Delbrücker organisieren Millionenhilfe für Menschen im Ukraine-Krieg

Delbrück. Der sechste Konvoi der Delbrücker Ukraine-Hilfe hat sich am frühen Sonntagmorgen um 3 Uhr in Bewegung gesetzt. &bdquo;Viel Vorbereitung liegt hinter uns. Das Team steht. Ich kann mich diesmal auf 20 Helfer verlassen“, blickt Feuerwehrchef Johannes Grothoff am kurz vor dem Start beim großen Packen dankbar um sich. Die Delbrücker fahren mit zehn Fahrzeugen und vier Anhängern ins 1.300 Kilometer entfernte Lwiw (Lemberg). Im Gepäck sind auch eine Vielzahl von medizinischen Hilfsgütern, die wie bei früheren Konvois direkt zum Sheptytsky Hospital gebracht werden. Zudem haben die Aktiven vor einer Woche 30 gespendete Stromaggregate aus dem Rheinland abgeholt. Grothoff ist froh über das riesige Engagement. Seit März letzten Jahres sei die Hilfsbereitschaft ungebrochen. Er berichtet vom letzten Konvoi, der unter der Leitung des Organisationsteams geplant und durchgeführt wurde: &bdquo;Am 20. Oktober waren wir 18 Helfer, die mit neun Fahrzeugen nach Lwiw gefahren sind. Zu diesem Zeitpunkt summierten sich die Hilfsgüter auf einen Gesamtwert von weit über eine Million Euro.“ Gute Kontakte zu ukrainischen Rettungskräften Es erfülle ihn mit Freude und Stolz, dass die Delbrücker Ukraine-Hilfe auf eine große Spendenbereitschaft in der umliegenden Bevölkerung und mittlerweile auf ein bedeutendes Netzwerk bauen könne. Die Hilfsgemeinschaft setzt sich aus mehreren Organisationen der Stadt Delbrück zusammen. Die Feuerwehrleute engagieren sich im Besonderen für die Feuerwehr und die Notfallmedizin in der Ukraine. Inzwischen verfügen sie dort über gute Kontakte. Das Helferteam transportiert Sachspenden und sammelt Geldspenden, um damit gezielt die notwendigen Beschaffungen zu finanzieren. Am sechsten Konvoi sind das Deutsche Rote Kreuz sowie andere Feuerwehren aus Nordrhein-Westfalen und weiteren Bundesländern beteiligt. Ein Drehleiterwagen kommt aus Jüchen im Rhein-Kreis Neuss (die &bdquo;NW“ berichtete), ein Tanklöschwagen aus Holzminden, ein Löschfahrzeug aus Bünde sowie ein Löschfahrzeug und zwei Mannschaftstransporter aus Bochum. Fahrzeuge, Ausrüstung, technische Geräte und medizinisches Material übergibt das Team dem stellvertretenden Regionalkommandanten der Feuerwehr in Lwiw (Lemberg), der die bedarfsgerechte Verteilung vornimmt. Aktuell ist laut Grothoff geplant, die Drehleiter in Butscha, einem Vorort von Kiew, einzusetzen. Der Ort hatte traurige Bekanntheit erlangt, als dort im Frühjahr 2022 zahlreiche grausame Kriegsverbrechen aufgedeckt wurden. Delbrücker Aufruf hat Erfolg Eine Hilfsorganisation aus Kiew erhält zudem einen Mannschaftstransporter zur Verteilung von Hilfsgütern. Der Zweite werde in Borislaw bei Lwiw dringend gebraucht. Zwei Mal fuhr das Delbrücker Team selbst in die Ukraine und übergab die Hilfsgüter vor Ort. Die anderen Konvois wurden in Zusammenarbeit mit Feuerwehren in Polen organisiert. Ende November reiste eine Delegation aus Delbrück nach Düsseldorf. Die Teilnehmer erhielten vom NRW-Innenminister Herbert Reul und Landtagspräsident André Kuper den gebrauchten Drehleiterwagen aus Jüchen. Bei der Übergabe schilderte Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine, die dramatische Situation. Gebietsweise sei die komplette Rettungsinfrastruktur zusammengebrochen. Russische Truppen hätten weit mehr als 1.000 Feuerwehrfahrzeuge an sich genommen oder sie zerstört. Am Nikolaustag übergab die Feuerwehr Bochum den Delbrückern die Einsatzfahrzeuge zur Unterstützung der Kameraden in der Ukraine. Sie folgte erneut dem Aufruf aus Delbrück. Um die ukrainischen Kräfte bei der Wiederherstellung ihrer Einsatzbereitschaft zu unterstützen, bat die Ukraine-Hilfe Delbrück über das Innenministerium und den Verband der Feuerwehren NRW um Spenden. Herbert Reul erklärte, das Institut der Feuerwehr mit Sitz in Münster habe bisher 16 Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.

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