Kreis Paderborn. Die Zahl der Norovirus-Infektionen ist im Kreis Paderborn im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Das teilt die AOK Nordwest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in einer Presseinfo mit. Danach wurden 2022 insgesamt 180 Fälle im Kreisgebiet gemeldet. 2021 waren es nur 101 Fälle. Vor der Pandemie, im Jahr 2019, wurden mehr als 361 Fälle registriert.
„Die Corona-Pandemie hat spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Lockdown, Schul- und Kita-Schließungen sowie strenge Hygieneregeln hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens habe sich die Situation nun wieder deutlich verändert mit der Folge steigender Fallzahlen.
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell - besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt Wehmhöner.
Empfehlung: Bettruhe, viel Trinken und Schonkost
Noroviren sind für einen Großteil der nicht-bakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft in der Regel kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber.
Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.
Über Stuhl und Erbrochenem scheiden die Erkrankten die Viren aus, die dann hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Die Erreger können auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden. Es kann also reichen, sich mit dem Erkrankten in einem Zimmer aufzuhalten, um sich zu infizieren.
Kontakte reduzieren
Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben. Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden.