Großes Kunstprojekt

Tatort Paderborn: Kunst-Ausstellung zur Pader prägt 2025 die Stadt

Der Kunst-Tatort wird erneut Menschen nach Paderborn locken. Unter dem Thema „Der Fluss bin ich“ wird die Pader im Zentrum des Ausstellungsprojekts stehen.

Bei Schnee und Nebel mutet die Pader - hier fotografiert aus Richtung Stümpelsche Mühle - richtig mystisch an. | © Archivfoto Holger Kosbab

06.12.2024 | 06.12.2024, 11:06

Paderborn. Im kommenden Jahr wird Paderborn erneut zum Tatort für Kunst im öffentlichen Raum. Die dritte Auflage steht unter dem Titel „Der Fluss bin ich“ und stellt die Pader als Herzstück ins Zentrum. Vom 28. Juni bis zum 5. Oktober 2025 wird der „Tatort Paderborn“ die Stadt mit einer großen Ausstellung prägen.

Die Ausstellungsgesellschaft Paderborn konnte, in Kooperation mit den Städtischen Museen und Galerien Paderborn, Marijke Lukowicz als künstlerische Leitung und Sophia Trollmann als Ko-Kuratorin für das Projekt gewinnen. Unterstützt und gefördert wird das Kunst-Ereignis von der Förderstiftung Paderborn, Kunststiftung NRW und Stiftung der Sparkasse Paderborn-Detmold, teilen die Organisatoren mit.

Bereits in den Jahren 2007 und 2014 war Paderborn unter den beiden Themenstellungen „Irdische Macht und himmlische Mächte“ und „Phänomen Fußgängerzone“ ein Tatort für Kunst im öffentlichen Raum. Das Gesamtbudget betrug jeweils 800.000 Euro, wobei dieser Betrag 2014 um 100.0000 unterschritten wurde.

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Die Pader wird als Mitbürgerin betrachtet

Die vorherigen Ausgaben haben in der Innenstadt einige sichtbare Spuren hinterlassen. Noch immer fallen an Fassaden die goldenen Schutzengel ins Auge, die der Künstler Ottmar Hörl schuf. Die zehn bunten Stuhlobjekte („CHAIRS to SHARE“ von Dorothee Golz) vor der Franziskanerkirche in der Westernstraße behielt man auf vielfachen Wunsch von der Fußgängerzonen-Ausgabe 2014 zurück. Seitdem wächst auch - wenngleich er zwischendurch einmal die Straßenseite wechselte - der Apfelbaum („später sein wird“ von Christian Hasucha) an der Bahnhofsstraße.

Die "Chairs to Share" von Dorothee Golz stehen noch immer vor der Franziskanerkirche und prägen das Bild der Westernstraße mit. - © Archivfoto Reinhard Rohlf
Die "Chairs to Share" von Dorothee Golz stehen noch immer vor der Franziskanerkirche und prägen das Bild der Westernstraße mit. | © Archivfoto Reinhard Rohlf

Die Ausstellung „Der Fluss bin ich“ widmet sich der Pader und ihrer besonderen Bedeutung für die Stadt. Die Kunstwerke entstehen entlang des namengebenden Flusses, der für die Menschen seit Jahrhunderten Lebensgrundlage, Nutzobjekt und Erholungsraum ist. Die Ausstellung fragt nach der Rolle, die die Pader heute für Paderborn spielt.

Wie wäre es, sie als eine gleichberechtigte Mitbürgerin der Stadt zu betrachten? Welche neuen Perspektiven ergeben sich, wenn der Fluss so nicht nur als Naturerscheinung, sondern als Teil des städtischen Lebens verstanden wird? Durch die Verbindung von Kunst und Natur eröffnet die Ausstellung ungewohnte Sichtweisen auf das Zusammenspiel von Stadt und Fluss.

Zwei Kuratorinnen für Paderborn

Marijke Lukowicz hat die künstlerische Leitung der Ausstellung übernommen. Sie ist Kunsthistorikerin und Kuratorin mit dem Schwerpunkt Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Zuletzt betreute sie als Kuratorin das Projekt „Emscherkunstweg“ bei Urbane Künste Ruhr, war aber auch in zahlreichen renommierten Museen und Projekten wie dem Netzwerk der Ruhrkunstmuseen beim Regionalverband Ruhr (RVR) sowie dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster tätig.

Sophia Trollmann (l.) und Marijke Lukowicz sind die Kuratorinnen des nächsten Kunst-Tatorts. - © Iveta Rysava
Sophia Trollmann (l.) und Marijke Lukowicz sind die Kuratorinnen des nächsten Kunst-Tatorts. | © Iveta Rysava

Lukowicz arbeitet für Paderborn zusammen mit Sophia Trollmann als Ko-Kuratorin, die als Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin Formate kultureller Teilhabeprozesse entwickelt. Ihr Schwerpunkt ist die bildende Kunst im öffentlichen Raum und deren Vermittlung. Sie arbeitete bereits unter anderem bei den Staatlichen Museen zu Berlin, den Skulptur Projekten 2017 sowie bei der Documenta (13).

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Gemeinsam hätten sie die Idee und das Konzept der Ausstellung entwickelt und seien seit einigen Monaten immer wieder mit Künstlerinnen und Künstlern in der Stadt unterwegs. Denn die Kunstwerke werden eigens für diese Ausstellung und den jeweiligen Ort geschaffen.

Freier Eintritt und umfangreiches Rahmenprogramm in Paderborn

Laut Presseinformation wird ein vielfältiges Rahmen- und Vermittlungsprogramm auch lokale Akteurinnen und Akteure einbeziehen, die Ausstellung begleiten und den Kunstsommer in Paderborn komplettieren. Dazu zählen unter anderem Workshops, Gespräche sowie geführte Spaziergänge und Radtouren.

Die Kunstwerke werden für die Dauer der Ausstellung Teil des Stadtraums. Sie sind damit ohne Eintritt jederzeit zugänglich.