Paderborn. Bei einer feierlichen Zeremonie wurden die Bücherei Marienloh, der Städtische Musikverein Paderborn und der Heimatkünstler Egon Hüls im Historischen Rathaus mit dem „Heimat-Preis 2024“ ausgezeichnet. „Heimat ist Gemeinschaft in Vielfalt“, nannte Bürgermeister Michael Dreier das Motto des Heimat-Preises. Er sprach den Preisträgern seinen Dank aus, die sich für Bildung, Musik und Kunst in der Region einsetzen.
Der Heimat-Preis wird gefördert durch das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, teilt die Stadt Paderborn mit. Die Entscheidung über die Preisträger wurde vom Paderborner Stadtrat auf Vorschlag eines fachbereichsübergreifenden Verwaltungsgremiums getroffen. Es lagen zehn Vorschläge aus der Bevölkerung vor.
Preisträger 1: Die Marienloher Bücherei
Den ersten Preis in Höhe von 2.000 Euro erhielt die Bücherei Marienloh. „Ihre Bücherei ist mehr als nur ein Ort, um Bücher auszuleihen. Sie ist ein Ort der Begegnung, der auch vielfältige Gelegenheiten für den Austausch bietet. Ihre ehrenamtlichen Aktivitäten gehen weit über die reine Medienausleihe hinaus“, sagte Dreier zu den Preisträgern.
Mit ihrem literarischen und kulturellen Bildungsangebot schaffe die Bücherei Marienloh für viele Menschen Heimat und präge das gemeinschaftliche Leben in Marienloh, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Ihre zahlreichen Veranstaltungen sprächen Zielgruppen jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft an und böten einen Begegnungsort jenseits von kommerziellen Interessen. Einen besonderen Schwerpunkt lege die Bücherei auf die kulturelle Bildung von Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter.
Preisträger 2: Der Städtische Musikverein Paderborn
Ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro hat der Städtische Musikverein erhalten. „Ihr Engagement ist generationenübergreifend. Musik ist in der Lage, Brücken zu bauen und gleichzeitig die Herzen der Menschen zu berühren. Ihr Musikverein verbindet Kinder, Jugendliche und Erwachsene seit 200 Jahren mit der Musik“, sagte Bürgermeister Dreier.
Der am 1. Mai 1824 gegründete Musikverein ist der am längsten bestehende Verein in Paderborn. Er sei seit seiner Gründung geprägt von bürgerschaftlichem Engagement und Verantwortungsübernahme beim Mitgestalten des Kulturlebens in ehrenamtlicher Arbeit jenseits kirchlicher Autoritäten, heißt es in der Pressemitteilung.
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1951 erfolgte die Umbenennung in „Städtischer Musikverein Paderborn e.V.“, um die Verbundenheit mit der Stadt und der Stadtgesellschaft zu verdeutlichen. Die Tradition der Pflege des immateriellen kulturellen Erbes auf lokaler Ebene werde auch im 21. Jahrhundert mit neuem Geist erfüllt: 2006 wurde ein Kinder- und Jugendchor im Sinne kultureller Bildung gegründet, aktuelle Programme widmen sich kulturpolitischen Schwerpunkten, wie dem Austausch mit Paderborner Partnerstädten und der Bewerbung um das Europäische Kulturerbesiegel. Für das Stadtjubiläum 2027 plant der Musikverein eine Beteiligung.
Preisträger 3: Der Paderborner Heimatkünstler Egon Hüls
Ebenfalls über 1.500 Euro Preisgeld durfte sich der Heimatkünstler Egon Hüls freuen. Dreier würdigte den Einsatz des 87-Jährigen: „Sie schaffen durch Ihre Werke Heimat, indem Sie seit vielen Jahren die Einträge für das Goldene Buch der Stadt Paderborn und Urkunden für die Verleihung von Auszeichnungen grafisch gestalten. Ihre Werke sind im wahrsten Sinne Paderborner Unikate. Dabei schaffen Sie durch filigrane Zeichnungen und Textgestaltungen eine Verbindung zwischen den Gästen und der Stadt Paderborn.“
Auch das Erzbischöfliche Generalvikariat Paderborn vertraut Egon Hüls die Gestaltung seines Goldenen Buches an und lässt weitere Urkunden für die Verleihung von Auszeichnungen von ihm entwerfen. Weitere Institutionen und Vereine verfahren ebenso. Darüber hinaus gestaltet er Pflastersteine mit Paderborner Motiven.