Mit der Pader will Paderborn das Europäische Kulturerbesiegel erhalten

Paderborn. Unter dem prägnanten Titel &bdquo;Stadt. Mensch. Fluss – Die Pader für Europa“ wird sich die Stadt Paderborn um das Europäische Kulturerbesiegel bewerben. Dies sagte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke im Bauausschuss. Für sie sei es eine treffende Benennung, um die Pader, deren Quellgebiet im Stadtkern durch den Tornado im Mai erheblich zerstört wurde – künftig in Szene zu setzen. Durch die Analogie zum Spiel Stadt-Land-Fluss bleibe es in den Köpfen hängen. Von der Politik gab es unterschiedliche Einschätzungen – vor allem zum Titel. Da es sich um das Europäische Kulturerbesiegen handele, sei es wichtig, den europäischen Kontext künftig immer zu betonen. Als Botschaft würden verschiedene Aspekte vermittelt: So habe schon Karl der Große vor mehr als 1.200 Jahren &bdquo;die Lagegunst an den Quellen erkannt“ und Paderborn gegründet. Seitdem hätten Menschen aus ganz Europa &bdquo;eine städtische europäische Wasserkultur geprägt. Die Pader sei mit 4,6 Kilometer zwar der kürzestes Fluss Deutschlands, ihr innerstädtisches Quellgebiet sei aber &bdquo;ein in Europa einzigartiges Naturphänomen“. Außerdem habe Paderborn &bdquo;in Sachen Wasserkraftnutzung im europäischen Vergleich während der Frühen Neuzeit eine Spitzenposition“ eingenommen. Schon immer sei die Flusslandschaft Pader eng mit dem Leben und der kulturellen Identität der Bevölkerung verbunden gewesen. In Zukunft werde es stets darauf ankommen, &bdquo;einen Ausgleich zwischen den Belangen der Natur und der Kultur im Sinne der europäischen Werte zu schaffen“. In besonderer Weise veranschauliche die Pader mit ihrem Quellgebiet, &bdquo;dass Wasser nicht nur natürlich, sondern auch historisch, politisch, sozial und kulturell ist“. Schließlich trage der Schutz und Erhalt der Pader &bdquo;zur Bewahrung des kulturellen und natürlichen Erbes Europas“ bei. Bis zur Entscheidung dauert es noch länger Vor allem dem Sammeln von Ideen soll ein Makerthon vom 14. bis 16. Oktober in Paderborn unter dem Titel &bdquo;Human. Water. Culture.“ dienen. Hierzu hatte die Stadt zunächst vor allem junge Leute in Schulen und Uni angesprochen. Zusätzlich zu den 15- bis 25-Jährigen werde das Forum laut Warnecke jetzt aber etwas breiter aufgezogen. Ziel sei es, den Tourismus einschließlich des Barockgartens von Schloss Neuhaus deutlich zu stärken und anhand des Wechselspiels Natur/Mensch etwas zu zeigen, von dem andere auch lernen können. &bdquo;Wir haben hier etwas ganz Besonderes“, sagte Warnecke, dies wissenschaftlich bestätigt. &bdquo;Gehen Sie ruhig offensiv damit um.“ Die Abgabe der Bewerbung an das Land soll im Herbst nächsten Jahres folgen. Nach der Prüfung ist die angestrebte Weiterleitung nach Brüssel durch die Kultusministerkonferenz im Herbst 2024 vorgesehen. Ehe im Frühjahr 2025 der Entscheid zur Siegelvergabe ansteht. "Nicht zu dick auftragen" Klaus Schröder (Grüne) nannte das Projekt einen &bdquo;Leuchtturm“, damit könnte man die Menschen noch besser von Paderborn überzeugen. Christian Hartman (CDU) findet es gut, die jungen Leute mitzunehmen: &bdquo;Wir brauchen einen langen Atem, wir brauchen gute Ideen.“ Ulrich Koch (SPD) fände es gut, wenn die Einzigartigkeit der Pader &bdquo;auch woanders erkannt würde“. Auch Reinhard Borgmeier (Linke) ist dafür, das Siegel zu bekommen. Man solle aber, wie mit &bdquo;,Die Pader für Europa’ nicht zu dick auftragen“ und bei den Erwartungen nicht von Beginn an zu hoch einsteigen. Auf die Frage nach den Kosten und möglichen Förderungen, sagte Warnecke, dass die für das Verfahren zuständige Agentur bezahlt werde, Fördermittel gebe es nicht. Stephan Hoppe (Für Paderborn) wollte wissen, ob die Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Pader durch das Siegel eingeschränkt würden. Als Antwort verwies die Technische Beigeordnete auf den &bdquo;Ausgleich zwischen den Belangen der Natur und der Kultur“ als eine der Zielbotschaften.

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