Häufigste Todesursachen: Daran sterben die Menschen im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Krebs gehört im Kreis Paderborn, wie auch im Vorjahr, zu den häufigsten Todesursachen. 727 Menschen verstarben 2023 kreisweit an der Krankheit. Doch die Zahlen des Statistischen Landesamtes IT.NRW für Verstorbene anhand ausgewählter Krankheiten verdeutlichen auch: Das größte Plus von 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr machen Tode durch Erkrankungen des Atmungssystems aus. Kreisweit sind das 245 Menschen. NRW-weit sind die Tode durch Erkrankungen des Atmungssystems im Vergleich zum Vorjahr sogar um 9,3 Prozent gestiegen. Rund die Hälfte machen dabei chronische Erkrankungen der unteren Atemwege aus, heißt es vom Statistischen Landesamt. Dazu gehört beispielsweise die Lungenerkrankung COPD. Ulrich Polenz ist Paderborner Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und Vorsitzender des Paderborner Praxisnetzes, außerdem hat er in Wewer eine Hausarztpraxis. Für ihn ist es durchaus denkbar, dass die gestiegene Zahl der Tode durch chronische Atemwegserkrankungen auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist. Zahlen müssen im Verhältnis gesehen werden Polenz relativiert die Zahlen jedoch auch: &bdquo;Der größte Teil der Menschen, die versterben, tut das nach wie vor, weil im Alter das Herz aufhört zu schlagen. Die Schlüsse, die wir Ärzte in solchen Fällen ziehen, sind durch die Statistik nicht abgedeckt.“ Im Hinblick auf die gestiegene Zahl der Atemwegserkrankungen weist der Mediziner auf die Todesursache hin, die vom Arzt im Todesfall angegeben werden muss: &bdquo;Da wird natürlich auch auf zurückliegende Erkrankungen geschaut. Da kann es natürlich auch sein, dass häufiger mal eine Lungenerkrankung vorkam, die dann als Ursache angegeben wird.“ Lesen Sie auch: Corona-Spätfolgen: Was Betroffene mit Long Covid tun können Insgesamt ist die Sterberate im Kreis Paderborn 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Während 2022 noch 3.346 Menschen verstarben, waren es 2023 weniger, nämlich 3.205 Menschen. Der Rückgang der Sterberate liegt damit im Kreis bei 4,2 Prozent. NRW-weit ist die Sterberate ebenfalls rückläufig. Es starben 3,5 Prozent weniger Menschen als im Jahr 2022. Herz-Kreislauf-Erkrankungen machen in Paderborn größten Anteil aus Den größten Teil der Todesursachen machen, wie auch im Vorjahr, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems aus. Im Kreis Paderborn starben hieran 1.018 Menschen, das macht 31,8 Prozent aus und ist nahezu deckungsgleich mit der Zahl des Vorjahres 2022, in dem 1.020 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstarben. Auch infolge psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen sind im Kreis Paderborn Menschen verstorben. 2023 waren das 219 Personen. Laut Statistischem Landesamt gehen landesweit 85 Prozent dieser Sterbefälle auf Demenzerkrankungen zurück. .responsive23-YOM3dYQDw5UdTrND-bar-grouped-vertical-gestorbene-nach-ausgewaehlten { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-YOM3dYQDw5UdTrND-bar-grouped-vertical-gestorbene-nach-ausgewaehlten { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-YOM3dYQDw5UdTrND-bar-grouped-vertical-gestorbene-nach-ausgewaehlten { padding-top: 142.86%; } } Hinzu kommt: Männer sterben nach wie vor durchschnittlich etwa fünf Jahre früher als Frauen. Das durchschnittliche Sterbealter von Frauen lag NRW-weit 2023 bei 81,9 Jahren, Männer starben durchschnittlich im Alter von 76,8 Jahren. Nur wenige Menschen gehen zur Vorsorge Dass Vorsorgeuntersuchungen weniger in Anspruch genommen werden, zeigt auch eine aktuelle Auswertung der AOK Nordwest. Dieser zufolge nahmen nur 19,5 Prozent der im Gebiet Westfalen-Lippe Versicherten den Vorsorge-Check in Anspruch. Dieser ist für Menschen ab 35 Jahren alle drei Jahre vorgesehen, teilt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann in einer Pressemitteilung mit. Die AOK weist darauf hin, dass vor allem Erkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems durch regelmäßige Vorsorge frühzeitig erkannt werden können. Lesen Sie auch: Jung und krebskrank: Wie Betroffene in OWL einander unterstützen Eine nur geringe Bereitschaft zur Vorsorgeuntersuchung beobachtet auch Polenz in seiner Praxis in Wewer. &bdquo;Es ist nur ein ganz kleiner Teil der Patienten, der von selbst zur Vorsorgeuntersuchung kommt. Viele der Menschen über 35 Jahre mache ich mehrmals darauf aufmerksam und erinnere, bevor sie sich dann durchchecken lassen.“ Die beste Vorsorge sieht Polenz jedoch nicht nur in Untersuchungen: &bdquo;Solange sich jemand wohlfühlt, ist das in der Regel ein gutes Zeichen. Es ist wichtig, dass die Menschen auf ihren Körper hören. Dass sie genügend schlafen, genügend trinken und die Einflüsse, denen sie ihren Körper aussetzen, also zum Beispiel Alkohol oder Nikotin, unter Kontrolle haben. Der Lebensstil ist das Entscheidende.“

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