Wunschstudienplatz ergattern: Deshalb sind OWL-Hochschulen besonders attraktiv

Bielefeld/Paderborn. Vor Jahren machte noch das üble Wort von der &bdquo;Studentenschwemme“ die Runde. Die Studierenden hockten in überfüllten Hörsälen und Seminarräumen auf den Treppen oder lehnten an den Wänden. Um einen Studienplatz zu ergattern, musste sich der wissenschaftliche Nachwuchs bei der Zentralen Vergabestelle (ZVS) bewerben. Ein teils harter Numerus Clausus trennte die Spreu vom Weizen. Wer keinen guten Abitur-Schnitt vorzuweisen hatte, musste einige Semester warten oder mit einem unattraktiven Uni-Standort vorliebnehmen. Inzwischen hat sich der Wind gedreht. Grund ist der seit Jahrzehnten anhaltende Geburtenrückgang. Es drängen weniger junge Leute an die Universitäten und Hochschulen. Die reagieren. Schon seit mehreren Jahren weichen sie ihre Zulassungsbeschränkungen auf. Nur noch für 32,5 Prozent aller Studienfächer ist in Deutschland ein NC oder anderes erforderlich. In OWL sind die Zugangsvoraussetzungen besonders gut. Die Uni Bielefeld meldet 21 Prozent der Studienfächer noch mit Beschränkung. Die Hochschule Bielefeld (früher Fachhochschule) erwartet bei 68 angebotenen Studiengängen noch für 17 besonders begehrte einen NC oder Ähnliches. Dazu zählen nach Auskunft von Sprecher Lars Kruse Fächer wie &bdquo;Pädagogik in der Kindheit“ und &bdquo;Soziale Arbeit“. &bdquo;Die sind super nachgefragt“, sagt Kruse. Mit anderen Worten: mehr Bewerber als Studienplätze. Auch der Master für &bdquo;Integrales Bauen“ und der Bachelor &bdquo;Informatik“, beide in Minden, seien gefragt. Die Uni Paderborn belegt nur noch drei Prozent ihrer Studiengänge mit einem NC oder Ähnlichem. Lesen Sie auch: In NRW gab es noch nie so wenig NC-Studiengänge wie jetzt – das sind die Folgen Die Studienkapazitäten an der Uni Bielefeld wurden ausgebaut &bdquo;Die Universität Bielefeld hat in den vergangenen 10 Jahren ihre Studienkapazitäten deutlich ausgebaut, insbesondere aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs und des Lehrkräftemangels. Es gibt jedoch auch weiterhin Fächer, bei denen die vorhandenen Ressourcen – sei es das Personal oder spezielle Räume wie Labore oder Sporthallen – nicht ausreichen, um allen Studieninteressierten auch einen Studienplatz anzubieten“, teilt Uni-Sprecherin Julia Bömer mit. Entsprechend seien 31 Fächer weiter mit einem NC belegt. Grundsätzlich begrüße die Uni Bielefeld, wenn möglichst viele Personen ihren angestrebten Studien- bzw. Berufswunsch durch die Aufnahme eines Studiums verfolgen können. Auch und besonders in Bielefeld. .responsive23-1r3M2hj0aH3pDcbe-bar-grouped-vertical-nrw-hochschulen-zahl-der { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-1r3M2hj0aH3pDcbe-bar-grouped-vertical-nrw-hochschulen-zahl-der { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-1r3M2hj0aH3pDcbe-bar-grouped-vertical-nrw-hochschulen-zahl-der { padding-top: 142.86%; } } Etwa 800.000 Menschen in Deutschland beginnen jährlich ein grundständiges (Bachelor) oder weiterführendes (Master) Studium an Unis, Fachhochschulen oder anderen Hochschulen. Das CHE in Gütersloh beobachtet seit dem Wintersemester 2018/19 die Entwicklung und stellt seitdem fest, dass der Anteil der Zulassungsbeschränkung deutschlandweit von 41,1 Prozent um fast zehn Prozent gesunken ist. In NRW auf 26,2 Prozent. Der Vergleich basiert auf Zahlen der Hochschulrektorenkonferenz. Die Experten des CHE führen die Entwicklung darauf zurück, dass einerseits die Zahl der Studienanfänger zurückgeht und andererseits die Studienangebote zunehmen. Auffällig, aber nicht überraschend ist, dass Stadtstaaten wie Berlin (54,4 Prozent), Hamburg (49,2) und Bremen (46,3) eine höhere Quote der Zulassungsbeschränkung aufweisen. Das trifft auch für als attraktiv geltende Städte wie Leipzig, Freiburg, Köln und München zu. Lesen Sie auch: Unterschiede bei Mietpreisen in OWL: &bdquo;Internationale Studierende haben oft Probleme“ Studienstarter sollten genau hinschauen Laut CHE-Vergleich weisen Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften den höchsten Anteil an Zulassungsbeschränkungen. (38,5 Prozent) auf. Darauf folgen Ingenieurwissenschaften sowie Mathematik und Naturwissenschaften (28,3). Sprach- und Kulturwissenschaftler müssen deutlich seltener mit einem guten Abi aufwarten (18,8). Für Studiumsstarter und -starterinnen kann es sich also lohnen, Studienorte und den gewünschten Studiengang genau zu prüfen, wenn ihre Eingangsvoraussetzungen nicht ganz optimal sind.

Meistgelesen