
Paderborn. Das Bündnis gegen Rechts und das Bündnis für Demokratie und Vielfalt rufen gemeinsam zu einer Demonstration gegen die AfD am Montag, 22. Januar, auf. Als Treffpunkt nennen die Organisatoren in einer gemeinsamen Pressemitteilung den Parkplatz Löffelmannweg/Tegelweg (Nordseite des Schützenplatzes). Der um 18 Uhr beginnende Protest steht unter der Überschrift „AfD auf Eis legen: Gemeinsam gegen Rassismus und rechte Hetze“.
Der Protest nimmt Bezug auf eine Veranstaltung der AfD im Paderborner Schützenhof am Montagabend. Dort gibt es einen „Bericht aus dem Bundestag“, bei dem Teile der Landesgruppe NRW aus der AfD-Bundestagsfraktion ab 18.30 Uhr zu Gast sind - unter anderem die AfD-Bundestagsabgeordneten Rüdiger Lucassen, Roger Beckamp, Jörg Schneider, Eugen Schmidt sowie der AfD-Landtagsabgeordnete Zacharias Schalley.
Paderborn reiht sich damit in bundesweite Protestaktionen ein. Zehntausende gehen derzeit in Groß- und Kleinstädten gegen die AfD auf die Straßen - auch in OWL gibt es zahlreiche Kundgebungen. Nachdem die Paderborner Demonstration zunächst mit 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Polizei angemeldet wurde, ist diese Zahl auf 800 bis 1.000 hoch korrigiert worden, sagt Polizeisprecher Michael Biermann auf Anfrage der „NW“. Die Polizei werde vor Ort sein. Zudem werden die Parkplätze vor dem Schützenhof am Löffelmannweg im Laufe des Montags für die Demonstration gesperrt.
Für eine solidarische Gesellschaft
„Remigration und Bevölkerungsaustausch - nicht erst seit den neusten Veröffentlichungen ist klar, dass die AfD eine massive Gefahr für unsere demokratische Gesellschaft darstellt“, schreiben die Bündnisse gegen Rechts und für Demokratie und Toleranz in der Pressemitteilung.
Besonders die Paderborner AfD habe in der Vergangenheit bewiesen, dass sie keine Berührungsängste zur Identitären Bewegung und sonstigen rassistischen Gruppierungen habe. Erst Ende vergangenen Jahres sei für eine gemeinsame Veranstaltung mit Martin Sellner geworben worden. „Paderborn ist eine Hochburg des faschistischen Flügels der AfD“, heißt es in der Mitteilung.
Alle, die den Protest gegen rassistische Ideologien unterstützen wollen, seien aufgerufen, am Montagabend zum Schützenplatz zu kommen. „Gemeinsam werden wir laut für eine gerechte und solidarische Gesellschaft kämpfen. Lasst uns ein Zeichen setzen, dass Rassismus keinen Platz in Paderborn hat“, so die Organisatoren.
Neben Beiträgen des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) sowie von Fridays for Future, einer gemeinsamen Erklärung von SPD, Linken und Grünen, der Rassismuskritischen Aktion Paderborn und des Vereins Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren sind auch kulturelle Beiträge geplant.
INFORMATION
Kundgebung in Delbrück
Auch in Delbrück haben sich engagierte Bürger zu einem Aktionsbündnis zusammengefunden, um dem Rechtsextremismus entgegenzutreten und zu zeigen, dass dafür in der Stadt kein Platz ist. Das „Bündnis Delbrück bleibt bunt - Für Vielfalt und Toleranz“ wird am Freitag, 26. Januar, um 17 Uhr eine Kundgebung am Alten Markt in Delbrück durchführen. Nach einer kurzen Begrüßung und Bekanntgabe der Regeln planen die Organisatoren laut Presseinfo, die Lange Straße entlangzugehen, um anschließend wieder am Alten Markt die Kundgebung mit einer kleinen musikalischen Einlage zu beenden. Weitere Demonstrationen gegen die AfD wird es am Freitag, 19. Januar, in Bielefeld und Detmold geben.