Verkehr

Kampf gegen Elterntaxis: Neue Elternhaltestelle vor Paderborner Schule

Väter und Mütter können ihre Kinder 100 Meter vor der Bonifatius-Grundschule aussteigen lassen. Elterntaxis direkt vor dem Gebäude hält die Schulleiterin für ein Sicherheitsrisiko.

An der neuen Elternhaltestelle: Der Bezirksdienstbeamte Martin Prior (hintere Reihe v. l.), Sabine Ewers (Schulverwaltungs- und Sportamt) und Bettina Kees-Schuto (Schulleitung Bonifatius-Grundschule) mit (vorne v. l.) Lioba, Lia, Mika und Simon. | © Polizei

08.05.2024 | 08.05.2024, 14:30

Paderborn. An der Bonifatius-Grundschule in Paderborn gibt es eine neue Elternhaltestelle, berichtet die Polizei. Die Haltestelle, die den Angaben zufolge bereits im Februar eingerichtet wurde, befindet sich am Wendehammer der Erwin-Rommel-Straße, etwa 100 Meter von der Schule entfernt. Neu und nicht zu übersehen sei die auffällige Kennzeichnung: In ungefährer Länge eines Autos sind die Buchstaben „Elternhaltestelle“ direkt auf den Asphalt gemalt. Dort könnten Eltern ihre Kinder gefahrlos aus dem Auto aussteigen und die letzten Meter zu Fuß zur Schule laufen lassen.

Polizeihauptkommissar Martin Prior ist der zuständige Bezirksbeamte für den Bereich. Er führt unter anderem die Schulwegsicherung an der Bonifatius-Grundschule durch und erklärt: „Kinder können nicht lernen, den Schulweg eigenständig und sicher zu bewältigen, wenn ihre Eltern sie direkt vor der Schule absetzen. An der Elternhaltestelle können die Kinder gefahrlos aussteigen und sich dann auf den Weg zur Schule machen.“

Schulleiterin Bettina Kees-Schuto ergänzt: „Wir möchten nicht, dass Elterntaxis direkt vor der Schule halten. Sie verursachen ein Verkehrschaos und sind daher ein Sicherheitsrisiko, das möchten wir künftig vermeiden. Mit der Elternhaltestelle ermöglichen wir den Kindern einen sicheren Schulweg. So können sie die letzten Meter zu Fuß gehen und es entsteht kein Stau vor dem Schulgebäude.“

Newsletter
Aus dem Kreis Paderborn
Wöchentliche News direkt aus der Redaktion Paderborn.

Der Einrichtung der Haltestelle, die von der Stadt Paderborn realisiert worden sei, gingen umfangreiche Vorarbeiten voraus. Dazu gehörten intensive Beobachtungen der morgendlichen Verkehrssituation seitens der Schule, der Polizei, des Schulverwaltungs- und Ordnungsamtes. Außerdem habe sich die Universität Paderborn innerhalb einer Kooperation mit der Stadt Paderborn zum Thema Schulmobilität an der Evaluation einer geeigneten Stelle beteiligt. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es demzufolge schließlich rund fünf Monate.

Mehrere Elternhaltestellen im Paderborner Stadtgebiet

Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet sind laut Polizei schon länger bestehende Haltestellen nun so auffällig gekennzeichnet. Das Land NRW hat außerdem durch einen Erlass mittlerweile den Kommunen die Möglichkeit gegeben, Straßen vor Schulen stundenweise für den Verkehr zu sperren. Dies werde im Regelfall nach jeweiliger Einzelfallbetrachtung von den Straßenverkehrsämtern der Stadt entschieden. Die Polizei sei dabei, wie auch bei der Einrichtung von Elternhaltestellen, beratend tätig.

In Paderborn teilte die Verwaltung vor einigen Wochen mit, die durch den Erlass aufgekommenen Möglichkeiten zu prüfen. Beispielsweise in der Nachbarkommune Bad Lippspringe ist kürzlich bereits eine Schulstraße eingerichtet worden, aus der Autos zeitweise verbannt werden.