Rikus-Kreuz in Paderborn soll noch in Amtszeit des Bürgermeisters zurückkehren

Paderborn. Der Zeitplan steht aus Sicht von Bürgermeister Michael Dreier fest: Bis zu den NRW-Kommunalwahlen im Herbst 2025 will das Stadtoberhaupt das abgebaute und mittlerweile in der früheren Dempsey-Kaserne eingelagerte Rikus-Kreuz wieder am vertrauten Standort am Gierstor sehen. Mit Blick auf den Zeitplan der Verwaltung scheint die Umsetzung realistisch. Das hat die &bdquo;NW“ auf Anfrage bei der Verwaltung erfahren. Mit seinem Wunsch reagierte Dreier während des Schützenfestes auf die Rede von Schützenoberst Thomas Spieker. Dieser hatte sich für eine &bdquo;umgehende“ Sanierung eingesetzt. Zuletzt hieß es im Oktober 2023, dass die Stadt für das von Künstler Josef Rikus (1923 bis 1989) geschaffene und mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte Kreuz Fördermittel zur Deckung eines Teils der Kosten beantragen wolle. Frühestens im September 2024 sollte dies möglich sein. Rikus-Kreuz: Diskussion um Kosten Zu den Kosten einer Sanierung des Rikus-Kreuzes waren zeitweise Summen zwischen 100.000 und 130.000 Euro genannt worden. Alleine der Abbau und Transport des Kunstwerks im Frühjahr 2023 soll 30.000 Euro gekostet haben. Bereits zuvor hatte es eine Diskussion darüber gegeben, ob das Kreuz restauriert werden kann und wie hoch die Kosten wären – auch mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage. Paderborn will Fördermittel beantragen Auf eine aktuelle Nachfrage der &bdquo;NW“ teilt die Verwaltung mit, dass die Stadt Ende September 2024 entsprechende Fördermittel bei der Bezirksregierung Detmold beantragen wird. Unabhängig davon werde die Stadt auch notwendige Mittel im Haushalt 2025 einstellen. Dazu verweist sie auf Denkmalfördermittel des Landes sowie auf eventuelle Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Unterdessen werde aktuell ein Leistungsverzeichnis für die erforderlichen Arbeiten aufgestellt. Diese Arbeiten werden mit der Metallrestauratorin des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), aus dem Bereich Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, abgestimmt, teilt die Stadt weiter mit. Zugleich soll eine Metallrestauratorin oder ein -restaurator neben dem Leistungsverzeichnis eine Kostenschätzung erarbeiten. Diese Schätzung soll Grundlage des Förderantrags werden. Der Grund ist, dass die Kostenkalkulation möglichst genau sein soll, da eine Fördererhöhung bei der Bezirksregierung Detmold im Nachhinein schwierig zu bewirken sei. Auch deshalb kann die Stadt erst nach Vorlage der Kostenschätzung eine abschließende Angabe zur Summe machen. Start der Sanierung frühestens Anfang 2025 Ein Beginn der Sanierung, so die Stadt weiter, wäre frühestens Anfang 2025 denkbar. Die Frage, ob die Stadt ein Wiederaufstellen des sanierten Kunstwerks bis zum Herbst 2025 für möglich hält, beantwortet diese mit einem &bdquo;Ja“. Dass es nun Aussicht auf eine zeitnahe Sanierung und ein Wiederaufstellen möglicherweise noch bis Herbst 2025 gibt, stimmt Elisabeth Rikus-Dée froh. Sie ist die Nichte des Künstlers und verwaltet seinen Nachlass. &bdquo;Ich bin guten Mutes, dass es klappt. Und ich freue mich über den Willen in der Politik und der Verwaltung, dies voranzutreiben“, sagt sie. Mit Dreier und Vertretern der Verwaltung sei sie im Austausch über dieses Thema. Gleichwohl erkennt sie an, dass die Stadt auch den Haushalt im Blick haben müsse. Ortstermin in der Kaserne Ihren Informationen zufolge werde eine beim LWL zuständige Mitarbeiterin Ende August zu einem Ortstermin am Lagerort in der früheren Dempsey-Kaserne sein. Zudem geht sie nach aktuellem Stand von einer Sanierungszeit von vier Monaten aus – sofern es vor Beginn des Prozesses und währenddessen keine Überraschung gibt. Noch stehe nicht fest, wer die Sanierung übernehmen wird. Aufgrund der Höhe der Kostensumme müsse es eine Ausschreibung geben. Auch sei aus Sicht von Rikus-Dée noch nicht klar, ob die Sanierung nicht doch in der Kaserne stattfinden kannt. Dafür gebe es dort Platz. Lesen Sie auch: Paderborner Rikus-Kreuz unter Denkmalschutz gestellt Das Rikus-Kreuz am Reismann-Gymnasium war im Frühjahr 2023 abgebaut worden. Zuvor hatte die Stadt das Kunstwerk, das am 3. November 1963 eingeweiht worden war, aus Sicherheitsgründen eingezäunt. Mit Blick auf den Sockel war die Standfestigkeit des Kreuzes nicht mehr gewährleistet.

Meistgelesen