Paderborn. Bei einer mehrtägigen Schwerpunktkontrolle in Paderborn hat die Polizei dutzende Verkehrsverstöße von Radfahrenden entdeckt und entsprechend geahndet. Im Fokus standen einer Pressemitteilung zufolge unfallgefährdete Örtlichkeiten im Stadtgebiet.
16 Mal mussten Radfahrende ein Verwarnungsgeld in Höhe von 55 Euro zahlen, weil sie während der Fahrt ihr Handy nutzten. 22 Verwarnungsgelder waren wegen Radelns auf Gehwegen fällig. Dazu sagt die Polizei: "Das Fahren auf Gehwegen oder entgegen der Fahrtrichtung auf Radwegen führt immer wieder zu gefährlichen Situationen und zählt zu den häufigsten Unfallursachen bei Radfahrunfällen."
Auf sieben Radfahrer kommen ein Bußgeld und zusätzlich ein Punkt in Flensburg zu, weil sie das Rotlicht von Ampeln missachtet haben.
Die Polizeistreifen stoppten aber auch Fahrer von E-Scootern. Vier mussten zahlen, weil sie verbotswidrig auf Gehwegen fuhren. Gegen einen Fahrer läuft zudem eine Strafanzeige, weil sein Elektroroller nicht versichert gewesen sei.
Immer mehr Unfälle
Verkehrsunfälle mit Radfahrenden, insbesondere mit Pedelecs, steigen im Kreis Paderborn stetig an, berichtet die Polizei. Auch E-Scooter seien häufig in Unfälle verwickelt. Im Jahr 2022 ereigneten sich demnach im Kreis Paderborn 417 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Rad-, Pedelec- sowie E-Roller-Fahrerinnen und -Fahrern. Von den dabei verunglückten 440 Personen wurden 93 schwer- und 346 leichtverletzt. Eine E-Scooter-Fahrerin starb nach einem Sturz auf den Kopf. 66 Prozent dieser Unfälle ereigneten sich laut Polizei im Stadtgebiet der Kreisstadt Paderborn.
Im Sicherheitsprogramm 2023 der Kreispolizeibehörde Paderborn ist die "Gewährleistung der sicheren Teilnahme von Rad-, Pedelec- und Elektrokleinstfahrzeug-Fahrenden am Straßenverkehr" fest verankert.
Um dieses Ziel zu erreichen, setze die Behörde auf verstärkte Prävention und gezielte Verkehrsüberwachung. "Zweiradfahrer müssen kreisweit mit Kontrollen und bei Verstößen mit entsprechenden Sanktionen rechnen", heißt es dazu. Dabei will die Polizei genauso konsequent gegen Zuwiderhandlungen anderer Verkehrsteilnehmer - vor allem Autofahrer - gegenüber den Rad- und Rollerfahrenden vorgehen.