36. Auflage Glanzvoller Abend: Das sind die Geehrten beim 36. Paderborner Sportlerball

Paderborn. Zwei Jahre war ein solch glanzvoller Abend wegen der Corona-Pandemie nicht möglich, umso größer daher jetzt die Freude, "dass die Paderborner Sportfamilie wieder versammelt ist", so Stadtsportverbandsvorsitzender Mathias Hornberger. Etwa 1.000 Gäste kamen am Samstagabend in der Paderhalle zusammen - sie feierten den 36. Paderborner Sportlerball. "Ich bin unglaublich froh, dass wir den Sportlerball wieder gemeinsam erleben dürfen", sagte Bürgermeister Michael Dreier, der sich von der Bühne aus insbesondere an die anwesenden Sportlerinnen und Sportler richtete: "Ihr seid diejenigen, die dafür sorgen, dass wir eine Sportstadt sein dürfen." Einige von ihnen wurden an dem Ball-Abend mit Preisen geehrt. Der Medienpreis ging an Kurzstreckensprinter Neo Linus Kuß. Der Transmann ist Leistungssportler beim LC Paderborn, tritt jedoch weiterhin als Alina Kuß an. Denn sollte er auf dem Weg seiner Transition, also der körperlichen Geschlechtsanpassung, Testosteron nehmen, gilt das als Doping, wie er vor Kurzem im Gespräch mit der "Neuen Westfälischen" erzählt hatte. Dann müsste er bei den Männern starten, wo er im Leistungssport "chancenlos wäre", so Kuß. Da der 26-Jährige aber den Leistungssport nicht aufgeben will, startet der Transmann Neo Kuß als Alina Kuß. Die Preis-Jury lobte seinen Mut, mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen und sich dadurch für mehr Diversität im Sport einzusetzen. Er selbst habe "überhaupt nicht" mit dem Preis gerechnet, sagte Neo Kuß am Samstagabend gegenüber der "NW". "Ich hoffe, dass jetzt mehr über die Frage gesprochen wird: Wo bringt man Trans-Leute in der Sportwelt unter?", so Kuß. "Und ich hoffe, dass ich da als Vorbild vorausgehen und mehr Leute in der Sportwelt ermutigen kann, für sich einzustehen und sich zu trauen." Erfolgreicher Abend für den Paderborner Squash Club Mehrfach Grund zum Jubeln hatte beim Sportlerball der Paderborner Squash Club. Den Anfang machte die Deutsche U-19-Meisterin Lea-Iris Murrizi, die vom Verein Paderborn überzeugt den Nachwuchspreis erhielt. "Lea ist hoch motiviert, zielstrebig und steht für sich ein", sagte Vereinsvorsitzender Otto Drohsin. "Sie vertritt Deutschland bei Welt- und Europameisterschaften." Für Murrizi steht nun aber zunächst die Vor-Abi-Phase an. "Da muss ich mich auf die Schule konzentrieren", sagte sie auf der Bühne. Auch die Sportlerin des Jahres 2022 stammt vom PSC: Saskia Beinhard. Die 23-jährige Sportsoldatin verteidigte im vergangenen Jahr ihren Titel als Deutsche Meisterin. Nun gelte es, so Beinhard, "Titelverteidigerin zu bleiben - die unangefochtene Nummer 1 in Deutschland". Danach käme der Blick auf die internationale Ebene. Die dritte Trophäe für den PSC, Mannschaft des Jahres 2022, nahm die Herrenmannschaft entgegen. Eine Mannschaft, die in der 1. Squash-Bundesliga ihre eigenen Rekorde immer wieder übertrumpft. Im vergangenen Jahr ist sie zum neunten Mal in Folge Deutscher Meister geworden - der 18. Titel insgesamt. Auch bei den European Squash Club Championships, dem Europapokal der Landesmeister, sind die PSC-Herren Rekordmeister. Zuletzt gewannen sie im September im italienischen Riccione. Im Herbst 2023 wird der Paderborner Squash Club im Ahorn-Sportpark selbst Ausrichter sein. "Wir sind die Gejagten", sagte Kapitän Simon Rösner beim Sportlerball. "Die Herausforderung ist, gut zu performen." Dankesworte aus der Ferne Ein Preisträger des Sportlerball-Abends war nicht anwesend - mit einer guten Begründung. Ron Schallenberg wäre liebend gerne dabei gewesen, doch der Kapitän des SC Paderborn ist mit seiner Mannschaft derzeit im Trainingslager in Spanien. Und so konnte er nicht persönlich den Preis als Sportler des Jahres 2022 in Empfang nehmen. "Ich freue mich sehr", sagte Schallenberg in einer Video-Botschaft. Der Mittelfeldspieler ist der dritte SCP-Fußballer, der zum Sportler des Jahres gekürt wurde. Und der erste, der in Paderborn geboren wurde. Seine Schwester Sarah Schallenberg nahm stellvertretend für ihn den Preis an. "Profi-Fußball bedeutet, dass man auch mal unterwegs ist", sagte sie. SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger betonte, dass Ron Schallenberg von den Fans zum Spieler der Hinrunde gewählt wurde. Neben den eigentlichen Ehrungen gehört traditionell auch ein Showprogramm zum Paderborner Sportlerball, der von Jürgen Lutter moderiert wurde. Der Magier David Wedegärtner verblüffte das Publikum in der Paderhalle. Mit vor Kraft strotzender Akrobatik sorgte für Erstaunen das Artistenduo Kvas, das bereits beim Paderborner Weihnachtscircus aufgetreten war. Und die Pader Skipper demonstrierten, was alles mit einem Springseil möglich ist. Nach dem offiziellen Part feierten die 1.000 Gäste des Sportlerballs noch bis in die Nacht.

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