Kreis Paderborn. Rotaviren sind auf dem Vormarsch: Bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 wurden im Kreis Paderborn mehr Rotavirus-Fälle gemeldet als im ganzen Jahr 2024. Das geht aus einer Auswertung der AOK Nordwest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervor.
Die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Rotavirus-Infektionen lag laut einer Presseinformation der AOK Nordwest im ersten Halbjahr 2025 bei 76 gemeldeten Fällen, während im ersten Halbjahr 2024 nur 42 Fälle gemeldet wurden. Im gesamten Jahr 2024 wurden 65 Fälle registriert.
„Aufgrund der steigenden Zahlen raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
Kindern sollten Eltern im Kreis Paderborn genügend Flüssigkeit zuführen
Rotaviren verursachen Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher sei es wichtig, ihnen genügend Flüssigkeit zuzuführen. Der Zustand werde sogar lebensbedrohlich, wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann.
Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, könnten nur die Beschwerden gelindert werden. „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, so Wehmhöner. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen im Mindestabstand von vier Wochen notwendig.
Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar seien, können sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolge meistens über eine Schmierinfektion. Die Viren würden durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Die Ansteckung erfolge auch über verunreinigte Gegenstände wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder auch über Lebensmittel, auf denen Erreger haften.
Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem sind gefährdet
Neben Kleinkindern, die häufig die Hände oder Dinge in den Mund nähmen, seien aber auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem gefährdet. Umso wichtiger sei es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten.
Dazu gehöre, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“. Weitere Informationen dazu gibt es auch in jeder Apotheke.
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