Anonymer Umschlag in Paderborner City: Das kostet der Einsatz der Feuerwehr

Paderborn. Plötzlich wurde es unruhig in der Paderborner Innenstadt. Sirenen, Blaulicht und Absperrbänder umgaben die Rosenstraße. Der Grund: ein umfangreicher Gefahrguteinsatz und eine ungewöhnliche Zustellung. Auslöser für den Fall soll nach &bdquo;NW“-Informationen ein anonym zugesandter Umschlag gewesen sein, in dem sich eine unbekannte Substanz befand. Ein &bdquo;weißes, klebriges Pulver“ wäre dort enthalten. Inzwischen liegt eine Einschätzung des Landeskriminalamtes zu dem Stoff vor. Und auch die Feuerwehr hat die Kosten für den Einsatz berechnet. Für die Geschäftsinhaberin, die den Brief erhielt, war es eine extreme Beeinträchtigung. &bdquo;Der kam ganz normal über den Postweg“, sagte Darja Klassen. Zum Zeitpunkt der Zustellung war sie jedoch nicht vor Ort, sondern ihre Mutter, die den Brief entgegennahm. Ihr sei der Brief am Mittag des 20. Mai sofort seltsam vorgekommen. Denn dieser hätte keinen Absender gehabt, und wäre ein vorgefertigter Umschlag einer bekannten Organisation gewesen, von der sie eigentlich keinen Brief erwartete. Zudem wäre deutlich zu spüren gewesen, dass er nicht Papier, sondern eine Substanz enthielt. Daraufhin verständigte sie die Polizei. Das bestätigte auch Polizeipressesprecherin Michaela Dawson: &bdquo;Der Fall wurde gegen 12.30 Uhr gemeldet.“ So viel kostet Feuerwehreinsatz in der Paderborner Fußgängerzone Seitens der Feuerwehr habe man nun, knapp einen Monat nach dem Vorfall, unter Anwendung der Kostensatzung einmal nachgerechnet. Demnach habe der Einsatz der Feuerwehr Paderborn circa 3.800 Euro gekostet. Die Gesamtkosten liegen womöglich noch einmal höher. Denn auch die Polizei war an dem etwa vier Stunden dauernden Einsatz beteiligt. Außerdem mussten ansässige Geschäfte für die Dauer des Einsatzes schließen. Laut Stadt würden bisher jedoch keine Anhaltspunkte zu einem Verursacher vorliegen, dem gegenüber diese Kosten berechnet werden können. Eine böswillige Alarmierung könne indes nach derzeitiger Sachlage ausgeschlossen werden. Unbekannter Stoff entpuppt sich als Cappuccino-Pulver Mit der Frage, was dort per Postweg zugestellt wurde, beschäftigte sich auch das Landeskriminalamt in Düsseldorf. Mark Heinemann, Pressesprecher bei der Polizei Paderborn, erklärte am Folgetag, Mittwoch, 21. Mai, auf &bdquo;NW“-Nachfrage, dass es sich nach ersten Einschätzungen wohl kaum um eine gefährliche Substanz gehandelt habe. Ungefährliches Cappuccino-Pulver war in dem Umschlag, heißt es in einer wenig später folgenden Mitteilung. Mit dem Brief habe zu einer Online-Veranstaltung eingeladen werden sollen. Feuerwehr Padeborn zieht Fachberater zum Einsatz hinzu Laut Mirko Bursian, vom B-Dienst der Feuerwehr, musste am Tag des Einsatzes zunächst geklärt werden, ob es zu einer Kontamination gekommen ist. &bdquo;Wir warten auf den ABC-Fachdienst und nehmen Kontakt zur Analytischen Taskforce auf, die dann entweder ausrückt oder telefonisch berät, was zu tun ist“, sagte Bursian. Wegen der möglichen Gefahrenlage wurden die Geschäftsleute vor Ort gebeten, ihre Türen und Fenster zu schließen. Der Absperrradius in der Rosenstraße wurde im Laufe des Einsatzes erweitert. Aufgrund der Einsatzmaßnahmen war der Le-Mans-Wall in beide Richtungen gesperrt. Gesperrt wurde ab dem Liboriberg und ab dem Westerntor. Auch die Rosenstraße war dicht, hieß es vonseiten der Polizei. Das betraf dann auch den Padersprinter, die Buslinien wurden über den Le-Mans-Wall und den Liboriberg umgeleitet. Die Haltestellen Le-Mans-Wall und Rosenstraße wurden ebenso nicht angefahren. Davon betroffen waren die Buslinien 14 und 100, erklärt der Padersprinter auf eine &bdquo;NW“-Nachfrage hin. Kurz nach der Sicherstellung des Umschlags gegen 15.30 Uhr hob die Feuerwehr die Sperrungen auf der Rosenstraße auf. Gegen 16.15 Uhr waren dann auch alle weiteren Straßen wieder frei. Einsatz in der Innenstadt verläuft ohne Vorfälle Trotz der heiklen Situation und Gefahrenlage gab es eine gute Nachricht: &bdquo;Der Einsatz verlief ohne besondere Vorfälle. Keiner ist zu Schaden gekommen“, sagte Dawson. Personen, die durch die Substanz verletzt worden waren, gab es nach Polizeiangaben nicht. Darja Klassen nahm es trotz der erschwerten Umstände locker. &bdquo;Zum Glück ist nichts ausgelaufen“, sagte Klassen. Ihr Arbeitsalltag wäre dadurch zwar auf den Kopf gestellt worden, aber am wichtigsten wäre es, dass keiner verletzt wurde. &bdquo;Es hätte ja wen anders treffen können“, sagte die Ladeninhaberin. Wie zum Beispiel die Postbotin, die Einsatzkräfte oder jemand anderes Unbeteiligtes – wenn der Umschlag etwas Gefährliches enthalten sollte. Sie wäre erst einmal froh, dass sie ihren Laptop retten und mitnehmen konnte, um weiterzuarbeiten. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn. Anmerkung: Der Artikel wurde am 20. Juni ergänzt. Hinzu kamen die Informationen zu Kosten rund um den Einsatz.

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