Das Thema Parkleitsystem geht in Bad Oeynhausen in die Verlängerung

Bad Oeynhausen. Die Zeit drängt: Will die Stadt, dass ihr Parkleitsystem mit bis zu 70 Prozent vom Land gefördert wird, dann muss es bis September 2028 umgesetzt sein. Und tatsächlich geht Stadtwerke-Chef Andreas Schwarze im Quartalsbericht der Stadtwerke davon aus, dass sein 2019 vorgelegtes und mittlerweile arg beschnittenes Konzept in den Jahren 2027/2028 realisiert wird. Noch im März war Schwarze sicher, dass der Aufbau des Systems 2026 beginnen werde. Damals hatten die Stadtwerke, die sich seit 2017 mit der Planung eines Parkleitsystems beschäftigen, die Umsetzung erstmals vom Radschnellweg und dem Rückbau der Mindener-/Kanalstraße abhängig gemacht. Von 2000 bis 2017 hatte die Stadtverwaltung an einem Parkraumbewirtschaftungssystem gearbeitet und nach 17 Jahren vor der Aufgabe kapituliert und sie an die Stadtwerke übertragen. So unvermittelt Andreas Schwarze im März das Parkleitsystem an den Radschnellweg und den Rückbau der einstigen Stadtautobahn gekoppelt hatte, so unvermittelt kommt nun die vorausschauende Verschiebung des Projektes bis an das Ende des Förderzeitpunktes: &bdquo;Der Zeitraum für die Umsetzung ist vom Fördergeber bis zum 30. September 2028 festgesetzt“, heißt es im Quartalsbericht. Jüngst nahm der Verwaltungsrat den Quartalsbericht der Stadtwerke zur Kenntnis. Erneute Verschiebung der Umsetzung sorgt für Verwunderung Im Rathaus reagiert man laut Informationen der NW mit einer gewissen Verwunderung auf die erneute Verschiebung der Umsetzung. Auch die überraschende Kopplung des Projektes an den Bau des Radschnellweges erklärt sich Eingeweihten nur bedingt, denn die Stadtwerke hätten durchaus jene Teile des Parkleitsystems aufbauen können, die nichts mit der Mindener Straße und dem Radschnellweg zu tun hätten. Das aber wollen sie offenbar nicht. In Politik und Verwaltung stellen sich zumindest einige die Frage, wie es sein kann, dass der Rückbau der Mindener bei der Vorstellung des Systems 2019 keine Rolle gespielt habe, und nun von Andreas Schwarze als Erklärung für die verzögerte Umsetzung genutzt werde? Sicher ist, dass das Parkleitsystem angesichts enger werdender Mittel der Stadtwerke, die insbesondere mit den Kosten des Sielbades zu kämpfen haben, deren Zuschussbedarf Schwarze für 2024 auf rund drei Millionen Euro taxiert hatte, nicht ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Auch der Umbau der Stadtwerke an der Weserstraße, für die Schwarze fünf bis acht Jahre eingeplant hat, wird teuer. Ende 2022 schätzte Schwarze die Kosten auf rund 21 Millionen Euro. Hohe Priorität genoss beim Stadtwerke-Chef im Gegensatz zum Parkleitkonzept die im April 2023 krachend gescheiterte Kooperation der Stadtwerke mit Greenfiber. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen wollte überall in Bad Oeynhausen für einen Glasfaseranschluss sorgen. Offiziell scheiterte die Zusammenarbeit an einem Finanzbedarf von 38 Millionen Euro, für deren Kreditierung den Stadtwerken das Eigenkapital fehlte. Der sich mit dem Beginn des Ukraine-Krieges verändernde Finanzmarkt, so lautetet die Begründung, habe die Finanzierung für die Stadtwerke unmöglich gemacht. Greenfiber erklärte nach dem Aus des Projektes: &bdquo;Der städtischen Tochter fehlen die Eigenmittel für das Finanzierungsmodell.“ Nicht öffentlich ist bis heute, was die Vorbereitung des Glasfaser-Abenteuers die Stadtwerke gekostet hat. Lesen Sie auch: Bald Parkplatznot: Neue Baustelle in Bad Oeynhausen sorgt für weniger Parkraum Eine App soll die Parkplatzsuche für Ortsunkundige erleichtern Spätestens seit April 2023 ist zumindest klar, was man in Bad Oeynhausen installieren will, um Autofahrer zu freien Parkplätzen zu leiten. Der Clou aus Sicht der Autofahrer könnte die halbautomatische Parkplatzfindefunktion werden. Damit entfällt künftig die mühsame Suche nach einer Stellfläche, so verspricht es zumindest die neue Technik. Voraussetzung ist allerdings ein Handy mit Internetzugang und der entsprechenden App. Das Parkleitsystem in Bad Oeynhausen soll mit der App &bdquo;Parkster“ verknüpft werden, die bereits in zahlreichen Nachbarstädten eingesetzt wird. Autofahrer von außerhalb werden dann von einer Computerstimme direkt auf einen freien Parkplatz in der Kurstadt gelotst. Nur das Autofahren müssen die Autofahrer noch selbst übernehmen. Die Besucher sollen auf den Straßen künftig an mehreren Stellen auf einen Blick erkennen können, wo und wie viele freie Parkplätze in Bad Oeynhausen noch zu haben sind. Auf zwei großen Tafeln an der Kanalstraße im Westen und an der Mindener Straße im Osten sollen außerdem weitere Informationen aufgespielt werden können. Diese Anzeigetafeln sind frei programmierbar und können bei Großveranstaltungen wie den Parklichtern hilfreich sein. In der Südstadt soll es – anders als bislang geplant – keine große Informationstafel geben. Auf die Großtafeln an der Eidinghausener, der Detmolder, der Weserstraße und der Herforder Straße soll zunächst verzichtet werden, was die Anschaffungskosten erheblich senkt. 400.000 Euro soll das System kosten, wobei 280.000 das Land übernehmen könnte, sollte der Endtermin für die Förderung eingehalten werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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