Mobilitätswende: So sieht in Paderborn der Verkehr der Zukunft aus

Paderborn. Das Integrierte Mobilitätskonzept (IMOK) ist die Basis, um Paderborn verkehrstechnisch zukunftsfit zu machen. Aufgeteilt in sieben Oberziele mit Unterzielen, besteht es aus einer Vielzahl an größeren und kleineren Maßnahmen mit zum Teil mehreren Einzelprojekten, um die Mobilitätswende nach vorn zu bringen. Im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität am Mittwoch, 7. Mai, wird vorgestellt, welche Maßnahmen im Vorjahr auf dem Plan standen und was für 2025 vorgesehen ist. Ein Überblick: Maßnahmen für Paderborn 2024 und 2025 Bei den insgesamt 36 Maßnahmen des 2024er-Maßnahmenpakets handelt es sich um Fortführungen und um neu begonnene Einzelprojekte. Da diese von den personellen Ressourcen, Förderzusagen und Bauvorhaben Dritter - wie dem Stadtentwässerungsbetrieb (Steb) - abhängen, wurden einige Maßnahmen nicht umgesetzt beziehungsweise nicht beendet, schreibt Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke in den Sitzungsvorlagen. Aus dem Paket gelten 28 Maßnahmen als abgeschlossen. Aufgrund der Komplexität und der oft notwendigen Aufteilung in weitere Einzelvorhaben werden sie jedoch teilweise erst in den folgenden Jahren vollständig beendet. Weitere acht Maßnahmen - wie die Pflege und Instandsetzung von Verkehrswegen - sind sogenannte Daueraufgaben, die kontinuierlich durch Einzelmaßnahmen fortgeführt werden. Neben den Dauer- und Pflichtaufgaben bearbeitet die Verwaltung derzeit 23 Maßnahmen des Pakets sowie deren Einzelmaßnahmen. Davon konnten 2024 fünf Maßnahmen abgeschlossen werden - weitere elf Maßnahmen folgen voraussichtlich in diesem Jahr. Die übrigen sieben Maßnahmen haben aufgrund der damit verbundenen Bearbeitungsdauer einen mittel- bis langfristigen Zeithorizont. Die Bearbeitung von fünf Maßnahmen musste vor allem aufgrund fehlender Gelder vorerst zurückgestellt werden. Hierzu zählen die Weiterentwicklung der Förderung von Lastenrädern für Betriebe und Einzelpersonen sowie ein Konzept zur Sammlung von Radverkehrsdaten über GPS-Tracks. Das IMOK-Paket für 2025 umfasst 29 Maßnahmen, die fortgeführt oder möglichst begonnen werden sollen - sechs sind als Daueraufgaben eingestuft. Mobilität in Paderborn: FDP will Verkehrskonzept abschaffen – und bekommt dafür Gegenwind Fußverkehr in Paderborn Die Marienstraße ist seit Längerem besonders im Fokus. Innerhalb des IMOK geht es darum, dass sie etwa durch eine verbesserte Beleuchtung, Sauberkeit und Einsehbarkeit für die Menschen zu einem Angstfreiraum wird. Erstellt werden soll zudem ein Leitfaden zur Barrierefreiheit mit Standards und Lösungen für zukünftige Planungen beziehungsweise Umbauten zur Gewährleistung eines einheitlichen Ausbaustands im Stadtgebiet: Diese Maßnahme ist zuletzt neu hinzugekommen. Ein wichtiger IMOK-Teil sind Querungsmöglichkeiten. Fertig ist ein neuer Fußgängerüberweg an der Marienloher Straße in Höhe der Heisenbergstraße in Schloß Neuhaus. In diesem Jahr geplant sind zudem zwei Straßenquerungen an der Von-Ketteler-Straße/Gesselner Straße in Elsen und an der Bekebrücke (Bukhove-Beker Gärten) in Neuenbeken. Kostenpflichtiges Sonntagsparken: So viel verdient die Stadt Paderborn daran Radverkehr und Mikromobilität in Paderborn Die Einrichtung eines Radverleihsystems und damit die Umsetzung der Empfehlung der Machbarkeitsstudie steht im laufenden Jahr auf der Liste: Laut aktuellen Infos gibt es die Bereitschaft der Universität Paderborn beziehungsweise des Allgemeinen Studierendenausschusses, als Ankermieter zu fungieren. Die Abstimmung mit weiteren relevanten Akteuren steht jedoch noch aus. Fortgesetzt wird die Prüfung der Einrichtung von Fahrradstraßen und -zonen (beispielsweise Innenstadt Nord-Ost, Riemekeviertel und Südstadt) sowie die Aufwertung von Fahrradstraßen. Auf dem Weg zum Ziel, ein möglichst flächendeckendes Angebot von Radabstellanlagen in der Innenstadt und im ganzen Stadtgebiet anzubieten, wurde im Vorjahr der Fahrrad-Rastplatz Wasserburg in Wewer fertig gestellt. Die Abstellmöglichkeiten für Räder an der Herz-Jesu-Kirche, am Le-Mans-Wall (Höhe Kump) und an der Stadtbibliothek in Paderborn werden erweitert. Mögliche neue Abstellflächen an der Gutenbergstraße und in der Kisau (Brücke) werden geprüft. Für E-Scooter wurden im vergangenen Jahr Abstellzonen festgelegt und markiert. Das Beschwerdemanagement im Fall falsch abgestellter Elektroroller erfolgt über den Online-Melder &bdquo;Sags Paderborn“, der bereits gestartet ist. Hintergrund: Bürgersteig und Straße: Was steckt hinter den doppelten Radwegen in Paderborn? ÖPNV in Paderborn Eine Stärkung des ÖPNV ist ein weiteres Anliegen des IMOK. Hier steht in diesem Jahr die Aktualisierung des Busvorrangnetzes auf Basis der IMOK-Grundsätze auf dem Programm. In diesem Sommer vergeben werden soll zudem der Auftrag für ein Stadt-Umland-Konzept im ÖPNV zusammen mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (NPH). Die Ausschreibung des Leistungsverzeichnisses mit dem NPH läuft. Ziel ist die Einrichtung (regionaler) Schnellbuslinien bis 2028. Allerdings sind Kreis und Stadt Paderborn von einer Einigung über neue ÖPNV-Strukturen aktuell weit entfernt. Mit Blick auf Barrierefreiheit wurden im Vorjahr 15 Haltestellen entsprechend ausgebaut. Die Förderanträge für 2025 sind laut Stadtverwaltung gestellt. Für weitere 76 noch nicht barrierefreie Haltestellen sind zugleich noch keine Förderanträge gestellt. Verkehr im Paderborner Land: Paderborner Streit über neues Bus-System spitzt sich zu Motorisierter Individualverkehr in Paderborn Ein IMOK-Ziel ist die Reduzierung des individuellen Pkw-Verkehrs in der Innenstadt und damit einhergehend eine Reduzierung des Bedarfs an Autoparkplätzen und die Entlastung des öffentlichen Raums. Dabei helfen soll auch Carsharing. Die Stadt Paderborn agiert unterstützend, eine Strategie zu erstellen, um ein attraktiver Standort für Carsharing-Unternehmen zu werden: Städtische Unternehmen sowie gegebenenfalls Wohnungsunternehmen könnten Ankermieter sein. Neue Standorte für Carsharing könnten in Elsen (ehemalige Verwaltungsnebenstelle), Schloß Neuhaus (Am Schloßgarten) und in der Kernstadt an der Warburger Straße sein. Ein wichtiger Punkt ist das Parken in der Kernstadt. In diesem Zusammenhang wird bis Ende 2025 das aus dem Jahr 2011 stammende Parkraummanagementkonzept unter Einbindung eines Planungsbüros bearbeitet. Lesen Sie auch: Vorgehen unklar: Politik diskutiert Verkehrskonzept in Schloß Neuhaus Weitere Maßnahmen für Paderborn Neu hinzugekommen sind für 2025 - neben dem bereits genannten Leitfaden zur Barrierefreiheit - die identitätsstiftende und verkehrsberuhigende Gestaltung von Ortseingängen und die prioritäre Umsetzung von Maßnahmen an Lärmbrennpunkten aus dem Lärmaktionsplan: Hier steht die Residenzstraße in Schloß Neuhaus vom Ende der Almebrücke bis zur Schlosskreuzung auf der Liste einschließlich der straßenverkehrsrechtlichen Überprüfung der Ausweitung des bestehenden Tempo-30-Abschnitts (bis 2026). Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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