Paderborn-Schloß Neuhaus. Ob mit Pinsel, Nähmaschine oder Bildhauerwerkzeug: Bei der 33. Sommerakademie gab es auch in diesem Jahr wieder viele Möglichkeiten, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Angeboten wurden fünf Seminare, in denen die 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Unterstützung der Dozenten eine Woche an ihren Werken arbeiten konnten. Neu in diesem Jahr war das Seminar zu textiler Kunst, das durch eine Anregung von Teilnehmern im vergangenen Jahr entstanden ist.
Ebenfalls neu im Programm sollte ein Kurs zum Thema Fotografie dabei sein, dieser musste jedoch krankheitsbedingt ausfallen. Die Teilnehmer gingen aber nicht leer aus, sondern wurden auf die anderen Kurse verteilt. Weiterhin konnten Seminare zu gegenständlicher und surrealistischer Malerei, Holzskulptur und Zeichnung belegt werden.
„Neben der künstlerischen Praxis ist das Miteinander und das kulturelle Erleben eine essenzielle Erfahrung, die wir ermöglichen. Führungen, Ausstellungsbesuche und Gespräche über Kunst gehören dazu“, sagt Dietmar Walther, Leiter der Sommerakademie Paderborn.
Nina Hanna Kornatz ist begeistert: „Die Teilnehmenden haben im Laufe der Woche viele eigene Ideen mitgebracht. Sie sind voller Ehrgeiz dabei.“ Die Dozentin des Seminars für surrealistische Malerei hat den zwölf Teilnehmern zunächst einige Grundlagen vermittelt und dann jeden individuell beraten. Als Anregung gab sie ihren Teilnehmern die Aufgabe, ein Lieblingsbild aus der Kunstgeschichte mitzubringen und dieses zu adaptieren.
Karin Ahle hat sich ein Werk der heiligen Katharina von Alexandrien ausgesucht. „Ich versuche jetzt, mit den Farben zu spielen“, erklärt die Lehrerin für Kunst und Pädagogik aus Paderborn. Während das Original von Caravaggio sehr dunkle Farben ausweist, setzt Karin Ahle hellere Farben in Rosa und Lila-Tönen ein. Bei ihrer Wahl hat sie auch an die Farbenlehre nach Josef Albers gedacht, die die Dozentin zuvor vermittelt hatte. „Man hat eine Woche, wo man sich nur mit Malerei und Kunst beschäftigt“, freut sich Karin Ahle.
Austausch unter den Teilnehmenden
Hanswerner Herber hat sich in dem Seminar für surrealistische Malerei auf Landschaften fokussiert. So können zum Beispiel die Wolken, die er auf die Leinwand bringt, auch als Delfine erkannt werden. Der Psychotherapeut aus Paderborn nimmt schon zum fünften Mal an der Sommerakademie teil und schätzt besonders den Austausch mit den anderen Teilnehmenden. Zudem ist er der Ansicht: „Der Aufbau der Seminare hat sich in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt.“
Zum Abschluss der Sommerakademie stellen die Teilnehmer ihre Werke in den offenen Ateliers aus. „Ich bin ganz gespannt, was wir am Samstag sehen werden“, sagt Andrea Brockmann, Leiterin der Städtischen Museen. An diesem Samstag, 9. Juli, können die Werke von allen Interessierten von 11 bis 18 Uhr betrachtet werden.
Die Ateliers befinden sich auf dem Gelände des Schlossparks: im Gewölbesaal, im ehemaligen Marstall-Café, in der Museumswerkstatt und im Obergeschoss des rechten Gebäudeflügels des Marstalls. Auch die Dozenten stellen ihre Werke der Gegenwartskunst unter dem Motto „Ausflug ins Blaue“ im Kunstmuseum aus. Der Eintritt ist frei. Zudem sind alle städtischen Museen in Schloß Neuhaus am Samstag kostenfrei geöffnet.