Enorme Spendenbereitschaft

Erdbebenhilfe: Keine Kapazitäten mehr für Kleiderspenden am Paderborner Flughafen

Deutsch-Türkische-Gesellschaft bittet dringend um Stopp der privaten Sachspenden am Airport in Büren.

Die gesammelten Hilfsgüter sollen vom Flughafen Paderborn aus in die Türkei transportiert werden. | © Airport Paderborn/Lippstadt

11.02.2023 | 12.02.2023, 15:57

Paderborn/Büren-Ahden. Die Spendenbereitschaft der Menschen im Paderborner Land für die Opfer des Erdbebens und die Katastrophenhilfe in der Türkei und Syrien ist enorm große. Einer Mitteilung der Deutsch-Türkischen-Gesellschaft (DTG) Paderborn zufolge sogar so groß, dass die Lager- und Transportkapazitäten am Flughafen Paderborn mittlerweile erschöpft sind.

"Allen Spendern sagen wir für diese spontane Hilfe herzlichen Dank", heißt es vom Vorsitzenden Wolfgang Weigel. Den Dank verbindet er aber auch mit dem dringenden Appell, keine weiteren privaten Kleiderspenden mehr zum Flughafen zu bringen. Ursprünglich sollte die am Donnerstag gestartete Sammlung noch bis zum Sonntag fortgesetzt werden.

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Wer dennoch helfen und spenden möchte, könne dies in Form von Geld tun. Dafür verweist die DTG auf ihr Spendenkonto, weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.dtg-pb.de/.

Auch Recep Alpan, Vorsitzender des Integrationsrats der Stadt Paderborn, ruft zu Spenden auf. Wie er sagt, haben zahlreiche türkeistämmige Menschen im Kreisgebiet Tote und Verletzte aus der Verwandtschaft und dem Bekanntenkreis zu beklagen. Sie seien „in unfassbarer Sorge“ um verschüttete Angehörige oder „bangen um Verwandte und Freunde, die plötzlich obdachlos geworden sind“. Etwa ein Viertel der in Nordrhein-Westfalen lebenden türkisch- und syrischstämmigen Menschen stamme aus dem betroffenen Gebiet, so Alpan.

Bitte an Unternehmen zur Absprache

Weiterhin seien Hilfsgüter wie Decken, Schlafsäcke, Hygieneartikel, Verbandsmaterial, Notstromaggregate, Heizlüfter, Nahrungsmittel in Konserven, Zelte, Baby-Nahrung, Babywindeln in verschiedenen Größen, Taschenlampen und Powerbanks bis hin zu mobilen Küchen und Mobil-Toiletten gefragt. Dafür setze man nun aber auf gewerbliche Sponsoren, die gebeten werden, sich mit der DTG in Verbindung zu setzen. Mit einer dem Kaufpreis entsprechenden Summe werde die DTG dann nach Absprache die vom Sponsor gewünschten Güter anschaffen und zum Flughafen transportieren.

Bei entsprechendem Spendenaufkommen könne damit gerechnet werden, dass dann auch der Transport per Luftfracht in das Erdbebengebiet erfolgen werde.