Gemeinsames Friedensgebet aller Religionen auf dem Rathausplatz Paderborn

Paderborn. Im Angesicht der nach wie vor anhaltenden Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen sowie aller weiteren gewaltsamen Konflikte weltweit haben sich am Samstagnachmittag zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Religionen vorm Paderborner Rathaus zu einem gemeinsamen Friedensgebet versammelt. Vor Ort waren zudem Bürgermeister Michael Dreier, der Landrat des Kreises Paderborn Christoph Rüther und mehrere Bürgermeister aus dem Kreisgebiet. Ziel war die Schaffung eines interreligiösen Zeichens für den Frieden in der Welt. Dazu hatten sich trotz schlechten Wetters viele Bürger auf dem Rathausplatz eingefunden. Gestaltete wurde der Nachmittag maßgeblich vom &bdquo;Forum der Religionen“, einem Zusammenschluss aller Glaubensgemeinschaften in Paderborn. Ansprachen hielten Dechant Benedikt Fischer für die katholische und Superintendent Volker Neuhoff für die evangelische Kirche, Xenia Nickel für die jüdische Kultusgemeinde, Sevdan Dogan für die alevitische Gemeinde, Emin Özel für die Schura Paderborn, dem Rat der Muslime in der Paderstadt, Asha und Stefan Kühnhold für die Ananda-Marga-Pracaraka-Gemeinde, Christoph Geisler für die buddhistische Gemeinde und Betti Atlassi für die Bahá’í-Gemeinde. Frieden fängt im Kleinen an Zunächst appellierte Dreier an die Bevölkerung: &bdquo;Mit diesem Friedensgebet wollen wir auch zeigen, dass wir im Kreis Paderborn alles tun, um Gewalt und Ausgrenzung keinen Raum zu geben.“ Die Vielfalt der Religionen möge die Anwesenden auf den ersten Blick unterscheiden, doch sie alle eine das Streben nach einem friedlichen und toleranten Miteinander. Auch Landrat Rüther betonte: &bdquo;Frieden fängt im Kleinen, fängt in der Region an.“ Die Menschen im Kreis könnten die globalen Konflikte nicht allein beilegen, aber sie könnten mit gutem Beispiel vorangehen. Als Vorbild nannte Rüther dabei unter anderem die Proteste der Landwirte in der vergangenen Woche, die in OWL durchgehend friedlich und mit einer klaren Abgrenzung von radikalen und ausgrenzenden Tendenzen stattgefunden hätten. Ziel müsse es immer sein, im gemeinsamen Gespräch zu friedlichen Lösungen zu finden. Während Fischer sich in seiner Ansprache mit der Bergpredigt und dem universalen Fazit &bdquo;Selig sind, die Frieden stiften“ auseinandersetzte, machte Neuhoff deutlich, dass es sich bei der Veranstaltung explizit um keine Demonstration, sondern um ein gemeinsames Gebet handle. &bdquo;Die Menschen sind es leid, dass sie keine Antworten auf die Gewalt in der Welt finden.“ Mit dem Friedensgebet wolle das Forum der Religionen jenen Menschen beistehen. Friede auch zwischen Menschen und ihrer Umwelt Nickel stellte in ihrer Ansprache die Wichtigkeit eines grundsätzlich offenen und sicheren Deutschlands heraus, für das sich jeder einsetzen müsse. &bdquo;Hass und Hetze von allen Seiten gehören immer verurteilt.“ Im Anschluss zog Dogan auch eine Parallele zum Klimaschutz. &bdquo;Unser Ziel muss nicht nur der Frieden zwischen Menschen, sondern auch zwischen uns und unserer Umwelt sein.“ Özel rief in seinen Fürbitten dazu auf, mit Mut und Zivilcourage den &bdquo;Frieden als Urzustand der Schöpfung“ herzustellen. Während Asha und Stefan Kühnhold einen Friedensgesang auf Sanskrit anstimmten, lud Geisler zu einer gemeinsamen Meditation ein, bevor Atlassi einige Reden für den Frieden zitierte, die &bdquo;Abdul-Bah?s“, Sohn des Religionsstifters, 1911 in Paris gehalten hatte. Abschließend dankte Dreier allen Anwesenden für das gemeinsame Zeichen für Frieden und Toleranz in der Region.

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