Rikus-Kreuz in Paderborn: Wie lange sich die Arbeiten verzögern

Paderborn. Es ist ein besonderer Wunsch von Paderborns Bürgermeister Michael Dreier gewesen: Die Rückkehr des Rikus-Kreuzes an das Gierstor bis zum Ende seiner Amtszeit nach den Kommunalwahlen im September. Den Zeitplan bis dahin wird die Stadt aber nicht mehr einhalten können. Den aktuellen Stand stellte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke vor. Das derzeit in der früheren Dempsey-Kaserne eingelagerte sakrale, 7,5 mal 4,5 Meter große Kunstwerk war Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion. Wegen der nicht mehr gegebenen Standsicherheit und Schäden an der Großskulptur des Paderborner Bildhauers und Künstlers Josef Rikus (1923 bis 1989) musste es im Frühjahr 2023 abgebaut werden. Am Gierstor stand es seit November 1963. Rikus-Kreuz in Paderborn: Kunstwerk soll noch in Amtszeit des Bürgermeisters zurückkehren Nachdem sich die Verwaltung im Juli 2024 noch optimistisch gezeigt hatte, dass eine Restaurierung und der Wiederaufbau bis September 2025 gelingen könnten, sieht die Lage nun anders aus. &bdquo;Die Restaurierung wird voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern“, sagte Warnecke. Frühestens im Frühjahr 2026 könnte das Kunstwerk wieder aufgebaut werden. So schätzen es Fachleute laut der Stadt ein. Bürgermeister Michael Dreier setzt sich für zügige Umsetzung ein Ebenfalls im Juli 2024 hatte sich Bürgermeister Dreier während des Paderborner Schützenfestes für eine zeitnahe Restaurierung des Rikus-Kreuzes eingesetzt. Zuvor hatte sich Schützenoberst Thomas Spieker eine &bdquo;umgehende“ Sanierung gewünscht. Nun hatten sich Projektbeteiligte am 12. Februar zu einem Ortstermin in der Kaserne getroffen. Ziel sei es laut der Stadt gewesen, das weitere Vorgehen abzustimmen. Beim Treffen waren Fachleute von drei Restaurationsfirmen dabei sowie Thomas Günther von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Paderborn, Helena Dick vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster, Abteilung Denkmalpflege, und Elisabeth Rikus-Dée als Nachlassverwalterin. Rikus-Dee ist die Nichte des verstorbenen Künstlers und verwaltet sein künstlerisches Erbe. Dem Vernehmen nach sollen die renommierten Restaurationsfachleute aus Paderborn, Regensburg und Duisburg gekommen sein. Am 19. Februar dann weitere aus der Nähe von Hamburg. &bdquo;Es fehlt etwas“: Marodes Rikus-Kreuz am Paderborner Gierstor ist abgebaut Auch mit Blick auf eine denkmalgerechte Restaurierung besprachen die Teilnehmer das weitere Vorgehen, so die Stadt. Eine fachgerechte Instandsetzung der Unterkonstruktion und die Restaurierung der Kupferhülle sollen demnach kurzfristig nach einer beschränkten Ausschreibung beauftragt werden. Nachlassverwalterin zeigt sich &bdquo;irritiert“ Zuletzt habe es eine krankheitsbedingte Verzögerung bei der Erstellung des Leistungsverzeichnisses gegeben. Nun könnten die dazu erforderlichen Arbeiten aber fortgesetzt werden, teilt die Stadt mit. Um Transportschäden am Kreuz zu vermeiden, sollen die Instandsetzung und die Restaurierung auf dem Gelände der früheren Dempsey-Kaserne erfolgen. Spürbar &bdquo;irritiert“ zeigt sich Rikus-Dée über die aktuelle Ankündigung der Stadt, dass eine Fertigstellung bis September nicht mehr gelingen wird. Dafür macht sie einen Teil der Verwaltung verantwortlich: &bdquo;Leider hat es bei der Unteren Denkmalbehörde Verzögerungen gegeben“, sagt sie. Zugleich spricht sie ein &bdquo;Lob“ in Richtung von Dreier und Warnecke aus. Ob das Kunstwerk tatsächlich bis Frühjahr 2026 wieder steht, könne sie nicht sagen. &bdquo;Ich will nur, dass es wieder aufgebaut wird.“ Fördermittel in Aussicht: Paderborner Rikus-Kreuz unter Denkmalschutz gestellt In den vergangenen Jahren hatten verschiedene Beteiligte immer wieder über das Rikus-Kreuz diskutiert – ob in der Politik, der Verwaltung oder in der Bürgerschaft. Beispielsweise ging es um die Kosten für den Abbau, die fachgerechte Restaurierung und das Wiederaufstellen. Früheren Angaben zufolge sollen die Sanierungskosten bei bis zu 130.000 Euro liegen. Alleine der Abbau und Transport soll 30.000 Euro gekostet haben. Zwischenzeitlich war das Kunstwerk unter Denkmalschutz gestellt worden. Zudem wollte die Stadt Ende September 2024 Fördermittel bei der Bezirksregierung Detmold beantragen. Denkmalfördermittel des Landes sowie Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz waren zudem ein Thema. Unabhängig davon sollten zum damaligen Zeitpunkt auch städtische Mittel im Haushalt 2025 eingestellt werden.

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