessern. .responsive23-4WrhkWxj2a1UTrjG-map-250121-ausbesserungswerk-db-pb { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-4WrhkWxj2a1UTrjG-map-250121-ausbesserungswerk-db-pb { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-4WrhkWxj2a1UTrjG-map-250121-ausbesserungswerk-db-pb { padding-top: 142.86%; } }

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