Verkehrssicherheit

Bundesweite Aktion - Polizei Paderborn kontrolliert hunderte Radfahrer

167 Verstöße stellten die Beamten bei der Aktion in Paderborn fest. Die häufigsten Verstöße begingen Rad- und E-Rollerfahrer.

Nicht immer achten Autofahrer beim Abbiegen auf parallel fahrende Radler. Hier am Paderborner Rosentor läuft am Dienstagmittag unter den Augen der Polizei aber alles richtig. | © Polizei

28.09.2023 | 29.09.2023, 13:35

Paderborn. Die Polizei im Kreis Paderborn hat sich an der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion "sicher.mobil.leben" beteiligt. Wegen der hohen Unfallzahlen mit Fahrrädern, E-Bikes und E-Scootern legte die Polizeibehörde ihren Schwerpunkt auf Verstöße von und gegenüber Radfahrern sowie die Ablenkung durch elektronische Geräte. Zwischen 6.30 und 20.30 Uhr am Dienstag ahndeten die Einsatzkräfte 167 Verkehrsverstöße mit Verwarngeldern und Anzeigen. Die Polizistinnen und Polizisten waren größtenteils selbst mit dienstlichen E-Bikes im Einsatz, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung.

Die Einsatzkräfte hatten die von Radlern stark befahrenen Strecken in der Innenstadt, an den Ein- und Ausfallstraßen sowie auch in Elsen oder Schloß Neuhaus im Blick. Die häufigsten Verstöße begingen den Angaben zufolge Rad- und E-Rollerfahrer. Ganze 77 Verstöße wegen Fahrens auf Gehwegen ahndeten die Beamten. 42 waren als Geisterfahrer unterwegs, zwanzig Verstöße wegen Handynutzung gab es und neun Radfahrer missachteten rote Ampeln. Vier E-Scooter stoppten die Beamten, weil jeweils zwei Personen auf dem Trittbrett standen.

Gefährlich werde es, wenn Autos rechts abbiegen und nicht auf parallel fahrende Fahrradfahrer achten würde, schreibt die Polizei. Fünfzehn solcher Sachverhalte beobachteten eingesetzte Polizisten und zogen die betroffenen Autofahrer zur Rechenschaft. Zahlreiche aufklärende Gespräche waren nicht nur in diesen Situationen nötig. Durch Fehlverhalten aufgefallene Kinder stoppten die Einsatzkräfte und erklärten ihnen, wie es richtig gemacht wird.

Unfallzahlen steigen an

Mehr als 100 getötete Rad-, E-Bike- und E-Scooter-Fahrer im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen seien für die Polizei NRW Anlass gewesen, sich an dem länderübergreifenden Einsatz zu beteiligen. Auch im Kreis Paderborn werden teils deutliche Anstiege bei den Unfallzahlen der genannten Gruppe von Fahrradfahrern registriert, wie eine Statistik der Polizei zeigt. Die Senkung dieser Unfallzahlen hat die Kreispolizeibehörde Paderborn als Schwerpunktziel in ihr Sicherheitsprogramm geschrieben. Da sich demnach zwei Drittel dieser Unfälle im Stadtgebiet von Paderborn ereigneten, konzentrierten sich die Polizeiaktionen am Dienstag auf diesen Bereich.

Die Verkehrssicherheitsberaterberater hatten sich für den Tag zum Ziel gesetzt, vor Ort über neue Verkehrsführungen für Radler zu informieren. An vielen Kreuzungen sind im Stadtgebiet bereits besondere Aufstellflächen für Radler- und E-Scooterfahrer markiert. An einigen Stellen sind zudem spezielle Ampeln nur für Radler installiert.

"Noch nicht allen ist klar, wie diese Einrichtungen zur Sicherheit des Radverkehrs genutzt werden sollen oder müssen", schreibt die Polizei. Dies zeige sich auch an der Kreuzung Dubelohstraße/Hatzfelder Straße in Schloß Neuhaus. Die Präventionsexperten sprachen dort zahlreiche Radfahrer an und erklärten ihnen, wie man sich richtig auf der Abbiegemarkierung einordnet und sicher abbiegt. Die Radler müssen dabei auf die zusätzliche Radlerampel achten.