Neue Groß-Displays zeigen die Paderborner Parksituation jetzt in Echtzeit

Paderborn. Etwa 4.100 Stellplätze für Autos gibt es in der Paderborner City. Wie viele Parkplätze aber tatsächlich frei sind und wo sich die nächsten verfügbaren befinden - das zeigt das neue Parkleitsystem. Ziel ist es, den Autoverkehr flüssiger zu gestalten, Staus zu vermeiden und CO2-Emissionen zu verringern. "Das ist das modernste und innovativste Parkleitsystem in Deutschland", sagt Bürgermeister Michael Dreier. Seit dreieinhalb Jahren arbeitet die Stadt Paderborn daran. Der sichtbarste Aspekt wurde am Dienstag in Betrieb genommen: die Groß-Displays an den Einfallstraßen Paderborns. Groß-Displays mit Echtzeitdaten Diese zunächst acht großen, digitalen Anzeigetafeln stehen beispielsweise an der Detmolder Straße, Neuhäuser Straße und Bahnhofstraße. Sie sollen bereits bei der Anfahrt über die Parkplatzsituation informieren. Die Darstellung basiert auf gebräuchlichen Formen, wie man sie etwa von Navigationsapps kennt. Die Zahl freier Parkplätze eines Bereichs wird ebenso eingeblendet wie der Standort und die Fahrtrichtung, für die das jeweilige Display Informationen liefert. Mithilfe von Google-Daten wird zusätzlich die Verkehrsauslastung des inneren Rings wiedergegeben - von Grün für frei über Orange für stockend bis Rot für Stau. "In einer ersten Phase werden wir nachts, ab 22 Uhr, diese Makro-Displays abschalten", sagt Dietmar Regener, Betriebsleiter beim Abfall- und Entsorgungsbetrieb Paderborn (ASP), gegenüber der "NW". "Wir wissen noch nicht, wie hell sie im Dunkeln tatsächlich wirken, und wollen uns herantasten. Und wir möchten die Anwohner in der Nachbarschaft der Displays nicht überfordern." Die Anzeigetafeln seien dimmbar. Außerdem sind sie frei bespielbar, können also nicht nur Parkplatz-Infos liefern, sondern beispielsweise auch Informationen über verfügbare E-Scootern. "Bis Jahresende werden wir sie aber nur für das Parken nutzen. Wir machen nicht zu viel auf einmal", so Regener. Weitere Anzeigetafeln folgen Je näher die City rückt, desto detaillierter werden die Angaben des Parkleitsystems. Dafür hat die Stadt Paderborn 19 kleinere Displays innerhalb des inneren Rings installiert. Sie zeigen zusätzlich, wo Anwohner-, Behinderten- und E-Ladesäulen-Parkplätze verfügbar sind. Weitere 35 große und mittelgroße Displays, die am inneren Ring verteilt stehen werden, sollen in den kommenden Monaten folgen, kündigt Regener an. Die Technik dahinter Rund 270 Unterflursensoren, etwa 122 optische Sensoren und die Schrankenanlagen von Parkhäusern und -plätzen liefern die Echtzeitdaten. Diese Sensoren sowie die Programmierung machen den Hauptanteil der Kosten von 1,6 Millionen Euro aus. Die Gesamtlösung aus Sensorik, Datenplattform und Displays entstand in Kooperation von ASP, dem Fraunhofer IEM in Paderborn und dem Fraunhofer IOSB-INA in Lemgo. "Das System ist auf Paderborn zugeschnitten", erklärt Magdalena Förster vom Fraunhofer IEM. "Die Struktur und die Erfahrungswerte aus Paderborn können wir in anderen Städten auch nutzen." Ihr Kollege Jens-Peter Seick vom Fraunhofer-Institut in Lemgo ergänzt: "Was in Paderborn umgesetzt wurde, ist beispielhaft in Deutschland." Eigentlich sollten die neuen Groß-Displays schon vor ein paar Monaten in Betrieb gehen. Aufgrund von Problemen mit der Stromversorgung kam es jedoch zu Verzögerungen. Die alten Anzeigetafeln sollen sukzessive demontiert werden. Eine Umfrage zum Start Zum Start des neuen Parkleitsystem sind die Paderbornerinnen und Paderborner gefragt: Sie seien eingeladen, sich in die Weiterentwicklung des digitalen Parkplatzmanagements einzubringen, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Dazu haben die Fraunhofer-Institute eine Online-Umfrage entwickelt. Unter www.paderborn.de/parken informiert die Stadt über das Projekt. Infos auch über eine App Parallel zum Aufbau des neuen Parkleitsystems ist eine App vorbereitet worden. "Parco", so der Name, wird auch von anderen Städten genutzt und kann ab sofort in den App-Stores heruntergeladen werden. Die App informiert über die Parkplatz-Belegung, die aktuellen Tarife und Öffnungszeiten. "Ganz zufrieden bin ich aber noch nicht damit", sagt Regener gegenüber der "NW". Manche Tarife würden nicht immer korrekt angezeigt. Die App werde daher noch optimiert.

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