Kreis Paderborn/Kreis Höxter. Die Welt sei Gottes Schöpfung, überall seien die Spuren Gottes und seines Wortes in dieser Welt deutlich zu erkennen, sie seien die Grundlage für Vertrauen und Engagement, bekräftigte Diözesanadministrator Monsignore Michael Bredeck am ersten Weihnachtstag im Hohen Dom zu Paderborn. Gemeinsam mit zahlreichen Gläubigen feierte Monsignore Bredeck ein lateinisches Festhochamt, das im Livestream aus der Kathedralkirche des Erzbistums Paderborn übertragen wurde.
An Weihnachten werde vor allem gefeiert, „dass es einmal gut mit uns und der ganzen Welt ausgehen wird“, unterstrich der aktuelle Leiter des Erzbistums Paderborn laut einer Pressemitteilung. Die Gläubigen rief der Geistliche in seiner Predigt dazu auf, auf die Spuren Gottes zu achten, in ihnen gründe jedes Vertrauen und Engagement für andere Menschen und für die Welt.
Für einen Christen sei es wesentlich, auf die „Zeichen der Zeit“ zu achten, um die Spuren Gottes in der Welt deuten zu können, erklärte Diözesanadministrator Bredeck. Das schließe eine „Öffnung zur Welt“ ein, eine große Offenheit und Liebe zu den Menschen und zu Gottes Schöpfung. Die kürzeste Formel von Religion komme in den Bekenntnissen „Alles wird gut. Alles hat Sinn.“ zum Ausdruck, bekräftigte der Theologe. Diese Überzeugungen seien die Basis für menschliche Hoffnung. „Es gibt Hoffnung, auch für uns. Nicht weil wir so toll sind und alles richtig machen, sondern weil Gott Mensch geworden ist, als Kind in diese Welt gekommen ist.“
Das Gütesiegel Gottes
Den als Evangelium im Gottesdienst vorgetragenen Prolog aus dem Johannesevangelium kennzeichnete Diözesanadministrator Bredeck als „Schöpfungserzählung ganz eigener Art“ mit einer besonderen Botschaft: „Die Welt, das Leben, alles, was es gibt und jemals gab und geben wird, das ist im Letzten gut. Im Anfang war ein göttlicher Plan, ein Logos, eine Vernunft, ein Walten Gottes. Und deshalb trägt die ganze Schöpfung das Gütesiegel Gottes, eingeprägt für immer.“ Das Gütesiegel Gottes ermutige zu Vertrauen und sei zugleich Einladung zu einem gestalterischen Engagement für die Menschen und die Welt.
Inspiriert durch den Jesuitenpater Alfred Delp, der Anfang 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, betonte Monsignore Bredeck, in allen Dingen sei Gott zu erkennen, „die Welt ist Gottes so voll“. Auch das Zweite Vatikanische Konzil habe bereits vor 60 Jahren herausgestellt, dass Jesus Christus die Mitte der Geschichte und des Lebens sei. „Jesus begleitet die Menschen auf den Wegen ihrer Zeit, er hört ihren Fragen zu, sieht auf das, was ihr Herz bewegt und überrascht sie damit, dass Gott nicht an den abgelegen Orten wohnt, sondern dass er unter ihnen zeltet und in den Nöten und Sorgen des Alltags da ist“, sagte Diözesanadministrator Bredeck zum Abschluss seiner Predigt.
Prälat Thomas Dornseifer als Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators des Erzbistums Paderborn sowie Monsignore Gregor Tuszynski konzelebrierten im festlichen Gottesdienst. Domchor, Domkantorei und das Orchester der Philharmonischen Gesellschaft Paderborn unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning sowie Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel gestalteten den Gottesdienst musikalisch.