Kein „Happy Ramadan“: Paderborner Politik lehnt Beleuchtung im Fastenmonat ab

Paderborn. Lichter können sehr bedeutsam sein. In diesem Fall sollte eine Ramadan-Beleuchtung in Paderborn &bdquo;Lichter des Miteinanders, gegen Vorbehalte, gegen Diskriminierungen, gegen antimuslimischen Rassismus und auch gegen Antisemitismus sein“, sagte Verani Kartum im Stadtrat. Eine solche Beleuchtung, die es auch in anderen Städten gibt, solle den Fastmonat und diese für Muslime so bedeutsame Zeit sichtbar machen. Für Lichtbanner, Girlande, Lichtbogen sowie die Anbringung wollte der fraktionslose Kartum 8.000 Euro in den städtischen Haushalt einstellen. Diese Beleuchtung wäre in Zeiten von Krisen und Kriegen zudem ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen und stärke den Zusammenhalt in der diversen und interreligiösen Stadtgesellschaft, so der Ratsherr. Allerdings hatten sich im Vorfeld bereits die Moscheegemeinden dagegen ausgesprochen, wie Emin Özel, Vorsitzender der Schura (Rat der Muslime im Kreis Paderborn) gegenüber der &bdquo;NW“ gesagt hatte. Zum Hintergrund: &bdquo;Happy Ramadan“: Beleuchtung im Fastenmonat für Paderborn gefordert Paderborner Ratsherr sieht Bevorzugung einer Religionsgemeinschaft Wie Karsten Grabenstroer (CDU) sagte, hätten die allermeisten Städte abgelehnt, in denen so ein Antrag gestellt worden sei. So etwa Gelsenkirchen 2017. Er sehe in einer Anschaffung einer solchen Beleuchtung eine Bevorzugung einer Religionsgemeinschaft. Die CDU achte den Ramadan, doch im Gegensatz dazu sei Weihnachten auch für Menschen traditionell, die nicht katholisch oder evangelisch seien. Selbst die Schura habe gesagt, dass die Beleuchtung nicht erforderlich sei, verwies Grabenstroer damit wohl auf den Bericht in der &bdquo;NW“. Der Koran sehe einen solchen Eventcharakter nicht vor. Und nicht zuletzt liege Ramadan jedes Jahr anders und im Jahr 2031 in der Weihnachtszeit. Grabenstroers theologische Argumentation bewege sich auf ganz dünnem Eis, meinte Reinhard Borgmeier (Linke). Solche Beleuchtungen kenne er aber nur aus der Türkei. Der Antrag sei ein weiteres Beispiel dafür, dass Kartum als &bdquo;Ego-Shooter“ solche Ideen versenke, ohne vorher mit anderen zu sprechen. Er schlug vor, das Thema im Integrationsrat beraten zu lassen. Paderborner Muslimin: &bdquo;Wir haben uns an Diskriminierung im Alltag gewöhnt“ Güven Erkurt (Grüne) sagte, dass es diese Beleuchtungen auch in anderen muslimischen Ländern wie Albanien, Bosnien-Herzegowina oder Aserbaidschan gebe sowie in Deutschland etwa in Köln, Frankfurt, Berlin und München. Und aus theologischer Sicht sei auch ein Weihnachtsmarkt &bdquo;eine Vollkatastrophe“. Für dieses Jahr komme der Antrag zu spät - der Ramadan, eine der fünf Säulen des Islam hat bereits Ende Februar begonnen. Auch Erkurt schlug vor, den Antrag zurückzuziehen und ihn im Integrationsrat zu beraten. Denn das Thema sei schon wichtig - genauso wie beispielsweise das gemeinsame Fastenbrechen im Ramadan im Rathaus. Die Paderborner Weihnachtsmarktbeleuchtung sei letztlich &bdquo;Stadtmarketing“ Es herrsche Wertschätzung gegenüber allen Religionsgemeinschaften, sagte Martin Pantke (SPD). Nur frage er sich, ob es eine Aufgabe der Stadt sei, religiöse Feste sichtbar zu machen. Die Weihnachtsmarktbeleuchtung sei letzten Endes &bdquo;Stadtmarketing“. Zudem sei der Antrag &bdquo;unglücklich“ und mit den der Beleuchtung zugeschriebenen Bedeutungen überfrachtet. Sascha Pöppe betonte für die FDP die wichtige Trennung von Staat und Kirche. Die Weihnachtsbeleuchtung werde in weiten Teilen von der Kirche oder den Schaustellern selbst getragen. Kartum stimmte zu, den Antrag in den Integrationsrat zu verschieben. Dies wurde jedoch ebenso mehrheitlich abgelehnt wie sein ursprünglicher Antrag. Ramadan 2025: Regeln, Rituale und Zeiten zum Fastenmonat

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