Paderborner Fest der Begegnung lockt 6.000 Besucher zum Schlosspark

Paderborn-Schloß Neuhaus. In ganz Paderborn leben schätzungsweise Menschen, die insgesamt aus 140 unterschiedlichen Ländern stammen, sagt der Vorsitzende des Integrationsrats Recep Alpan. Um all diese unterschiedlichen Kulturen miteinander in den Diskurs zu bringen, sei schon immer viel Engagement nötig gewesen. Einer der Ansätze sei das mittlerweile traditionelle &bdquo;Internationale Fest der Begegnungen“ im Neuhäuser Schlosspark. Am Sonntag konnten die Organisatoren bereits die 26. Ausgabe feiern. Auf dem Programm standen dabei insgesamt acht Essensstände, die Kulinarisches aus unterschiedlichen Kulturen anboten, unter anderem türkische, portugiesische, kurdische oder italienische Gerichte. Ergänzt wurde dies durch knapp zwölf Stände, die über unterschiedliche Regionen informierten. Auf die Beine gestellt wurde dies von den Vereinen, die sich mit der jeweiligen Kultur beschäftigen, so beispielsweise die Deutsch-Türkische-Gesellschaft Paderborn, der Verein Deutsch-Chinesische Freundschaft oder der Freundeskreis Paderborn-Przemysl. Deutsch-Polnische Freundschaft im Vordergrund Laut Bürgermeister Michael Dreier ist die integrative Veranstaltung fester Teil der Paderborner Kulturlandschaft. Bei der 26. Ausgabe lag der Landesschwerpunkt auf Polen und besonders auf der Beziehung zur Paderborner Partnerstadt Przemysl. Diese feiere ihr 30-jähriges Bestehen und sei durch den Krieg in der Ukraine und der grenznahen Lage der Stadt nochmals intensiviert worden. &bdquo;Wir aus Paderborn konnten über 22 Sattelschlepper mit Hilfsgütern und rund 760.000 Euro Spenden für unsere polnischen Freunde organisieren“, zeigt sich Dreier stolz. Doch im Vorfeld des Fests der Begegnungen hatte es auch Misstöne gegeben. Zum einen war die 25-jährige Jubiläumsveranstaltung 2022, die erste Ausgabe seit der Pandemie, für viele enttäuschend ausgefallen. Für mehr Attraktivität war unter anderem die Bühne vor das Brunnentheater verlegt worden, um näher an den Ständen zu sein. Auch sollten wieder mehr Aussteller gewonnen werden. Konflikt über Zeltgebühren für die Vereine Doch dort wartete laut Alpan ein weiteres Problem: &bdquo;Der Antrag des Integrationsrates für die Befreiung der Zeltgebühren in Höhe von 350 Euro wurde leider im Kulturausschuss mehrheitlich abgelehnt.“ Immerhin seien weitere strenge Auflagen entfallen. Zusätzlich positiv sei die Verlegung einer Frischwasserleitung an alle Stände. &bdquo;Wir waren schon sehr enttäuscht über die Zeltgebühren, die für uns noch oben draufkamen“, so der Vorsitzende der Deutsch-Kurdischen-Gesellschaft Paderborns. Zusätzlich zu der Bereitstellung aller Zutaten, der technischen Geräte und des Personals sei dies schwierig zu stemmen gewesen, besonders während der aktuell hohen Inflation. Über den Rest der Änderungen zeigte es sich aber glücklich. &bdquo;Alles wirkt viel professioneller und durchdachter als im vergangenen Jahr.“ Das merkten auch die Besucher, von denen schon beim Eröffnungsauftritt des interkulturellen Chors &bdquo;Klangkult“ viele erschienen waren. Neuorganisation der Bühne kommt gut an &bdquo;Das Publikum ist wirklich sehr entspannt und auch interessiert an dem, was wir anzubieten haben“, erzählt Selay Karaca vom Verein &bdquo;Wikult“. Die Stände seien nicht mehr so überfüllt und dankt der Neuausrichtung der Bühne bekämen auch die Betreiber und Standgäste etwas vom Programm mit. Dazu zählten auch Auftritte unterschiedlicher kultureller Vereine, die Tänze oder Liedgut präsentierten. &bdquo;Ich bin immer froh, wenn es in Paderborn neue kulturelle Aspekte aus anderen Ländern kennenzulernen gibt“, sagt Martin Vieler. Er freue sich auch immer über derartige Veranstaltungen in der Innenstadt, weshalb das integrative Fest im Schlosspark für ihn ein Muss gewesen sei. &bdquo;Für mich sind schon Street-Food-Festivals immer ein Anziehungspunkt, und hier kann jeder dann doch noch ein paar besonderere Sachen kennenlernen“, berichtet eine weitere Besucherin. Die Infostände seien dann nochmals ein Bonus, welche die Veranstaltung interessanter mache. Bei hohen Temperaturen etwas weniger Besucher als im Vorjahr Abschließend zeigte sich Stefan Hermanns vom Kulturamt mit den circa 6.000 Besuchern zufrieden, auch wenn damit etwas weniger Leute vor Ort gewesen seien als im Vorjahr. &bdquo;Dafür, dass es bisher einer der wärmsten Tage des Jahres war, können wir damit sehr zufrieden sein.“ Auch viele Teilen der Organisation seien deutlich besser Verlaufen als bei der vorherigen Ausgabe. Alpan machte noch mal deutlich: &bdquo;Das Fest ist nicht nur ein Essensfest, sondern verbindet Kulturen und Menschen miteinander.“ Angesichts mehrerer kürzlicher Schließungen großer Geschäfte in der Paderborner Innenstadt rief er alle Bürger und alle Politiker auf, für die Attraktivität der Stadt einzustehen. &bdquo;Paderborn gehört uns allen.“ Gemeinsam sollten alle daraufhin arbeiten, die Paderstadt als attraktiven Lebensmittelpunkt zu erhalten.

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