16 Tote bei Hubschrauberabsturz: Amerikaner gedenken im Kreis Paderborn ihrer Angehörigen

Delbrück-Sudhagen. Es werden wohl emotionaler Momente. Auf den Tag 50 Jahre nach dem Absturz eines amerikanischen Transporthubschraubers auf einem Feld des Hofes Kenkenberg an der Rieger Straße in Sudhagen, bei dem 16 Soldaten ums Leben gekommen waren, werden 36 Angehörige aus den Vereinigten Staaten am Freitag, 26. September, an der Absturzstelle der 16 Absturzopfer gedenken. Organisiert wurde der Besuch in Delbrück von Michael Waldbillig und seiner Schwester Linda Stewart, die Kinder von Oberst Robert Waldbillig, dem ranghöchsten Offizier an Bord des Hubschraubers. Gemeinsam mit ihren Partnern Michelle Waldbillig und Henry Stewart, hatten sie gemeinsam mit Ehren-Stadtbrandmeister Johannes Grothoff, dem früheren Leiter der Delbrücker Feuerwehr, und Landwirt Heinz Kenkenberg erstmals im Oktober 2023 die Absturzstelle besucht. Den Kontakt in die USA hatte seinerzeit der Westenholzer Feuerwehrmann Meinolf Brökelmann geknüpft, der auch heute noch im regen Austausch mit dem Autohändler aus Tucson (Arizona) und der pensionierten Bibliothekarin aus Atascadero (Kalifornien) steht. In den vergangenen Jahren ist es den amerikanischen Geschwistern gelungen, Angehörige von nahezu allen Absturzopfern zu ermitteln. Insgesamt 36 amerikanische Gäste werden zur Gedenkfeier am Absturzort erwartet, berichtet Johannes Grothoff, der die Vorbereitungen auf Delbrücker Seite koordiniert. Er hatte im Herbst 2023 die Geschwister ermuntert, zum 50. Jahrestag des Unglücks an jenem &bdquo;schwarzen Freitag“ zurückzukehren. Lesen Sie auch: Emotionaler Besuch für Angehörige am Ort der Delbrücker Absturz-Tragödie Gäste aus den USA beziehen Hotels in Delbrück Im Zuge der Vorbereitungen hat Grothoff viel Zeit im Delbrücker Stadtarchiv verbracht und alte Unterlagen gesichtet. Unterstützung erhielt er auch von vielen Kameraden, einem Freund in den USA, der selbst Luftwaffenangehöriger war, und dem heimischen Landtagsabgeordneten Bernhard Hoppe-Biermeyer, der Kontakte knüpfte. Die amerikanischen Gäste werden während ihres Aufenthalts im Waldkrug und im Appel Krug in Delbrück wohnen. Bereits am Donnerstag wird eine neue Gedenkplakette am Findling an der Rieger Straße angebracht. Am Freitagmittag haben die Angehörigen dann in aller Stille Gelegenheit, an der Absturzstelle der Opfer zu gedenken. Daran schließt sich ein Kaffeetrinken auf Rohlings Deele an. Am späten Nachmittag lädt die Stadt gemeinsam mit der St.-Heinrich-Schützenbruderschaft, dem Heimatverein Hagen und den Löschzügen Westenholz und Delbrück der Feuerwehr Delbrück zu einer Gedenkfeier an der Rieger Straße in der Nähe des Absturzortes ein, zu der mehrere Hundert Teilnehmer erwartet werden. Für den musikalischen Rahmen sorgen die Stadtkapelle Delbrück, der Schützenmusikzug St. Heinrich Sudhagen und das Tambourcorps Delbrück. US-Generalkonsulin spricht bei Gedenkfeier - Abordnung der US-Luftwaffe vor Ort Um 18 Uhr treten die Teilnehmer, darunter auch ein Ehrenzug der US-Luftwaffe und eine Abordnung der Panzerbrigade 21 aus Augustdorf, am Ehrenmal in Sudhagen an. Die Gedenkfeier wird mit einer Andacht von Diakon Rudolf Voss eröffnet. Anschließend sprechen Bürgermeister Werner Peitz, Landrat Christoph Rüther, die US-Generalkonsulin Preeti V. Shah aus Düsseldorf, ein Vertreter der US-Luftwaffe, Staatssekretär Josef Hovenjürgen vom NRW-Ministerium für Heimat und Kommunales sowie Linda Stewart im Namen der Angehörigen. Anschließend erfolgt die Kranzniederlegung, und es erklingen die Nationalhymnen der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland. Danach gibt Hubert Meilwes das Kommando zum Großen Zapfenstreich mit Serenade. Im Anschluss marschieren Angehörige und Gastgeber zu Mehrzweckhalle nach Sudhagen, wo insgesamt 600 Bratwürstchen auf die Teilnehmer der Gedenkfeier warten. Vor der Halle werden auch mehrere Löschfahrzeuge stehen, die damals im Einsatz waren. &bdquo;Wir wollen mit unseren Gästen ins Gespräch kommen“, sagt Grothoff. Feuerwehrleute, die vor 50 Jahren dort im Einsatz waren, und deutsche Piloten, die mit Schwestermaschinen des abgestürzten Hubschraubers geflogen sind, wollen versuchen, Antworten auf die offenen Fragen der Angehörigen zu geben. &bdquo;Ich hoffe, dass ihnen dieser Tag ermöglicht, mit dem Geschehen vor 50 Jahren abzuschließen“, sagt Johannes Grothoff.

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