Großes Kunstprojekt

Paderborn wird wieder zum Tatort: Die Pader steht dabei im Zentrum

Die Kuratorinnen stellen das Projekt „Der Fluss bin ich“ vor. Dabei geht es darum, die Pader als eine gleichberechtigte Mitbürgerin der Stadt zu betrachten.

Das Ausstellungsprojekt "Tatort Paderborn" widmet sich im Sommer der Pader - hier das Quellgebiet im Herzen Paderborns. | © Niklas Tüns

30.01.2025 | 30.01.2025, 09:00

Paderborn. Die Pader steht im Mittelpunkt des dritten großen Paderborner Tatort-Projekts in diesem Sommer. Realisiert wird die Kunstausstellung im öffentlichen Raum von der Ausstellungsgesellschaft Paderborn gemeinsam mit den Städtischen Museen und Galerien in Paderborn im kommenden Sommer.

Das Kuratorinnen-Duo Marijke Lukowicz und Sophia Trollmann stellte sein Konzept und den aktuellen Stand der Planungen jetzt dem Aufsichtsrat der Ausstellungsgesellschaft vor. Dies teilen die Tatort-Macherinnen mit.

Nach „Irdische Macht und Himmlische Mächte“ 2007 sowie dem „Phänomen Fußgängerzone“ 2014 wird die Tatort-Geschichte diesmal unter dem Thema „Der Fluss bin ich“ weitergeschrieben. Vom 28. Juni bis 5. Oktober findet die Ausstellung entlang der Pader statt und nimmt laut Presseinformation deren Einzigartigkeit zum Anlass, nach der Rolle zu fragen, die der Fluss für Paderborn und seine Menschen spielt.

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Neun Kunstbeiträge werden in Paderborn zu sehen sein

Neun künstlerische Positionen stellten die beiden Kuratorinnen den Mitgliedern des Aufsichtsrats vor. Darunter befinden sich sowohl einzelne Kunstschaffende wie auch Gemeinschaftsproduktionen. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler reisten in den vergangenen Monaten an die Pader und erarbeiteten Konzepte undPläne für ihre Werke.

Für den Pader-Tatort würden dabei internationale und nationale Beiträge eigens für Paderborn entwickelt oder angepasst, die dann erstmals oder erstmals in dieser Form in Deutschland zu sehen seien.

Der Paderborner Künstler Manfred Webel - hier vor seinem mobilen Kunst-Container - ist einer der Künstler beim dritten Tatort. - © Archivfoto Holger Kosbab
Der Paderborner Künstler Manfred Webel - hier vor seinem mobilen Kunst-Container - ist einer der Künstler beim dritten Tatort. | © Archivfoto Holger Kosbab

Die Idee, die Pader für den Tatort Paderborn 2025 in den Fokus zu nehmen, sei aus der Zusammenarbeit zahlreicher Akteurinnen und Akteure der Stadtgesellschaft entstanden. Maßgeblich an der Themenfindung und am Entwicklungsprozess beteiligt war der Paderborner Künstler Manfred Webel, der in Paderborn unter anderem durch seinen mobilen Kunst-Container bekannt ist. Er trage nun auch ein Kunstwerk bei, das von diesem Prozess geprägt werde.

Ausstellungsfläche erstreckt sich entlang der gesamten Pader

Erste Anlaufpunkte für Besucherinnen und Besucher soll eine zweigeteilte Ausstellung bieten, die im Stadtmuseum in der Innenstadt und im Kunstmuseum im Marstall in Schloß Neuhaus zu sehen sein wird. Darüber hinaus beziehe „Der Fluss bin ich“ aber auch weitere Museen der Stadt Paderborn ein.

Das Ausstellungsgelände im Außenraum erstreckt sich von den Quellen der Pader bis zu ihrer Mündung und damit de facto durch die ganze Stadt. Dabei bezögen sich die Exponate auch räumlich auf den Fluss und würden damit auch den Paderbornerinnen und Paderbornern neue Perspektiven auf ihren Fluss eröffnen, denn einige Standorte seien sonst nicht oder nicht so zugänglich.

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Die Ausstellung eröffne ungewohnte Sichtweisen auf das Zusammenspiel von Stadt und Fluss, wie die beiden Kuratorinnen in ihrem Ausstellungskonzept beschreiben: „Wie wäre es, die Pader als eine gleichberechtigte Mitbürgerin der Stadt zu betrachten? Welche neuen Perspektiven ergeben sich, wenn der Fluss so nicht nurals Naturerscheinung, sondern als Teil des städtischen Lebens verstanden wird?“

Das Ziel: Menschen in Paderborn auch ganz nebenbei erreichen

Dieser Fragestellung spüren die künstlerischen Positionen in verschiedenster Art und Weise nach: mit Sound- oder skulpturalen Installationen, mit textilen oder filmischen Arbeiten, mit raumgreifenden Installationen oder aktivistischem Ansatz. Der künstlerische Dialog mit dem Fluss führe dabei an manchen Stellen auch zu „Mitmach-Kunst“, die partizipativ und interaktiv die Ausstellungsgäste einbeziehe.

Spätestens damit werde „Der Fluss bin ich“ nicht nur für ausgesprochene Kunstkennende zu einem Ziel, sondern auch viele Menschen in Paderborn ganz nebenbei erreichen: Und damit so, wie es zur Idee von Tatort Paderborn gehört.

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Zu den begleitenden Veranstaltungen gehören verschiedene Vermittlungsangebote. Unter anderem werden etwa Kinder und Jugendliche speziell in den Blick genommen. Erste Termine ständen bereits in Kürze an und begleiteten so auch bereits die Zeit bis zur Ausstellungseröffnung.

Unterstützt und gefördert wird das Kunstprojekt von der Förderstiftung Paderborn, der Kunststiftung NRW und der Stiftung der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter. Das Vermittlungs- und Rahmenprogramm wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung. Weitere Infos gibt es unter tatort-paderborn.de.