Paderborn-Schloß Neuhaus. Unter dem Titel „Werner Schlegel: Skulptur und Bild“ werden in der Städtischen Galerie in der Reithalle aktuelle und wegweisende Werke des Künstlers ausgestellt. Im Zentrum steht die Bildhauerei, aber auch Zeichnungen werden präsentiert. Die Ausstellung führt dabei mehrere Elemente und Phasen seines Schaffens, wie die großformatigen Tuschezeichnungen und die von Schlegel erschaffenen Holzobjekte, zusammen.
Die bekannten Stelen, die Schlegel aus Pappelholz fertigt, bilden dabei eine Brücke zwischen den Werkgruppen. Das Holz wurde skulptural bearbeitet, teilweise bemalt und mit Papier verklebt. So entstehen mehrere Ebenen. Mittels seiner Tip-Tapping-Technik hebt Schlegel das Holz mit einem Beitel ab und legt so die natürliche Färbung des Kernholzes unter der skulptural bearbeiteten Oberfläche frei.
In der Ausstellung in der Reithalle werden sowohl die Stelen als auch Wandbildhauerarbeiten in der Tip-Tapping-Technik präsentiert.
Die Kreuz-Tische von Schlegel stehen in vielen Kirchen
Er habe sich bewusst für die Reithalle entschieden, um seine Werke zu präsentieren, sagt Schlegel. Der sparsam bestückte Ausstellungsraum entfalte eine Spannung, bei der insbesondere kleinere Werke eine besondere Kraft erzeugten.

Bekannt ist Schlegel auch für seine sogenannten Kreuz-Tische. Die feucht bearbeiteten Holztische bestehen aus drei gesteckten Elementen und entwickeln sich in ihrer Ästhetik und Haptik durch den Trocknungsprozess kontinuierlich weiter. Die Tischskulpturen sind auch in mehreren Einrichtungen im Kreis Paderborn zu finden.
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Schlegel studierte Kunst und Sport in Paderborn. Nach Lehraufträgen und Ausstellungen in Paderborn erhielt er im Jahr 2004 den Kunstpreis der Stadt. Die Einzelausstellung in Schloß Neuhaus markiert für Schlegel nach 20 Jahren eine Rückkehr in die Paderborner Galerienlandschaft.
Die verstorbene Museumsleiterin Andrea Brockmann hat die Schau initiiert
Auf den Weg gebracht wurde die Ausstellung von der im Februar verstorbenen Leiterin der städtischen Museen und Galerien, Andrea Brockmann. „Wir sind froh, dass wir die Ausstellung jetzt im Sinne von Andrea Brockmann realisieren konnten“, sagt Andreas Neuwöhner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Städtischen Museen und Galerien.
„Werner Schlegel simuliert nicht, er ahmt nicht nach, sondern er arbeitet mit einem lebenden Organismus, bezieht dessen natürliche Prozesse in sein Werk ein und verwandelt die Eigenästhetik des gewachsenen Holzes in autonome Kunstformen“ – mit diesen Worten beschrieb Brockmann das Werk Werner Schlegels im Jahr 2012.
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Schlegels Werke werden von diesem Sonntag, 26. Mai, bis Sonntag, 1. September, in der Städtischen Galerie in der Reithalle präsentiert. Zur Eröffnung am Sonntag wird es ab 11 Uhr einen Vortrag sowie Live-Gitarrenmusik geben. Alle Interessierten sind eingeladen. Nach dem 1. September zieht die Ausstellung weiter in die Städtische Galerie Iserlohn.