Windkraft stemmt den Haushalt in der Energiestadt Lichtenau

Lichtenau. Noch vor Jahren sahen viele Lichtenauer die vielen Windräder in ihrem Stadtgebiet kritisch. Heute können alle froh sein, dass es sie gibt und die Stadt frühzeitig auf die erneuerbaren Energien gesetzt hat. Denn ohne die Erträge aus der Windkraft wäre Lichtenau in der Haushaltssicherung, wie Bürgermeisterin Ute Dülfer bei der Haushaltseinbringung im Rat am Donnerstagabend betonte. 52 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen kommt aus den erneuerbaren Energien und allein 2025 rechnet Kämmerer Andreas Dreier mit Einnahmen in Höhe von 5,2 Millionen Euro aus der Windkraft – Tendenz steigend. In den nächsten drei Jahren könnten die Einnahmen noch auf insgesamt 24,9 Millionen Euro steigen. Das wäre Balsam für die blanke Stadtkasse. &bdquo;Unser Kämmerer Andreas Dreier und sein Team haben es wieder geschafft, dass wir – wenn auch erstmals unter Zuhilfenahme eines Bilanzierungstricks, der uns dank der neuen Möglichkeiten des neuen kommunalen Finanzmanagements eröffnet wurde – trotz eines Defizits in Höhe von etwa 3,8 Millionen Euro nicht ins Haushaltssicherungskonzept kommen. Unsere Ausgleichsrücklage wird jedoch vollständig aufgebraucht, einen Teilbetrag müssen wir sogar noch aus unserer Allgemeinen Rücklage entnehmen“, sagte Dülfer. Ausgleichsrücklage ?wird in Lichtenau vollständig aufgebraucht Erstmalig nutzt Dreier den Trick und nutzt den globalen Minderaufwand (2 Prozent werden von allen Aufwendungen abgezogen). Somit spart Lichtenau gut 930.000 Euro ein. &bdquo;Wir werden das auch 2026 nutzen, gehen aber davon aus, dass wir es 2027 nicht mehr brauchen“, so Dreier. Die Erträge steigen im kommenden Jahr auf 42,44 Millionen Euro, aber die Aufwendungen, vor allem die Kreisumlage fressen diese komplett auf. Als Ute Dülfer ihren ersten Haushalt als Bürgermeisterin für 2021 einbrachte, lag die Kreisumlage bei 8,8 Millionen, jetzt liegt sie bei 13,6 Millionen Euro. &bdquo;Das ist eine Steigerung um katastrophale 54 Prozent. Gegen diese Steigerungen sind nicht nur wir, sondern alle Kommunen, nahezu hilflos“, kritisiert die Rathauschefin. Selbst die erwarteten Steuereinnahmen für 2025 (10,61 Mio.) liegen knapp drei Millionen Euro unter der Kreisumlage. &bdquo;Wir können die Kreisumlage also nicht durch unsere eigenen Steuern decken. Hierzu wäre eine drastische Steuererhöhung notwendig. Das wollen wir unseren Bürgern aber nicht zumuten“, so Dülfer. Sie appelliert an die Verantwortlichen von Land und Bund, dass sich unbedingt etwas ändern müsse. Bei Fördermitteln muss den Kommunen mehr Vertrauen geschenkt werden &bdquo;Die Städte und Kommunen können sich gegen diese immensen Steigerungen nicht wehren, weil sie nichts entgegenzusetzen haben. Hier müssen unbedingt und sofort Standards überdacht und womöglich gesenkt, Bürokratie, Erlasse und Gesetze abgebaut werden. Im Umgang mit Fördermitteln muss den Kommunen mehr Vertrauen geschenkt werden“, sagte sie. Denn Lichtenau muss und will weiter in die Zukunft investieren. Für das Jahr 2025 sind Investitionen in Höhe von insgesamt 16 Millionen Euro geplant. Das Geld fließt in die Bereiche Bauen, Wohnen, Digitalisierung, Asyl und Klimaschutz. Auch der Ausbau der Grundschule Altenautal mit OGS-Fördermitteln sowie weitere Endausbauten von Wohngebieten stehen auf der Liste. Auch wird weiter in die erneuerbaren Energien investiert. Gewerbestandort Lichtenau: Westfalen Weser plant neues Projekt Und auch der sogenannte &bdquo;Schlafende Riese“ soll bald geweckt werden. Westfalen Weser plant gemeinsam mit den Stadtwerken den Bau eines Elektrolyseurs zur Produktion von grünem Wasserstoff. In dieser Woche wurden die Verträge zur Gründung der gemeinsamen Gesellschaft unterzeichnet. &bdquo;Wir erhoffen uns dadurch eine Signalwirkung für den Gewerbestandort Lichtenau. Es gibt schon Anfragen von Unternehmen, die auf grünen Wasserstoff setzen wollen“, sagt die Bürgermeisterin. Der &bdquo;Schlafende Riese“ sei ein Signal dafür, dass &bdquo;wir auch in herausfordernden Zeiten große Visionen haben und an deren Umsetzung arbeiten“, so Dülfer. Denn Lichtenau muss mittelfristig auf sich selbst setzen, denn auch die Schlüsselzuweisungen vom Land sind drastisch gesunken. &bdquo;Es gibt 3,6 Millionen weniger als 2024, also nur noch 24.000 Euro“, merkte Andreas Dreier an. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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