Pubertät, Wachstumsschübe, etc.

Vorsorge im Kreis Paderborn: Nur jeder fünfte Teenager geht zum Gesundheits-Check

Jugenduntersuchungen werden im Kreis Paderborn zwar wieder mehr wahrgenommen, dennoch sei die Zahl zu niedrig, heißt es seitens der AOK Nordwest. Warum der Gesundheitscheck für junge Menschen wichtig ist.

Nur etwa jeder fünfte Teenager im Kreis Paderborn nutzt die gesetzlichen
Jugenduntersuchungen. | © AOK/colourbox/hfr

09.10.2024 | 09.10.2024, 16:00

Kreis Paderborn. Wachstum, körperliche Veränderungen, Stimmungsschwankungen - alles gehört zur Pubertät. Aber ist das Kind wirklich gesund? Genau das soll die Jugenduntersuchung klären: ein Angebot, das im Kreis Paderborn jedoch nur etwa jeder fünfte Teenager nutze. Das teilt die AOK Nordwest nun in einer Pressemitteilung mit.

Im vergangenen Jahr seien die Jugenduntersuchungen J1 und J2 zwar wieder mehr in Anspruch genommen worden, wie eine aktuelle Auswertung der AOK zeige. Demnach nahmen im Jahr 2023 insgesamt 21,9 Prozent der versicherten Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren die angebotenen, medizinischen Checks wahr. Im Vorjahr seien es nur 18,2 Prozent gewesen, heißt es seitens der Krankenkasse.

„Die Entwicklung ist erfreulich. Dennoch darf nicht darüber hinweggesehen werden, dass das Niveau zu gering ist. Wir appellieren daher dringend an alle Eltern, ihre Kinder zu diesen Vorsorgeuntersuchungen zu motivieren, auch wenn es augenscheinlich keinen Grund für einen Arztbesuch gibt“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

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Untersuchungen werden von der Krankenkasse übernommen

Die J1 für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren gehöre zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Während in 2023 immerhin 36,2 Prozent der Jugendlichen zumindest diese Untersuchung genutzt haben, nahmen nur 7,4 Prozent die J2 wahr, heißt es seitens der AOK.

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Im Jahr 2023 gingen insgesamt 21,9 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zu den medizinischen Checks. Im Vorjahr waren es nur 18,2 Prozent. - © AOK/colourbox/hfr
Im Jahr 2023 gingen insgesamt 21,9 Prozent der AOK-versicherten Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zu den medizinischen Checks. Im Vorjahr waren es nur 18,2 Prozent. | © AOK/colourbox/hfr

„Neben den Veränderungen in der Pubertät geht es bei den Jugenduntersuchungen um die Früherkennung von Krankheiten“, sagt Wehmhöner. Im Rahmen der J1 werden Größe, Gewicht und der Impfstatus sowie Blut und Harn überprüft. Fehlhaltungen aufgrund von Wachstumsschüben sowie chronische Krankheiten können frühzeitig erkannt werden. Auch auf eventuelle Hautprobleme und Essstörungen wie Magersucht oder Übergewicht werde eingegangen, außerdem auf Allergien geachtet. Die J2 ziele zusätzlich unter anderem auf das Erkennen von Pubertäts- und Sexualitätsstörungen, Haltungsstörungen und das Diabetes-Risiko ab.

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Zu den Terminen sollten die elektronische Gesundheitskarte und der Impfpass mitgebracht werden. Die Arztgespräche seien häufig eine Premiere, denn bis zu den Jugenduntersuchungen seien üblicherweise die Eltern beim Kinderarzt mit dabei. Zu beiden Jugenduntersuchungen können die Jugendlichen dann auch allein gehen, heißt es abschließend seitens der Krankenkasse.