Tornado-Schäden: Neue Bäume für das Paderborner Riemeke-Viertel schon in Kürze

Paderborn. Auf den ersten Blick sieht es im Riemekepark bei Goldenem-Oktober-Sonnenschein geradezu idyllisch aus. Kinder spielen auf dem Spielplatz, auf der Wiese sitzen ein paar Menschen in der Sonne, die Blätter der Bäume beginnen sich gelb zu färben. Der eingedrückte Zaun allerdings, die auffällig vielen Häuser mit Baugerüsten und die teilweise noch mit Planen notdürftig abgedeckten Dächer deuten darauf hin, welches Chaos der Tornado am 20. Mai hier verursacht hat. Aufgeräumt ist inzwischen weitgehend, und die ersten neuen Bäume sollen sogar noch in diesem Jahr gepflanzt werden. 70 Bäume sind im Riemekepark dem Tornado zum Opfer gefallen, 88 sollen jetzt neu gepflanzt werden. Das geht aus dem Konzept hervor, das das Grünflächenamt der Stadt erarbeitet hat und das noch im Oktober dem zuständigen Ausschuss vorgestellt und dann umgesetzt werden soll. Wie bisher auch soll die Parkfläche zwischen Schulstraße, Imadstraße und Rathenaustraße in drei Bereiche geteilt werden: der Spielplatz, die Wiese als Aufenthaltsraum und eine extensiv genutzte Fläche, wo sich die Natur weitgehend ungestört entwickeln kann. Fünf größere Bäume für den Innenbereich Für einzelne Standorte im Innenbereich des Parks ist geplant, fünf größere Bäume zu pflanzen, heißt es von der Stadtverwaltung. Für den Randbereich würden "mehrere kleine Bäume, alle in guter Qualität und Größe" ausgewählt. Bei der Wahl der Baumarten würden Kriterien wie Klimatauglichkeit und Blühaspekte berücksichtigt. Zufrieden mit dem Konzept und erfreut, dass es nun schon bald losgehen soll, ist die Interessengemeinschaft "Das Riemeke". 30.000 Euro Spendengelder hat die IG bislang für die Wiederbepflanzung ihres Viertels gesammelt. "Wir sind froh, dass etwas passiert", sagt deren Vorsitzender René Maidowski. Der Anblick des gesamten Riemekeviertels sei heute ein völlig anderer. Auch die Riemekestraße habe es "mächtig erwischt". Bei der Riemeke-Festwoche "Kunst und Spiel hinter den Höfen" Mitte August habe man gemerkt, dass die Bäume fehlten: "Wir saßen in der prallen Sonne", sagt Maidowski. Auch mit Blick auf durch den Klimawandel zu erwartende heißere und längere Sommer sei eine Bepflanzung von Parkflächen in der Stadt daher wünschenswert. "Welches Gehölz dann wo genau gepflanzt wird, das überlassen wir den Experten", so der Vorsitzende. Wie ist der Planungsstand im Paderquellgebiet? Deutlich länger wird es mit der Wiederaufforstung im Paderquellgebiet und dem Geißelschen Garten dauern. Dort wird in diesem Herbst kein Baum gepflanzt, sondern frühestens im nächsten Jahr. Zurzeit werden nach Angaben der Verwaltung von mehreren Fachplanern unterschiedliche Konzeptideen erstellt, die dann diskutiert werden. "Im PQ ist der Denkmalschutz maßgeblich", erläutert Dieter Honervogt, der für die CDU im Stadtrat sitzt und zugleich Vorsitzender des Vereins "Freunde der Pader" ist. Dort gebe es nicht ganz so viel Gestaltungsspielraum. Anders sehe das beim Geißelschen Garten aus: "Dort ist einiges möglich." So sei zum Beispiel zu diskutieren, ob die entstandene Sichtachse, die den Blick auf die historischen Fachwerkhäuser an der Dielenpader ermöglicht, erhalten bleibt. "Qualität geht vor Eile", sagt Honervogt. "Wir schaffen hier etwas für die nächsten hundert Jahre", blickt er gelassen darauf, dass es wohl noch dauert, bis sich im PQ sichtbar etwas tut. Er geht davon aus, dass 2023 das Jahr sein werde, in dem geplant werde, und erst 2024 gepflanzt werden könne. Pflanzungen an der ZOH werden vorgezogen Bis Herbst 2024 wird es voraussichtlich auch dauern, bis am Wall - insbesondere am Gierstor und Detmolder Tor musste einiges gefällt werden - neue Bäume gepflanzt werden. Lediglich die Pflanzungen an der neuen ZOH an der Friedrichstraße/Westerntor würden voraussichtlich vorgezogen, heißt es von der Stadtverwaltung. Paderborn hat nach dem Tornado sein Gesicht an vielen Stellen verändert und es wird also noch länger dauern, bis die verursachten Schäden ersetzt werden können. Erfreulich sei aber, betont Honervogt, dass das Interesse auch Monate nach dem Unglück weiterhin groß ist: Immer noch kämen weitere Spenden für die Wiederaufforstung zusammen. "Wir bewegen uns in Richtung 100.000 Euro", so Honervogt.

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