Imagekampagne: Paderborner Politiker sprechen der Stadtverwaltung den „Mut“ ab

Paderborn. In der Diskussion um das Thema &bdquo;Arbeitgeberbranding“ hat sich Bürgermeister Michael Dreier (CDU) erneut klar vor die Verwaltung gestellt. Mit den Worten &bdquo;Ich finde es beschämend“ kommentierte er die Redebeiträge mancher Mitglieder im Haupt- und Finanzausschuss. Diese hatten erklärt, dass sie Attribute wie &bdquo;mutig“ und &bdquo;flexibel“ nicht mit der Verwaltung in Verbindung bringen. Welches Ziel die Stadt mit dem &bdquo;Arbeitgeberbranding“ verfolgt, erläuterte Thomas Zimmermann, Abteilungsleiter Personalwesen in der Verwaltung, im Ausschuss am Dienstag, 25. Juni. Der Begriff umschreibt die Bemühungen von Arbeitgebern, aktiv auf mögliche Bewerber zuzugehen. Dazu nutzen Unternehmen längst auch die Sozialen Medien. &bdquo;Wir müssen als Arbeitgeber handeln“, sagte Zimmermann zur Imagekampagne. Auch bei der Stadt gebe es offene Stellen und eine Fluktuation. Ein Blick in die Liste aktueller Stellenausschreibungen auf der Internetseite der Stadt zeigt 13 Positionen. Beispielsweise sucht die Verwaltung Elektrotechnikermeister/Elektrotechnikermeisterinnen, Erzieher/Erzieherinnen oder Sachbearbeiter/Sachbearbeiterinnen. Paderborner Bürgermeister wirbt im Internet Im Austausch mit einer externen Agentur habe die Verwaltung seit dem Frühjahr 2023 beispielsweise &bdquo;Kreativlinien“ entwickeln lassen. Ein Ergebnis ist auch der Werbespruch &bdquo;Das Paderborn von morgen liegt auch in der deiner Hand“. Das Entwerfen mehrerer Motive habe etwa 20.000 Euro gekostet. Auch auf &bdquo;langfristige Effekte“ hofft die Stadt dabei. Zudem gibt es auch eine sogenannte Microsite im Internet, auf der auch bereits Dreier für die Stadt als Arbeitgeberin wirbt (&bdquo;Jobs mit Leidenschaft“). Anlass für eine teils engagierte Diskussion zwischen den Fraktionen und Einzelvertretern einerseits und der Politik und der Verwaltung andererseits war auch eine Bemerkung von Alexander Senn (FDP). In etwa sagte er, dass die Attribute &bdquo;mutig“ und &bdquo;flexibel“ nicht die ersten seien, die er mit der Verwaltung in Verbindung bringe. Zudem hätte sich Senn mehr &bdquo;Fleisch am Knochen“ in den Ausführungen der Verwaltung gewünscht. Auch Elke Süsselbeck (Die Linke) fand, &bdquo;man könnte mehr daraus machen“. So hätte sie sich zum Motiv der Hand gewünscht, nicht nur &bdquo;eine weiße, weibliche“ Hand zu berücksichtigen, sondern auch welche mit &bdquo;anderer Hautfarbe“. Zudem forderte Verani Kartum (fraktionslos) &bdquo;mehr Gesichter, mehr Menschen“ als Teil der Werbeaktion. Kartum: &bdquo;Das ist mir hier zu konservativ.“ Paderborner CDU weist Kritik zurück Die Anmerkungen oder gar Kritik wies Karsten Grabenstroer (CDU) zurück. &bdquo;Sie hacken zu viel auf der Verwaltung herum“, sagte Grabenstroer. Zudem fand er, dass mit dem Begriff &bdquo;Vielfalt“ in der Übersicht der Verwaltung zu den Attributen dort bereits Diversität auftauche. Und Marvin Weber (AfD) stellte fest: &bdquo;Die Hand eines Quoten-Farbigen muss nicht sein. Das ist positiver Rassismus.“ Zur Seite sprang den Christdemokraten Carsten Büsse (SPD), dessen Fraktion es &bdquo;wie die CDU“ sehe. Allgemein sagte Büsse: &bdquo;Schweigen wäre bei diesem Thema vielleicht besser gewesen.“ Senn fühlte sich nach der Kritik auch in seine Richtung indes missverstanden: &bdquo;Man muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.“ Dass Diskussionen in der Politik, gerade in öffentlichen Sitzungen, auch ein Bild einer Stadt nach außen schaffen, betonte Beate Röttger-Liepmann (SPD) bereits zu Beginn der Aussprache. Mit Blick auf die teilweise kontrovers diskutierten Themen der jüngeren Zeit stellte sie fest: &bdquo;Wir haben uns Sitzungen geleistet, die zeitweise denunzierend waren.“ Und: &bdquo;Das macht eine Stadt nicht unbedingt attraktiver.“

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