1,6 Millionen Libori-Besucher in Paderborn - Veranstalter ziehen positive Bilanz

Paderborn. Zufriedene Gesichter, wohin man blickt: Libori 2023 war aus Sicht der Veranstalter und aller Beteiligten wieder einmal ein voller Erfolg. "Libori war geprägt von einer tollen und wunderbaren Stimmung", schwärmte Bürgermeister Michael Dreier bei der Pressekonferenz zur Libori-Bilanz. Geschätzt 1,6 Millionen Besucher hätten Libori insgesamt besucht. Neben dem Rekord von 1,8 Millionen Besuchern im Jahr 2012 ist das ein neuer Spitzenwert. Kirmes "Wir haben wohl noch nie so ein nasses und kühles Libori-Fest erlebt", sagte Bethel Thelen, Vorsitzender des Paderborner Schaustellervereins. Von dem teilweise recht wechselhaften Wetter hätten sich die Paderbornerinnen und Paderborner aber nicht beirren lassen. Dass es nicht so heiß gewesen sei, sei den Schaustellern eher entgegengekommen. So hätten Essensstände ein Umsatzplus von bis zu 10 Prozent erwirtschaftet. Nur die Eisverkäufer und die Wildwasserbahn hätten sich etwas mehr Hitze gewünscht. "Insgesamt sind wir durchweg zufrieden", so Thelen. Viel Lob gab es für die Almhütte, die mit neuen Betreibern in diesem Jahr wieder auf dem Liboriberg vertreten war. "Wir haben viele freudige Gesichter gesehen", sagte Betreiber Jörg Stratmann, das vielseitige Programm für Jung und Alt sei gut angenommen worden. Mit Ausschreitungen habe es keinerlei Probleme gegeben. Auch die Pottmarkt-Beschicker zeigten sich zufrieden: "Paderborn ist und bleibt ein einmaliger Markt", sagte Willi Koch. >>> Lesen Sie auch: Das waren die Highlights der Libori-Besucher 2023 Kirche Zufrieden mit den kirchlichen Veranstaltungen rund um Libori zeigte sich Thomas Throenle vom Erzbistum Paderborn. Die Gottesdienste seien gut besucht gewesen, vor allem Erhebung und Rückführung der Reliquien des Heiligen Liborius. Auch die neu gestaltete Krypta hätten viele Menschen besucht. Das diesjährige Libori-Leitwort - "pax vobis" (zu Deutsch: Friede sei mit euch) - sei gut angekommen. "Die Sehnsucht nach Frieden war spürbar", sagte Throenle. Dass während Libori dort eine Infotafel, die auf Fehler der dort beigesetzten Erzbischöfe und Kardinäle im Umgang mit sexuellem Missbrauch hinweist, entwendet und an anderer Stelle ein Hakenkreuz entdeckt wurde, werfe "einen Schatten auf das Motto", so Throenle. Kultur Beim Kulturbrunnen vorm Rathaus gab es acht "sehr unterschiedliche Shows, mit entsprechend sehr unterschiedlichem Publikum", berichtete Olaf Menne. "Es war toll, zu sehen, wie begeistert das Publikum war." Auch von den Künstlern habe es durchweg positives Feedback gegeben. Star-DJ Moguai etwa habe den Libori-Vibe sofort verinnerlicht, und als Catering eine Bratwurst und Paderborner Gold geordert, plauderte Menne aus dem Nähkästchen. Auf dem Franz-Stock-Platz sei deutlich mehr Publikum als im vergangenen Jahr unterwegs gewesen, sagte Anne Bittner vom Kulturamt. Bei den Kopfhörer-Partys an den beiden Samstagen habe es Warteschlangen gegeben. Neben den Kleinkünstlern, die vor allem bei Kindern und Familien gut ankamen, sei der Auftritt der Band Ton Steine Scherben am Sonntagabend ein Highlight gewesen. Im nächsten Jahr wird das Programm wegen des Neubaus des Stadthauses auf den Kardinal-Degenhardt-Platz vor der Stadtbibliothek umziehen. Ordnung und Sicherheit Aus Sicht der Sicherheits- und Ordnungskräfte sei das Libori-Fest unauffällig verlaufen. Die Polizei sei in erster Linie als Freund und Helfer gefordert gewesen. Nur acht Diebstähle und fünf Körperverletzungen - keine davon mit einem Messer, wie Polizeisprecherin Corinna Koptik betonte - seien registriert worden. Auch die Einsatzzahlen von Feuerwehr und Rettungsdienst, dieses Jahr übernommen von den Maltesern, seien unauffällig, berichtete Feuerwehr-Chef Ludger Schmidt. Eine Reanimation auf dem Pottmarkt habe es gegeben - der Patient befindet sich weiter auf der Intensivstation - und ansonsten hauptsächlich kleinere Verletzungen wie ein umgeknickter Fuß oder Insektenstiche. Das Ordnungsamt habe wenig Lärmbeschwerden von Anwohnern zu verzeichnen gehabt. Auch die Parksituation "war einigermaßen entspannt", sagte Michael Meier. So habe beispielsweise während des Feuerwerks, als es besonders voll war, kein Auto abgeschleppt werden müssen. Das Park-and-Ride-Angebot wurde gut angenommen, berichtete René Möller vom Padersprinter. Gleichzeitig verzeichnete der ASP im Vergleich zum Vorjahr fünf Prozent mehr Besucher in den Parkhäusern. Wermutstropfen allerdings sei das neue digitale Parkleitsystem, sagte ASP-Chef Dietmar Regener: "Die Anzeige war nicht immer hundertprozentig zuverlässig." Man sei im Gespräch mit den Entwicklern. Positiv wiederum: Das Müllaufkommen habe abgenommen, so Regener, auch Glasbruch sei "extrem zurückgegangen". Die Mitarbeiter waren motiviert, jeden Morgen sei die Innenstadt aufgeräumt gewesen. Handel Zufrieden zeigte sich auf der Handel. Hier habe das wechselhafte Wetter den Effekt gehabt, dass viele Kunden bereits Herbstware gekauft hätten, sagte Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft. An den beiden Samstagen seien rund 70.000 Menschen in der Fußgängerzone gezählt worden, am zweiten Sonntag mehr als 73.000. "Der verkaufsoffene Sonntag und das Feuerwerk als Spektakel waren ein würdiger Abschluss für Libori", befand Bethel Thelen. Tausende Menschen verfolgten am Sonntagabend das von der Sparkasse gesponsorte Feuerwerk zum Abschluss von Libori 2023 im Paderquellgebiet.

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