Moderner Stationsalltag

Paderborner Klinik stellt um: Mobile Visite ohne lästige Zettel

Auf allen Stationen im Brüderkrankenhaus St. Josef werden digitale Patientenakten eingeführt. Aus Sicht der Mediziner hat das viele Vorteile.

Kirstin Bolte (Leiterin der Station 4 A/B) und Assistenzarzt Alaaeddin Alhmedi gehören zum Team, das die Einführung der mobilen Visite auf Station 4 gestaltet, umsetzt und kritisch prüft. Die mobile Visite wird im gesamten Krankenhaus ausgerollt. | © Brüderkrankenhaus St. Josef

23.01.2024 | 23.01.2024, 15:31

Paderborn. Im Tagesablauf eines Krankenhauses findet sie wieder und wieder statt: die Visite. Das Brüderkrankenhaus St. Josef hat jetzt den Startschuss gegeben für die mobile Visite, die nach und nach auf allen Stationen eingeführt wird. Der Patientenwagen, mit dem Ärzte und Pflegefachkräfte in die Zimmer fahren, hat laut einer Presseinformation des Krankenhauses enorme Vorteile: Auf ihm würden alle Prozesse gebündelt. Der Wagen sei wendig, er kommt überall hin – die digitale Patientenakte wird mit ihm mobil.

Alaaeddin Alhmedi ist Assistenzarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Er gehört zu dem Team, das an der Einführung des Systems intensiv mitgearbeitet hat. „Die mobile Visite ist deutlich entspannter als die konventionelle Visite. Wir können effektiver vorgehen und haben deswegen mehr Zeit für den Patienten“, so Alhmedi.

Das Blättern in unhandlichen Patientenkurven entfalle, gleichzeitig könnten alle an der Visite beteiligten Ärzte und Pflegefachkräfte sicher sein, dass die Unterlagen vollständig sind. Befunde aus anderen Abteilungen, Laborergebnisse oder Informationen über Vorerkrankungen des Patienten würden in der „digitalen Kurve“ genauso zusammengetragen wie besondere Beobachtungen der Pflegefachkräfte oder Vorfälle in der Nacht.

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Die Entlastung sei spürbar

„Wir leben in einer Zeit, in der wir prozessuale, technologische, digitale und infrastrukturelle Veränderungen im Krankenhaus neu gestalten können“, sagt Pascal Otten. Der fachliche Administrator für dieses Projekt ist laut Mitteilung tief in die Welt der mobilen Visite mit all ihren Facetten eingetaucht und lässt das medizinische und pflegerische Personal an seinem Wissen teilhaben. „Das System ist leicht zu bedienen, viele Features sind selbsterklärend, die Software lässt sich intuitiv handhaben“, so Otten.

Das findet auch Kirstin Bolte, Leiterin der Station 4 A/B, auf der das System zuerst ausgerollt wurde: „Wir entwickeln uns jeden Tag weiter. Mit der mobilen Visite wird Digitalisierung in unserem Stationsalltag konkret nutzbar. Das ist spannend und zukunftsweisend.“

Überfüllte Visitenschränke, Papierchaos und Zettelwirtschaft fänden mit der mobilen Visite ihr Ende. Zeit- und Budgetfresser würden kleiner. Diese Entlastung sei in den Teams spürbar. „Mein Eindruck ist, dass die veränderte Visite auch bei den Patienten gut ankommt. Sie schätzen durchaus, dass wir ihnen am Bildschirm Details von Untersuchungsergebnissen zeigen können“, sag Alaaeddin Alhmedi.