Paderquellgebiet nach dem Tornado: Pläne für Neugestaltung nehmen Form an

Paderborn. Die Pläne zur Neugestaltung des Gartendenkmals Westliches Paderquellgebiet und des Geisselschen Gartens nehmen weiter Form an. Den aktuellen Stand berichtete Jessica Schütte, Leiterin des städtischen Amtes für Umweltschutz und Grünflächen, nun im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion. Gartendenkmal Nach dem Tornado im Mai 2022 hatte sich der Stadtrat nicht nur für eine Wiederherstellung des Gartendenkmals entschieden, sondern für eine Optimierung. Dazu gehören eine Erneuerung der Wege und Beleuchtung, die Modernisierung des Kinderspielbereichs sowie der Neubau von drei Brücken und der Treppen am Abdinghof. Nach einem europaweiten Vergabeverfahren wurde das Büro &bdquo;Grow“ aus Köln mit den Planungen beauftragt. Unterstützt wird das Büro für Landschaftsarchitektur durch das Büro &bdquo;Greenbox“ aus Bielefeld. Die Planungen müssen eng mit den Denkmalbehörden abgestimmt werden. Fertigstellung im Frühjahr 2026 Der Zeitplan sieht vor, den Planungsentwurf am 29. August beschlussfertig vorgelegen zu können, erklärte Jessica Schütte den Ausschussmitgliedern. Im Anschluss soll die Genehmigung durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im Herbst erfolgen. Im folgenden Winter sollen dem Zeitplan nach die Ausschreibungen laufen, im Frühjahr 2025 könnte der Bau starten und im Frühjahr 2026 fertiggestellt sein. Konkreter wird es auch bei der Modernisierung des Kinderspielbereichs. Der aktuelle Spielplatz soll mehreren Spielpunkten weichen. &bdquo;Die Idee ist, den Spielplatz nicht mehr zentral zu gestalten. Stattdessen ist eine Perlenkette mit Spielpunkten geplant“, so Schütte. Die Spielgeräte sollen &bdquo;zurückhaltend und transparent“ gestaltet werden und sich so besser in das Paderquellgebiet einfügen. Für den derzeitigen Planungsstand gab es von den Ausschussmitgliedern viel Lob. &bdquo;Es ist eine liebevolle Bearbeitung des Gartendenkmals. Das hat das Paderquellgebiet auch verdient“, sagte Klaus Schröder (Grüne). Lediglich die Spielpunkte sorgten für Diskussionsstoff. Schröder sagte dazu: &bdquo;Es ist richtig, dass der Spielplatz derzeit eine Hitzeinsel darstellt. Aber kriegt man das nicht elternfreundlicher geregelt? Schließlich hat man die Kinder bei diesen Spielpunkten eventuell nicht immer im Blick.“ Auch Constance Montino (Für Paderborn) hält es für schwierig, Kinder bei den Spielpunkten beaufsichtigen zu können. Spielpunkt entfernt vom Wasser Dieser Kritik widersprach Beate Röttger-Liepmann (SPD). Sie halte die Spielpunkte durchaus für elternfreundlich. Diese Aufteilung eröffne neue Möglichkeiten, indem die Eltern und Großeltern beispielsweise mit einer Picknick-Decke zwischen den Spielpunkten sitzen könnten. Jessica Schütte sah dort kein Problem: &bdquo;Wir rücken mit den Spielpunkten weit ab und haben auch einen Weg dafür gewählt, der am weitesten vom Wasser entfernt ist. Die Spielpunkte sollen den Weg entlang führen.“ Geisselscher Garten Nachdem im Oktober 2023 das Freiraumkonzept zur Neugestaltung des Geisselschen Gartens vom Büro Lohaus Carl Köhlmos im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung von drei Landschaftsarchitekturbüros zum Siegerentwurf gekürt worden war, werden die Planungen von dem Hannoveraner Büro nun weitergeführt. Die circa 4.000 Quadratmeter große Fläche war als privater Garten entstanden und befindet sich seit 1940 im Besitz der Stadt. Der Geisselsche Garten wurde als Park genutzt, daher kommt die Idee, eine kleine Lichtung vorzusehen, die zugleich den Blick auf den Dom ermögliche. Später sei der Geisselsche Garten mit einer Mauer eingerahmt worden. Davon inspiriert kam die Idee, künftig eine halbhohe Stampflehmmauer zwischen Stadtbibliothek und Grünfläche zu errichten. &bdquo;Die wird auch von Insekten geliebt“, ergänzte Schütte. Zur Mühlenstraße hin werden Steinpfosten sowie ein weiteres Tor errichtet. Zudem ist ein Aussichtspunkt und Renaturierung zur Dielenpader geplant. Baumbestand bleibt erhalten Der alte Baumbestand bleibt in seiner jetzigen Form erhalten. Auch die Flächen, die seit dem Tornado bereits bewachsen sind, sollen in großen Teilen so weitergedeihen wie bisher. Dies solle über die nächsten Jahre weiterhin planerisch begleitet werden, um zu schauen, wie sich die Flächen entwickeln. Entlang des Weges und an den Rändern dieser Sukzessionsflächen wiederum sollen neue Bäume – in den Sorten stärker gemischt als bislang – gepflanzt werden. Der Zeitplan sieht vor, dass auch der Planungsentwurf für den Geisselschein Garten am 29. August beschlussfertig vorgelegt werden kann, erklärte Schütte. Im Winter sollen die Ausschreibungen laufen, im Frühjahr 2025 könnte der Bau starten und Ende 2025 fertiggestellt sein. &bdquo;Ziel ist es, den Charakter eines verwunschenen Gartens zu erschaffen“, fasste Jessica Schütte zusammen. Auch diese Idee wird von den Ausschussmitgliedern gelobt. &bdquo;Die Planung ist sehr gut, es liegt Harmonie im Detail und unser grünes Herz in der Stadt kann wieder blühen“, sagte André Springer (CDU).

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