Paderborn

Autos müssen Platz machen: Probe-Radweg in Paderborn startet

Der Verkehrsversuch soll sechs Monate lang laufen. Weil die Breite der Fahrspuren angepasst wird, kommt es zu besonderen Herausforderungen.

Für sechs Monate wird es auf der Detmolder Straße einen Erprobungsradweg geben. Eine Firma beginnt am Dienstag mit den Markierungsarbeiten. | © Niklas Tüns

04.07.2022 | 05.07.2022, 12:59

Paderborn. Mit einem Monat Verspätung startet der beidseitige Erprobungsradweg an der Detmolder Straße. Am Dienstag, 5., oder Mittwoch, 6. Juli, wird der auf sechs Monate angelegte Verkehrsversuch an den Start gehen, teilte die Stadt jetzt mit.

Es ist in Teilbereichen eine Ausstattung mit Trennelementen vorgesehen, um eine höhere Sicherheit der Radfahrenden zu gewährleisten. Eine Evaluierung soll während der gesamten Erprobungszeit erfolgen. Querschnittszählungen der verschiedenen Verkehrsarten sollen eventell den Nachweis einer Steigerung der Radverkehrszahlen belegen. Mittels einer Online-Befragung soll zudem im weiteren Verlauf beispielsweise auch das Sicherheitsgefühl von Radfahrenden abgefragt werden.

Vor dem Hintergrund des integrierten Mobilitätskonzeptes (IMOK) der Stadt Paderborn soll der Umweltverbund, darunter auch der Radverkehr, gestärkt werden. Dabei müssen Querschnittsaufteilungen von Straßenräumen im Stadtgebiet neu gedacht und gestaltet werden. Um für die Detmolder Straße eine mögliche Variante zur zukünftigen Straßenraumaufteilung testen zu können, ist die Einrichtung des Erprobungsradwegs vorgesehen.

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Die Spuraufteilung auf der Detmolder Straße wird dementsprechend angepasst. Als Fahrspur bleiben mindestens jeweils 3,10 m erhalten. Für den Erprobungsradweg werden Breiten zwischen 1,90 bis 2,20 Meter angestrebt. Vorab sei eine Leistungsfähigkeitsuntersuchung der Detmolder Straße inklusive des Bahnübergangs durchgeführt worden, betont die Stadt.

Welche Herausforderungen es gibt

Laut Gutachten sei die Einrichtung des Erprobungsradweges, insbesondere im Hinblick auf die steigenden zu fördernden Bedürfnisse des Radverkehrs trotz der zunächst ungünstig erscheinenden Bewertung des unsignalisierten Knotens Engernweg realisierbar.

Im Vorfeld der Planung habe es einen Abstimmungsprozess mit verschiedenen betroffenen Akteuren gegeben, darunter die Feuerwehr, der ASP, die ÖPNV-Betreiber und die Bahn.

"Leitboys" sorgen für Sicherheit

Durch die vorgesehenen Trennelemente bestünden Herausforderungen bei der Straßenreinigung, dem Winterdienst und der Müllentsorgung, gibt die Stadt zu. Dadurch werde der Einsatz von Sonderfahrzeugen im Bereich zwischen den Trennelementen und dem Hochbord notwendig, womit sich der Aufwand erhöhe. Bei den Trennelementen handelt es sich um sogenannte "Leitboys", rot-weiße Baken mit einer Höhe von 68 Zentimetern, welche stadtauswärts auf 24 Prozent der Gesamtstrecke und stadteinwärts auf 44 Prozent der Gesamtstrecke zum Einsatz kommen.

"Unabhängig vom Erprobungsradweg ist weiterhin der spätere komplette Umbau der Detmolder Straße geplant", kündigt die Stadt Paderborn an.