Spielpunkte, neue Beleuchtung und mehr: Viele Baustellen im Paderquellgebiet geplant

Paderborn. Der Entwurf für die Neugestaltung des Paderquellgebiets und Geisselschen Gartens steht. Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion können in der nächsten Woche darüber abstimmen. Paderquellgebiet Nach dem Tornado im Mai 2022 hatte sich der Stadtrat nicht nur für eine Wiederherstellung des Gartendenkmals entschieden, sondern für eine Optimierung. Nach einem europaweiten Vergabeverfahren wurde das Büro Grow aus Köln mit den Planungen beauftragt. Unterstützt wird das Büro für Landschaftsarchitektur durch das Bielefelder Büro Greenbox. Die Planungen wurden nach Angaben der Stadtverwaltung eng mit den Denkmalbehörden abgestimmt. Die Bäume sollen nachgepflanzt und zerstörte Grünflächen wieder hergestellt werden. Dafür hat sich die Stadtverwaltung laut Ausschussvorlage an historischen Plänen und Fotos orientiert. Die genaue Artenauswahl der Bäume stütze sich zwar auf die Historie, könne aber &bdquo;mit Blick auf neue Erkenntnisse in Bezug auf den Klimawandel von der Ursprungsplanung abweichen“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Auf Folgen des Klimawandels reagieren Ein weiteres Ziel für das Paderquellgebiet ist, den Ort aufzuwerten und auf Folgen des Klimawandels zu reagieren. Ein Beispiel dafür ist der Spielplatz. Aufgrund der starken Versiegelung stellt er eine Hitzeinsel dar. Die Stadtverwaltung bleibt bei dem Vorschlag, statt eines zentralen Spielplatzes einzelne Spielpunkte für Kinder aufzubauen. Sie sollen im nordöstlichen Parkteil gebaut werden und wie eine Perlenkette einen Weg entlang führen. Für diese Idee gab es vor der politischen Sommerpause Kritik von einigen Ausschussmitgliedern. Klaus Schröder (Grüne) und Constance Montino (Für Paderborn) kritisierten, dass Spielpunkte elternunfreundlich seien, da Kinder schlechter beaufsichtigt werden können. Stark versiegelter Spielplatz Auch abseits von Bepflanzung und der Auflösung des stark versiegelten Spielplatzes soll im Paderquellgebiet gebaut werden. Die Stadtverwaltung zählt einiges auf. Darunter ist die Erneuerung des Wegebelags in Form eines beschichteten Asphalts, die punktuelle Rekonstruktion des Wegenetzes, neue Treppen zum Abdinghof, zwei neue Brücken im Norden sowie ein neuer Steg am Börnepader-Quellbecken. Zudem sollen die Geländer &bdquo;denkmalkonform“ vereinheitlicht werden, schlägt die Stadtverwaltung vor. Die Pläne gehen weiter: Außengastronomieflächen im Süden sollen besser integriert und die Beleuchtung optimiert werden. Lesen Sie auch: Paderquellgebiet nach dem Tornado: Pläne für Neugestaltung nehmen Form an Kostenpunkt für diese Neugestaltung: 3,4 Millionen Euro geschätzt. Davon entfallen 400.000 Euro auf die Planungskosten. &bdquo;Über die Förderrichtlinie Sturmtief Emmelinde wird die Maßnahme zu 90 Prozent gefördert“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung. Im Haushaltsplan 2024 ist ein Betrag in Höhe von 2,9 Millionen Euro bereits finanziert. Im Haushaltsplanentwurf 2025 ist eine komplette Neuveranschlagung der Maßnahme vorgesehen. Hierbei erfolgt eine separate Darstellung der Kosten für die Erneuerung der Brückenbauwerke. Die Ausschreibung soll im kommenden Winter erfolgen, sodass der Baustart Anfang 2025 erfolgen kann. Abgeschlossen werden die Bauarbeiten voraussichtlich Anfang 2026, schätzt die Stadtverwaltung. Geisselscher Garten Die circa 4.000 Quadratmeter große Fläche ist als privater Garten entstanden und befindet sich seit 1940 im Besitz der Stadt Paderborn. Der Geisselsche Garten wurde als Park genutzt, daher kommt die Idee, eine kleine Lichtung vorzusehen, die zugleich den Blick auf den Dom ermögliche. Später ist der Geisselsche Garten mit einer Mauer eingerahmt worden. Davon inspiriert kam die Idee, künftig eine halbhohe Stampflehmmauer zwischen Stadtbibliothek und Grünfläche zu errichten. Zur Mühlenstraße hin werden Steinpfosten sowie ein weiteres Tor errichtet. ZieCharakter eines &bdquo;verwunschenen Gartens“ Der Geisselsche Garten soll nach der Neugestaltung wieder den Charakter eines &bdquo;verwunschenen Gartens“ haben, sagte Jessica Schütte, Leiterin des Paderborner Amts für Umweltschutz und Grünflächen, vor der Sommerpause. Dazu soll auch der Erhalt der bereits aufgekommenen Vegetation sorgen. Heißt: Was nach dem Kahlschlag durch den Tornado gewachsen ist, soll größtenteils bleiben. Hinzu plant die Stadtverwaltung einen Wiesenstreifen entlang der Wege. Totholzstämme sollen für Fledermäuse und Vögel ausgelegt werden – ergänzt mit entsprechenden Ersatzquartieren wie Fledermauskästen. Lesen Sie auch: Bilder im Vergleich: Die Spuren des Sturms im Paderborner Stadtbild Zudem soll ein Aussichtssteg am Ufer der Dielenpader mit direktem Blick auf die Pader sowie einem Aufenthaltsbereich im nordwestlichen Bereich der Insel nahe der Mühlenstraße entstehen. Die stellenweise Renaturierung der Dielenpader in Form von Störschüttungen, einer Fluss-Verbreiterung sowie einer Uferabflachung steht ebenfalls auf der langen Liste für den Geisselschen Garten. Geplant ist laut Vorlage der Stadtverwaltung eine &bdquo;feuchte Senke an der Stelle der ehemaligen Teichanlage aus dem 19 Jahrhundert“. Die Baukosten für den Geisselschen Garten werden auf 860.000 Euro geschätzt. Die Planungskosten belaufen sich auf 220.000 Euro. Über die Förderrichtlinie &bdquo;Sturmtief Emmelinde“ wird die Maßnahme zu 90 Prozent gefördert, heißt es in der Vorlage. Die Ausschreibung soll im kommenden Winter erfolgen, sodass der Baustart sich Anfang 2025 anschließen kann. Abgeschlossen werden die Bauarbeiten voraussichtlich Ende 2025.

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