Paderborner Stadthaus soll 66,5 Millionen Euro kosten - Bürgermeister macht weitere Sparvorschläge

Paderborn. Für den Neubau der Paderborner Stadtverwaltung liegt jetzt eine konkrete Kostenschätzung vor: Demnach bleiben die Kosten im bislang vorgegebenen Rahmen, sie liegen sogar knapp darunter. Zudem gebe es weiteres Einsparpotenzial, so Bürgermeister Michael Dreier. Die Planer für das Projekt Stadthaus gehen aktuell von geschätzten Gesamtkosten von 62,5 Millionen Euro aus. Dazu kämen noch etwa vier Millionen Euro für die Fertigstellung der Außen- und Freiflächen am Abdinghof und Marienplatz, sodass unterm Strich eine Investitionssumme von 66,5 Millionen Euro stünde, wovon die Stadt dank Fördermitteln circa 53,8 Millionen Euro tragen müsste. Als Kostenrahmen waren in der Vergangenheit bislang 66,9 Millionen Euro genannt worden. Das Projekt wird also nicht teurer - wie es angesichts der Preisentwicklung vielleicht zu befürchten gewesen wäre. Die Preisentwicklung sei von den beauftragten Architekten und Bauplanern von Anfang an eingepreist worden, wie Kämmerer Markus Tempelmann erläutert. "Es ist die oberste Devise, die 66,5 Millionen Euro auch einzuhalten", betont Dreier. Kellergewölbe macht Anpassung der Planung notwendig Kürzlich war bekannt geworden, dass die bei historischen Untersuchungen entdeckten Kellergewölbe unter dem Heisingschen Haus am Marienplatz eine Neuplanung notwendig machten: Das Heisingsche Haus wird entsprechend der Kellergröße an der Rückseite verlängert, der angrenzende Neubau entsprechend verkürzt. Wie Dreier erläutert, würden dadurch zwar die Kosten fürs Heisingsche Haus steigen, aber parallel die Kosten für den Verwaltungsneubau geringer werden - unterm Strich wird es dadurch etwas günstiger. Gespart wird zudem, weil auf die zunächst vorgesehenen Prall-Scheiben verzichtet wird. Die Untersuchung habe ergeben, dass diese zusätzlich zu den dreifach verglasten Fenstern angebrachten Glasscheiben keinen Nutzen für die Energieeffizienz bringen. Somit gehen die Planer jetzt von Kosten von 37,7 Millionen Euro für den Neubau am Marienplatz aus (statt der bisher vorgesehenen 44,5 Millionen Euro). Für den Umbau der beiden denkmalgeschützten Gebäude - Marienplatz 2a, wo bislang die Touristinfo und das Ticketcenter waren, und das Heisingsche Haus - werden Kosten von 10,4 Millionen Euro (statt bislang etwa 4 Millionen Euro) angesetzt. Die Abrisskosten schlagen mit etwa 1,1 Millionen Euro zu Buche, archäologische Untersuchungen mit etwa 300.000 Euro. Darüber hinaus schlägt Bürgermeister Dreier dem Rat vor, auf die Errichtung einer Dachterrasse (geschätzte Kosten: 100.000 Euro) und den Ausbau des Gewölbekellers unter dem Heisingschen Haus als Veranstaltungsraum (400.000 Euro) zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu verzichten - eine nachträgliche Umsetzung wäre jederzeit möglich. "Das bringt uns noch mal einen Puffer von 500.000 Euro", so Dreier. Letztendlich entscheidet darüber der Rat. Nach Libori rollen die Bagger Noch nicht fest stehen die geschätzten Kosten für die Sanierung der Gebäudeteile A und B der Stadtverwaltung am Abdinghof, weil hierfür ein anderes Büro beauftragt wurde. Hier ist ein Kostenrahmen von 13 Millionen Euro vorgesehen. Auch die Kostenschätzung für die Sanierung der Frei- und Außenflächen ist noch nicht abgeschlossen, weil diese in Abstimmung mit der Sanierung des Paderquellgebietes läuft. Dort sollen nach den Zerstörungen durch den Tornado Treppen- und Wegeführungen angepasst werden, die auch Einfluss auf die Gestaltung am Abdinghof hätten. Bis Mai sollen Zahlen vorliegen. Die Kostenschätzung wird in der nächsten Sitzung des Stadtrates am Donnerstag, 9. Februar, vorgestellt. Dieser müsste dann die Vorplanung beschließen, sodass die sogenannte Leistungsphase drei beauftragt werden kann, in der der Entwurf ausgearbeitet wird. Dann könnten die Arbeiten für den Abriss und die Schadstoffbeseitigung ausgeschrieben werden. Nach Libori soll der Abriss beginnen, kündigt Dreier an. Im Herbst 2024 könnte der Neubau starten; komplett abgeschlossen soll das Projekt 2028 sein.

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