Paderborner Kulturpreis geht an eine vielfältige Künstlerin

Paderborn. Birgit Aßhoff erhält den Kulturpreis der Stadt Paderborn 2023. Das entschied das Preisgericht zur Verleihung des Kulturpreises unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Dreier. Die Stadt vergibt den Kulturpreis zum seit 1955 zum mittlerweile 22. Mal. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 2005 wieder alle drei Jahre vergeben. Der Jury lagen 40 Vorschläge aus der Paderborner Bevölkerung vor, die sich auf 20 Personen konzentrierten. Der Termin der Preisverleihung steht noch nicht fest. Aßhoff selbst freut sich sehr über die Ehrung. &bdquo;Ich finde das super“, sagte sie auf &bdquo;NW“-Anfrage. Doch damit gerechnet habe sie nicht – anders als offenbar viele andere im Kultursektor. Seit bekannt sei, dass sie den Preis bekomme, &bdquo;klingele das Telefon pausenlos und die Leute sagten: Das wird aber auch Zeit.“ Laut einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung ist Aßhoff seit den späten 80er Jahren fester Bestandteil der Paderborner Kulturszene. Sie arbeitet als Choreografin, Tänzerin, Performerin und in den vergangenen Jahren auch als Filmemacherin mit Projekten in Paderborn, Westfalen, Deutschland und verschiedenen Teilen Europas und Südamerikas. Häufig Projekte zum Mitmachen Das Preisgericht sei von ihrer unbeirrten künstlerischen Eigenständigkeit – die sich nicht um Mainstream und Moden kümmere – ebenso beeindruckt gewesen wie von ihrem Bekenntnis zur Existenz als selbstständige und freischaffende Künstlerin. Nach Anfängen an der Uni Paderborn erhielt Birgit Aßhoff eine Tanz- und Theaterausbildung an der Etage in Berlin und beim Théatre Corps Acteur sowie der École de Mime Corporel in Paris und bildete sich vielfach weiter. Viele ihrer Projekte wurden von der öffentlichen Hand gefördert, beauftragt oder ermöglicht, vor allem vom Land NRW, von der LWL-Kulturstiftung, verschiedenen Ämtern der Stadt Paderborn, dem Kultursekretariat NRW, westfälischen Kommunen und Kreisen, dem Goethe-Institut der Bundesrepublik Deutschland und vom Land Berlin. Häufig laden ihre Projekte generationsübergreifend zum Mitmachen ein, etwa im Rahmen des NRW-Landesprogramms &bdquo;Kultur und Alter“ oder der verschiedenen NRW-Landesprogramme der kulturellen Jugendbildung. Bekannte Preisträger Die Paderbornerin Aßhoff hat Projekte in Ostwestfalen und im Sauerland realisiert und diese mit den jeweiligen Städten, vor allem Paderborn, verbunden. Seit 2008 gibt es die Gruppe &bdquo;Wilder Aufbruch“ mit engagierten Paderbornerinnen, mit der sie partizipative Tanz- und Performance-Projekte realisiert, unter anderem im Rahmen der vom Land NRW geförderten Reihe &bdquo;Tanz OWL“. Seite 2013 wird Aßhoffs Arbeit wesentlich von dem in Paderborn ansässigen gemeinnützigen Verein &bdquo;Alles Kunst“ unterstützt, in dem sich Paderbornerinnen und Paderborner kulturell engagieren. 2022 wurde der Verein unter 219 Bewerbungen als eines von 12 Projekten für den NRW-Engagement-Preis der Landesregierung NRW und der NRW-Stiftung nominiert. Zu den 21 Vorgängerinnen und Vorgängern der neuen Preisträgerin gehören zum Beispiel der Bildhauer Josef Rikus, die Schriftstellerin Jenny Aloni, der Kammerspiele-Gründer Elert Bode, der Ausgräber der Kaiserpfalz Wilhelm Winkelmann, der Kleinkünstler Erwin Grosche und die Kirchenmusikdirektorin Adelheid van der Kooi-Wolf. Den Kulturpreis 2020 erhielt der Musiker Ulrich Lettermann.

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