Kreis Paderborn. Wie schon im vergangenen Jahr ist der Lippesee im Paderborner Ortsteil Sande erneut von Blaualgen befallen. Wie der Kreis Paderborn mitteilt, habe das Kreisumweltamt bei einer Kontrolle am Lippesee am Donnerstag den großflächigen Blaualgenbefund des Gewässers in verschiedenen Teilbereichen festgestellt.
Die giftigen Algen bilden etwa 20 bis 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche grüne Schlieren. Das Verschlucken des Wassers und das Baden können sowohl zu Erbrechen, Fieber, Durchfall oder gar Atemnot führen. „Es kann zur Lebensgefahr kommen“, warnt der Kreis Paderborn in einer Pressemitteilung.
Das Kreisgesundheitsamt, das für den ausgewiesenen Badebereich am Lippesee zuständig ist, war nach Angaben des Kreises Paderborn ebenfalls am Donnerstag wie auch in den vergangenen Tagen vor Ort und habe die Blaualgen auch im Bereich des Badestrandes entdeckt.
Badebereich am Lippesee ist gesperrt
„Der Kontakt mit dem Wasser muss unbedingt vermieden werden. Daher haben wir dem Ordnungsamt der Stadt Paderborn sofort empfohlen, den Badebereich zu sperren“, sagt Constanze Kuhnert, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes. Auch der Betreiber des Badestrands ist informiert. In Rücksprache mit der Stadt Paderborn hat das Gesundheitsamt angeordnet, den Zugang zum Wasser zu sperren.
„Nährstoffe, Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen begünstigen das Bakterienwachstum in Baggerseen“, erklärt dazu Markus Brökling, Leiter des Kreisamtes für Umwelt und Naturschutz. „Wir rechnen mit einer weiteren Ausbreitung auf dem Lippesee und auch damit, dass weitere Abgrabungsseen betroffen sein werden“, so Brökling weiter. Maßnahmen gegen die Blaualgen sind nicht möglich. Nur Regenschauer und kühlere Temperaturen könnten helfen.
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In Baggerseen gilt generell ein Badeverbot, darauf weist der Kreis Paderborn ausdrücklich hin. Schwimmen ist am Lippesee nur am ausgewiesenen Badestrand erlaubt, der nun aber auch von den Algen befallen ist.
Badebetrieb am Nesthäuser See läuft weiter
Der Nesthauser See ist nicht vom Blaualgenbefall betroffen, wie aus Prüfungsberichten des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes OWL aus Detmold hervorgeht. Der Wassersport- und Badebetrieb finde uneingeschränkt statt, teilt die Wasserski Paderborn GmbH dazu mit.