Libori-Bilanz in Paderborn: 1,4 Millionen Besucher, Beinahe-Geburt und Plus beim Parken

Paderborn. Insgesamt 1,4 Millionen Menschen haben diesmal Libori besucht. Damit waren es etwas weniger als die 1,5 Millionen aus dem Vorjahr, wie Bürgermeister Michael Dreier in der Bilanzpressekonferenz im Rathaus sagte. Entscheidend dürfte das unbeständige Witterung gewesen sein. Das letzte Mal für Bürgermeister Dreier &bdquo;Wir haben noch ganz schön Glück gehabt“, sagte ein betonend bewegter Dreier, für den es die letzten neun Libori-Tage als Rathauschef waren, zum Wetter. &bdquo;Ich find’s schade, dass es vorbei ist.“ Es sei &bdquo;ein einzigartiges Fest“, &bdquo;ein Fest der Sicherheit, auf dem sich alle Menschen geborgen fühlen können“. Dreier dankte allen Beteiligten. Mit Blick auf seine Paderborn-Lied-Gesangseinlagen in der Almhütte räumte er jedoch ein, es das ein oder andere Mal etwas übertrieben zu haben. Erzbischof schon wieder in Vorfreude Die unterschiedlichen Angebote des Erzbistums seien gut angenommen und das Motto &bdquo;Vertrauen ins Morgen“ auf vielfältige Weise ausgebreitet worden, sagte Pressesprecher Thomas Throenle. Alles sei &bdquo;top besucht“ gewesen. Ein paar Zahlen: Im Missionsgarten am Konrad-Martin-Haus waren 500 Ehrenamtliche im Einsatz und brachten etwa 3.000 Liter Teig in Waffelform an die Menschen. Im Vorjahr wurden so 60.000 Euro für Hilfsprojekte eingenommen. Erzbischof Udo Markus Bentz sei froh, sich in den Bergen erholen zu können. Zugleich sei er schon in Vorfreude aufs nächste Fest. Lesen Sie auch: Er ist einer von wenigen Paderbornern mit dem Namen Liborius Polizei ermittelt gegen Drohnenpiloten Mehrere private Drohnen, die kurz vor dem Feuerwerk über der Innenstadt gemeldet wurden, waren laut Pressesprecherin Michaela Dawson polizeilich die &bdquo;größte Auffälligkeit. Nach Ortung des Drohnenpiloten musste dieser den Flug einstellen. Die Ermittlungen zu mehreren Verstößen (Nachtflugverbot, Fliegen über Menschenmengen, Fliegen außerhalb der eigenen Sichtweite, Überfliegen von Bahngleisen) dauern an. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn. &bdquo;Schlechtes Wetter ist der Freund der Polizei“, sagte Dawson und zieht eine &bdquo;positive Bilanz“: Es gab insgesamt 84 Hilfeersuchen, 14 vermisste Personen wurden zeitnah wieder mit ihren Begleitungen zusammengebracht. Hinzu kommen sieben Taschen- und Ladendiebstähle, 13 Platzverweise, zwei Gefährderansprachen und 91 Personenüberprüfungen - davon 47 an den Wochenenden innerhalb der Maßnahmen zur Bekämpfung der Messergewalt im öffentlichen Raum mit zwei Anzeigen. Außerdem fertigte die Polizei eine Anzeige wegen sexueller Belästigung und acht Strafanzeigen wegenKörperverletzungsdelikten auf. Zwei davon ereigneten sich Mitte der Woche an einer Gaststätte amKamp eine weitere am Auftaktwochenende in der Grube. Ein Eindruck aus dem Stadtrat Brunhilde Konersmann, stellvertretende Vorsitzende des Ratsmarktausschusses (CDU), habe auf Libori &bdquo;viele, viele zufriedene Gesichter gesehen“. Sie schlug vor, den Platz der kleinen Künste auch nach Fertigstellung des Stadthaus-Neubaus vor der Stadtbibliothek mit dem &bdquo;tollen Ambiente“ zu belassen. Kritisch sei der Lärm für die in der Rosenstraße wohnenden Menschen. Hier müsse Rücksicht genommen werden. Sie habe das Gefühl, dass sich die Fahrgeschäfte mit ihrer Lautstärke übertrumpfen. Diesbezüglich solle mit den Beschickern gesprochen werden. Zudem kritisierte sie die liberalisierte Drogenpolitik: Am Samstagnachmittag seien ihr und ihrem Mann zwischen Neuhäuser Tor und Arosa-Hotel mehrere Personen mit Cannabis und Spritzen entgegengekommen. Einblicke: Riesenrad-Schausteller leben im 70 Quadratmeter großen Wohnwagen während Libori Beschicker der Kirmes und des Pottmarkts Da es eher Herbstlibori-Temperaturen waren, wünsche er sich im Herbst dann Libori-Grade, sagte Bethel Thelen, Vorsitzender des Paderborner Schaustellervereins. Beispielsweise Eis- und Bierstände ohne Unterstandsmöglichkeit hätten fünf bis zehn Prozent weniger eingenommen. Die Fahrgeschäfte hätten ihren Vorjahresumsatz nur um zwei Prozent verpasst. Auf die Lautstärke positiv ausgewirkt habe sich die Konzentration von vier Großfahrgeschäften im oberen Teil der Kirmes, die ihre Musik zusammengeklemmt hätten. &bdquo;Das Geschäft war gut“, sagte Willi Koch als Sprecher der Pottmarktbeschicker. An Tagen mit Regen habe es zwar Umsatzeinbußen gegeben und es werde insgesamt nicht mehr so gekauft wie früher. Doch die Kollegen seien alle zufrieden. Koch lobte Paderborn als &bdquo;eine saubere und sehr sicherere Stadt“. Eine Fast-Geburt, Alkoholvergiftungen und Stiche Beinahe hätte es auf Libori eine Geburt gegeben, sagte Marcel Menze von der Paderborner Feuerwehr. Dann kam das Kind am vergangenen Samstag aber doch im Krankenhaus zur Welt. Die Feuerwehr verzeichnete 57 Rettungswagen-, 12 Notarztwagen- und 21 Krankentransporteinsätze. Die für den Sanitätsdienst zuständige Johanniter-Unfall-Hilfe kommt auf 283 Versorgungen. Darunter sind 36 Alkoholvergiftungen (dieser Wert liegt laut Menze im Durchschnitt). Aufgrund der kühlen Witterung gab es weniger Insektenstiche (23) und hitzebedingte Beschwerden. Kultur an mehreren Plätzen &bdquo;Acht sehr unterschiedliche Konzerte“ habe es am Kulturbrunnen gegeben, sagte Organisator Olaf Menne (Agentur Lautstrom). Mit der Resonanz sei er &bdquo;sehr, sehr zufrieden“. Am vollsten gewesen sei es am Donnerstag beim Heimspiel der Goodbeats. Auch am Platz der kleinen Künste waren die &bdquo;Veranstaltungen ein voller Erfolg“, meinte Kulturamtsleiter Maximilian Zindel. So seien etwa beim Nachmittagsprogramm immer 300 bis 350 Menschen dort gewesen. Zu den zwei Kopfhörer-Partys kamen jeweils mehr als 600 Besucher. Großzügiger Spieler in Paderborn: Fröschekloppen-Profi spendet Liborigewinne Zufriedenheit in der City Die Anziehungskraft von Libori weit über Paderborn hinaus freue die zufriedenen Geschäftsleute und Gastronomen in der Innenstadt, sagte Uwe Seibel. Der Vorsitzende der Werbegemeinschaft und stellvertretende Vorstandsvorsitzender des Verkehrsvereins habe &bdquo;ein sehr gutes Publikum und eine positive Stimmung“ erlebt. Ein Hit waren laut Seibel wieder die Libori-Herzen der Tourist Information: Weit mehr als 10.000 Stück wurden verkauft. Mit dem Padersprinter zur Feier Der Padersprinter beförderte während Libori knapp 400.000 Fahrgäste, sagte Geschäftsführer Oliver Eikenberg. Das städtische Busunternehmen hatte viele Zusatzfahrten angeboten und die Nachtbusse verstärkt. Einen starken Nutzungszuwachs von 17 Prozent gab es bei den Nachtschwärmern. Beschwerden wegen Lärms Insgesamt fünf Beschwerden wegen Lärms - mehr als zuletzt - sind bei Ordnungsamtsleiter Claus Josephs eingetroffen. Sie betreffen vor allem den Liboriberg. Vielleicht müssten die Anwohner etwas toleranter sein und zugleich die Beschicker die Musik nicht bis 23 Uhr voll aufdrehen, so Josephs. Was das Thema Sicherheit angeht, sprach er von einem &bdquo;sehr entspannten Liborifest“. Ein Bußgeld gab es für einige wenige Beschicker, deren Stände nicht angemeldet waren. Basis sei ein &bdquo;gutes Sicherheitskonzept“, das auch in der ganzen Woche gelebt werde. Hintergrund: So viel Geld verdient ein Pfandflaschensammler auf Libori in Paderborn Plus beim Parken Dietmar Regener, Leiter des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebs (ASP) berichtete über einen Rückgang beim Glasbruch als eine Folge von Pfand und Flaschensammlern (&bdquo;ein richtig kleines Geschäft“). Eine Zunahme um drei Prozent gab es beim Parken. Besonders gestiegen ist die Nutzung des Parkhauses Rolandsweg (plus 77 Prozent). Fast 100 Plätze auf der Libori-Galerie bleiben frei Für das Sparkassen-Feuerwerk zum Abschluss waren erstmals Tickets für den Zugang zum Dach der Libori-Galerie verlost worden - von hier aus ist das Pyrospektakel gut sichtbar. Es ist eine Reaktion auf den großen Andrang im Vorjahr. Insgesamt 300 Eintrittsbändchen wurden vergeben. Wie Centermanager Dietmar Beutling sagte, kamen dann etwas knapp über 200 Personen.

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