Stadt und Uni feiern 50-jähriges Bestehen der Universität Paderborn

Paderborn. Partystimmung im Saal des Paderborner Rathauses: Zwei goldene Luftballons symbolisierten die Zahl 50. Zum 50-jährigen Bestehen der Universität Paderborn hatte Bürgermeister Michael Dreier das Präsidium der Uni, Mitarbeiter, Wegbegleiter und Politiker aus dem Umland zu einem Empfang unter dem Motto &bdquo;Wir feiern Zukunft“ eingeladen. Trotz des halben Jahrhunderts gemeinsamer Geschichte, in der sich die Universität als Motor der Weiterentwicklung und Innovation des Bildungs- und Wissenschaftsstandortes Paderborn gezeigt hat, war die Veranstaltung keine ermüdende Abfolge langer Reden. Erinnerungen und Zukunftsperspektiven wurden in lockeren Talkrunden ausgetauscht, die die Paderborner Journalistin Sinah Donhauser, selbst Uni-Absolventin, moderierte. Für die Unterhaltung sorgten Sängerin Nadine Dubberke, auch bekannt als "nadu", und Poetry-Slammerin Sarah Lau, beide Studierende an der Uni Paderborn. Als &bdquo;Zugpferd, große Perle und Diamant der Region“ beschrieb Bürgermeister Michael Dreier die Universität, die 1973 als Universität-Gesamthochschule an den Start ging. Während die Zahl der Studierenden in den vergangenen 50 Jahren von 2.500 auf fast 20.000 stieg, kletterte die Einwohnerzahl Paderborn im gleichen Zeitraum von 99.000 auf rund 152.000 Einwohner. Die Zahl der Mitarbeitenden liegt bei rund 2.600. &bdquo;Die jungen Leute machen heute das Stadtbild aus“, sagte Dreier und nannte die Beziehungen zwischen Stadt und Universität &bdquo;eng, partnerschaftlich und konstruktiv“. Wörtlich fügte er hinzu &bdquo;Die Uni ist eng in der Stadt verzahnt“. Dabei nannte er auch ausdrücklich das erfolgreiche Team der Uni Baskets. Vom zerstörten Prüfungsmodell zu Zukunftsperspektiven Für ein Schmunzeln bei den Zuhörern sorgte Dreier mit Erinnerungen an die eigene Studienzeit in Paderborn. Damals entwickelte er eine funktionsfähige, elektronische Parkhaussteuerung, die in ein Holzmodell eingebaut wurde. Unglücklicherweise wurde das Modell bei einer fröhlichen Familienfeier im Hause Dreier arg in Mitleidenschaft gezogen, so konnte es bei der Diplomprüfung am nächsten Tag nicht mehr eingesetzt werden. Doch die Lehrenden hatten sich vorab von der Funktion überzeugen können, und so ging die Prüfung trotz vieler Schweißperlen glatt über die Bühne. Birgitt Riegraf sprach von einer &bdquo;unheimlich dynamischen Einrichtung“ und verwies auf die gute Kooperation der Uni mit anderen Hochschulen. Für die kommenden Jahre erwartet die Uni-Präsidentin eine Vielzahl von Projekten im Zusammenspiel mit der Wirtschaft. Mit dem Akzelerator.OWL, einem Projekt der Regionale 2022, wird ein hochmoderner Start Up-Hotspot auf den Konversionsflächen in der Barker-Kaserne entstehen. Auch das geplante Kreativ-Quartier auf den Flächen der Alanbrooke-Kaserne wird durch die Uni geprägt werden. Riegraf rechnet für die kommenden Jahre daher mit einem weiteren großen Bauboom. Sie sieht die Hochschule als einen entscheidenden Baustein für die Paderborner Zukunftsquartiere und damit für die Lebensqualität in der Stadt. Mit ihren vielen zukunftsorientierten Projekten zeige sich die Universität stetes nachhaltig, forschungsstrak und weltoffen, so die Präsidentin. Die Quartiersentwicklung sieht Bürgermeister Michael Dreier als &bdquo;Jahrhundertaufgabe für die Stadt, die heute bereits 80.000 Arbeitsplätze bietet“. Zum 50. Geburtstag der Uni wird die Stadt im Herbst einen Baum auf dem Campus pflanzen. Die Wahl fiel auf eine Rotbuche, den Baum des Jahres 2022. Um nicht ganz mit leeren Händen dazustehen, überreichte der Bürgermeister eine Baumscheibe an Uni-Präsidentin Birgitt Riegraf - die Scheibe aus dem Holz jener Bäume, die im Mai im Paderquellgebiet dem Tornado zum Opfer fielen. Im Gegenzug trug sich Riegraf ins Goldene Buch der Stadt ein. Die Seite war eigens vom Paderborner Kalligraphen Egon Hüls gestaltet worden.

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