Bürgerstiftung Paderborn vergibt zum 18. Mal Auszeichnung an Ehrenamtliche

Paderborn. Vieles hat sich verändert, seit die Paderborner Bürgerstiftung vor 20 Jahren gegründet wurde. Doch die Zielsetzung der Vereinigung sei laut dem Vorstandsvorsitzenden Elmar Kloke gleich geblieben: &bdquo;Durch den Erhalt des Stiftungskapitals, das über die Jahre auf rund 3,4 Millionen Euro angewachsen ist, arbeiten wir daraufhin, damit das Gemeinwohl und möglichst viele Ehrenamtliche zu unterstützen.“ Ein Mittel sei dabei die Verleihung des Bürgerpreises, der am vergangenen Freitagabend bereits zum 18. Mal vergeben wurde. Das von der Firma &bdquo;Bremer“ zur Verfügung gestellte Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro kam dabei zu gleichen Teilen dem DLRG-Ortsverein Paderborn und der Abteilung Inklusionssport der Tura Elsen zugute. Die Verleihung fand gemeinsam mit der Feier des 20-jährigen Jubiläums im historischen Rathaus statt. &bdquo;Wir richten unsere Stiftung immer am Zahn der Zeit aus, um optimale Fördermöglichkeiten zu haben“, erzählte Kloke. Dazu gehöre auch ein altersmäßig durchmischter Vorstand. Hauptsächlich mithilfe der Gewinne des Stiftungskapitals sei es in den vergangenen 20 Jahren gelungen, mehr als 280 kleine und große Projekte aus den Bereichen Sport, Kultur und Soziales in der Region zu fördern, indem rund eine Millionen Euro ausgeschüttet wurden. Wichtig sei dabei auch: &bdquo;Ohne das unermüdliche Wirken der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in allen Bereichen unserer Gesellschaft wäre die Stiftungsarbeit bei weitem nicht so erfolgreich.“ Bereitschaft zum Ehrenamt geht zurück Auch Bürgermeister Michael Dreier zeigte sich begeistert vom ehrenamtlichen Engagement in der Stadt: &bdquo;Es ist sehr gut zu wissen, dass wir in Paderborn über 30.000 Menschen haben, die sich aktiv für andere einsetzten. Der Bürgerpreis geht damit auch stellvertretend an alle diese Paderbornerinnen und Paderborner.“ Doch um die Zukunft des Ehrenamts in Deutschland sei es laut dem ehemaligen Vorsitzenden des Bürgerstiftungskuratoriums Nikolaus Risch nicht unbedingt gut bestellt: &bdquo;Zwar hat die letzte große Erhebung der Bundesregierung 2019 ergeben, dass immer noch bis zu 40 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich aktiv ist, doch immer mehr Vereine und Projekte klagen über fehlende Helfer.“ Durch die Pandemie habe sich dieser Zustand noch verschlimmert, weshalb Risch davon ausgehe, dass die nächste Erhebung dieser Art 2024 einen deutlichen Rückgang des Engagements zeigen wird. &bdquo;Deshalb müssen wir uns als Gesellschaft die Frage stellen, wie wir junge Menschen für das Ehrenamt begeistern.“ Eines stehe dabei für Risch fest – mit dem erhobenen Zeigefinger funktioniere dies nicht. Stattdessen müssten sich alle Beteiligten verstärkt auf die Lebensrealität junger Menschen einstellen. Mehr Flexibilität und Anerkennung Dies bedeute vor allem eine Abkehr von einer oft sehr langfristig aufgebauten Verpflichtung in ein Ehrenamt. &bdquo;Mehr zeitliche Flexibilität macht das Angebot deutlich interessanter“, ist sich Risch sicher. Dazu kämen ein besserer Umgang mit digitalen Medien, um dem jeweiligen Ehrenamt eine größere Bühne zu bieten, sowie zusätzliche digitale Bildungsprogramme, um die Professionalisierung voranzubringen. Dann könnte auch wieder mehr Nachwuchs gewonnen werden, denn eins sei sicher: &bdquo;Eine Ehrenamtliche Tätigkeit gibt Halt, ein Zugehörigkeitsgefühl und kann die eigene Zukunft durch gemachte Erfahrungen entscheidend mitbestimmen.“ Eine weitere Möglichkeit zur Attraktivitätssteigerung des Ehrenamts sei laut Kloke auch der Bürgerpreis. Damit würden einerseits wichtige Anerkennung ausgesprochen und andererseits die jeweiligen Projekte finanziell unterstützt. Dies sei laut Risch allgemein im Ehrenamt wichtig, damit gerade junge Helfer nicht auch noch draufzahlen müssten. Die Abteilung der Tura Elsen wurde deshalb für ihr lang andauerndes Engagement im Inklusionssport ausgezeichnet. Dabei seien laut Matthias Brumby vom Verein circa 400 Aktive in unterschiedlichen Kursen, in denen Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam Sport machen. Die Begeisterung der Teilnehmer motiviert Des Weiteren stehe für viele der Athleten eine regelmäßige Teilnahme bei den &bdquo;Special Olympics“ auf dem Programm. &bdquo;Doch auch bei uns wird es Jahr für Jahr schwieriger, die Angebote in dieser Form aufrechtzuerhalten“, so Brumby. Grund dafür seien vor allem fehlende Übungsleiter. Genau deshalb werde ein Teil des Preisgelds in deren Ausbildung, speziell für junge Leute, fließen. Auch die DLRG Paderborn sei immer auf der Suche nach neuen Freiwilligen. &bdquo;Mit dem Geld wollen wir unsere Station am Lippesee weiter aufbessern, um allen Mitgliedern noch mehr Möglichkeiten zu bieten“, so Andre Rathmann. &bdquo;Die Begeisterung aller Teilnehmer zu sehen und gemeinsam Spaß zu haben ist immer wieder Grund genug, um aktiv zu werden“, fasste Brumby zum Schluss noch einmal den Reiz des Ehrenamts zusammen.

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