Studie zu maroden Sportstätten: Wie dramatisch ist die Lage in Löhne?

Löhne. Die Ergebnisse sind alarmierend: Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik sind etliche Sportstätten marode. Und zwar derart, dass vielerorts sogar Sportangebote gestrichen werden müssen. Die gute Nachricht: In Löhne ist die Lage noch nicht ganz so dramatisch. Die schlechte: Auch in der Werrestadt besteht dennoch Handlungsbedarf. Teilweise sogar dringender, wie ein Zustandsbericht der Stadtverwaltung offenbart. Der Städte- und Gemeindebund spricht von einem &bdquo;fatalen Signal für Breitensport und Schwimmunterricht“. Denn die Zahlen, die im Auftrag der Förderbank KfW ermittelt wurden, haben es in sich: In rund 40 Prozent der befragten Kommunen können manche Sportangebote schon jetzt nicht mehr durchgeführt werden, 59 Prozent bezeichnen den Investitionsrückstand bei ihren Sporthallen als &bdquo;gravierend“ oder &bdquo;nennenswert“. Noch kritischer sieht es bei den Schwimmbädern aus, dort sehen sogar 62 Prozent der Städte und Gemeinden einen enormen Investitionsstau. In den nächsten drei Jahren drohe demnach jedem siebten Hallenbad und jedem sechsten Freibad die Schließung. Die Stadt weiß längst Bescheid Schon im vergangenen Jahr hatte der Städte- und Gemeindebund berechnet, dass für die Modernisierung landesweit rund 13 Milliarden Euro benötigt würden. Das Problem: Vielen Kommunen fehlt schlicht das Geld für notwendige Sanierungen. So auch der Werrestadt, die sich längst in der Haushaltssicherung befindet und händeringend nach Finanzierungsmöglichkeiten sucht. Lesen Sie auch: Diese Schulsanierungen stehen in diesem Jahr in Löhne an Denn dass an der einen oder anderen Löhner Sportstätte ebenfalls dringend Hand angelegt werden müsste, ist den Verantwortlichen im Rathaus durchaus bewusst. Erst im November hatten sie dem Haupt- und Finanzausschuss einen entsprechenden Zustandsbericht über städtische Gebäude vorgelegt, der neben Schulen und Feuerwehrhäusern auch Sporthallen und Bäder beinhaltete. Das Ergebnis: Von zwölf Turnhallen befinden sich zwei in einem kritischen, zwei weitere in einem defizitären Zustand. Gerade einmal fünf wurden als einwandfrei oder hervorragend bewertet, an sieben besteht Handlungsbedarf. Lange Debatte, kein Ergebnis Allen voran an der Sporthalle der Bertolt-Brecht-Gesamtschule, die von allen Hallen das schlechteste Urteil bekommen hat. &bdquo;Sie weist erhebliche Defizite auf, die kurzfristig behoben werden müssen, um die Sicherheit und Nutzung zu gewährleisten“, heißt es vonseiten der Verwaltung. Neu ist die Erkenntnis allerdings nicht: Schon im Mai 2021 hatte sich der Rat der Stadt grundsätzlich auf eine Überplanung der BBG-Sporthalle geeinigt. Bei den Details hatten sich jedoch Meinungsverschiedenheiten ergeben. Unter anderem entzündeten sich diese an der Frage, ob die veranschlagten Kosten für den Austausch von Decke, Beleuchtung und Tribüne sowie die Sanierung des Hallenbodens nicht eher einen Neubau rechtfertigen würden. Schließlich weisen auch Nebenräume, Technik, Gebäudehülle und Umkleidekabinen erhebliche Mängel auf. Fast vier Jahre später ist weder eine Entscheidung gefallen, noch wurden Mängel behoben. Im Gegenteil meldete der Sportausschuss noch im Mai vergangenen Jahres weiteren Beratungsbedarf an. Zu diesem Zeitpunkt lagen die geschätzten Kosten für eine Sanierung schon bei rund 6,3 Millionen Euro, für einen Neubau bei mindestens 8,5 Millionen Euro. Auch andere Einrichtungen haben Mängel Immerhin aber ist die BBG-Sporthalle schon auf der politischen Tagesordnung gelandet. Von den übrigen Gebäuden hingegen kann das nicht behauptet werden. Der Turnhalle der Grundschule Gohfeld etwa wird zwar ähnlich schlechtes Zeugnis ausgestellt und ein &bdquo;schwerwiegender Mangel“ attestiert – Kostenschätzungen oder Planungen aber wurden bislang noch nicht vorgelegt. Lediglich im April 2023 war sie kurz Thema, als die Verwaltung auf eine CDU-Anfrage ankündigte, den Sanierungsbedarf für die Umkleiden und sanitären Anlagen ermitteln zu wollen. Auch interessant: Neue Fenster und mehr Raum: Das passiert an Löhner Schulgebäuden im kommenden Jahr Öffentlich geworden sind derartige Zahlen seither allerdings nicht. Auch nicht zur Turnhalle der Grundschule Mennighüffen-West, die laut Stadtverwaltung &bdquo;aufgrund baulicher und technischer Defizite zeitnah saniert werden sollte“ oder zur Sporthalle der Goethe-Realschule, der ebenfalls ein baldiger Handlungsbedarf bescheinigt wird. Noch schlimmer steht es allerdings um das Frei- und Hallenbad der Stadt. Dass beide Bäder laut Zustandsbericht insbesondere in der Gebäudetechnik und der Substanz schwerwiegende Mängel aufweisen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Investitionsoffensive gefordert Im Gegenteil debattieren Politik, Verwaltung, Vereine und Schulen seit mittlerweile mehr als sechs Jahren über notwendige Modernisierungen oder mögliche Neubauten. Die Kosten wurden zuletzt auf rund 25 Millionen Euro für eine Sanierung taxiert, neue Einrichtungen würden – je nach Größe und Ausstattung – zwischen 29 und 34 Millionen Euro verschlingen. Wie die Stadt die notwendigen finanziellen Mittel aufbringen kann, steht angesichts klammer Kassen, Haushaltsdefizit und Haushaltssperre derzeit noch in den Sternen. Laut der KfW-Studie befindet sie sich damit allerdings in bester Gesellschaft. &bdquo;Angesichts der angespannten finanziellen Situation können viele Kommunen entsprechende Investitionen nicht aus den laufenden Haushalten stemmen“, heißt es in der Untersuchung. Der Städte- und Gemeindebund forderte Bund und Länder bereits zu einer großen Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur auf. Ein Anliegen, das man auch im Löhner Rathaus sicher nicht ablehnen würde. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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