Hunderte Geflüchtete aus der Ukraine sind im Kreis Paderborn angekommen

Kreis Paderborn. In ihrer Heimat tobt ein erbitterter Krieg: Mehr als zwei Millionen Menschen sollen bereits aus der von Russland überfallenen Ukraine geflohen sein. Zehntausende von ihnen haben bereits Deutschland erreicht, doch diese Zahl wird vermutlich schon bald deutlich höher werden. Auch in den Städten und Gemeinden im Kreis Paderborn sind mittlerweile die ersten Kriegsflüchtlinge eingetroffen. Wie bereiten sich die Kommunen auf den weiteren Zustrom vor?Paderborn Nach Schätzungen der Stadtverwaltung sind auf privatem Weg bereits einige Hundert geflüchtete Ukrainer in Paderborn angekommen und bei Freunden und Familien untergebracht. Die Stadt rechnet täglich mit weiteren Menschen aus dem Kriegsgebiet. Aktuell stünden für sie 300 Unterbringungsplätze in Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Stadt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Gesprächen, um weitere ehemalige Britenwohnungen zu aktivieren. Außerdem werde die Einrichtung von Sammelunterkünften wie schon 2015 vorbereitet. Darüber hinaus haben die Stadt bereits mehr als 50 zahlreiche private Wohnraum-Angebote erreicht. Altenbeken Auch in der Eggegemeinde sind bereits einige Flüchtlinge angekommen, belastbare Schätzungen gebe es aber nicht. Derzeit würde vor allem privater Wohnraum angeboten und genutzt; Altenbeken versucht zusätzlich, weiteren Wohnraum zu akquirieren und bezieht auch gemeindeeigene Plätze mit ein. Außerdem sind auch Gemeinschaftsunterkünfte vorhanden. Für die Möbel und Ausstattung der Räume werden Angebote entgegengenommen; aktuell würden Feldbetten und Schlafsäcke benötigt. Bad Lippspringe Die Planungen in der Kurstadt laufen seit Tagen. So will Bad Lippspringe eine Erstaufnahmestelle einrichten, in der die Geflüchteten eine erste medizinische Versorgung inklusive Corona-Test und gegebenenfalls eine Covid-Schutzimpfung bekommen. Als Unterkunft stünden leer stehende städtische Mietwohnungen zur Verfügung, außerdem soll eine Turnhalle mit Feldbetten und mobilen Trennwänden zu einer größeren Unterkunft umgebaut werden. Einen zentralen Anlaufpunkt für die Menschen aus de Ukraine soll es ebenso geben wie Freizeitangebote für die Kinder und Jugendlichen. Bad Wünnenberg Erste Flüchtlinge sind bereits in Bad Wünnenberg eingetroffen. Allen ukrainischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern wurden demnach von der Stadt Hilfe für ihre ankommenden Familien und Freunde angeboten. Die städtischen Unterbringungsmöglichkeiten seien sofort bezugsfertig, mindestens 50 Personen könnten dort unterkommen. Zudem melden sich täglich Menschen, die private Unterkünfte für die Flüchtlinge zur Verfügung stellen wollen. Diese Angebote, bislang seien es mehr als 30, würden gesammelt und bei Bedarf vermittelt. Unterkünfte etwa in Sporthallen seien aktuell nicht geplant, da es genügend Platz gebe, auch Immobilien müssten nach jetzigem Stand nicht angemietet werden.Büren Seit Beginn des Krieges sind bereits zahlreiche Menschen in Büren angekommen und in Zusammenarbeit mit privaten Initiativen unter Mitwirkung der Stadt Büren untergebracht worden. Die Verwaltung hat Wohnungs- und Immobilieneigentümer aufgerufen, Wohnraum für flüchtende Menschen anzubieten. Täglich gehen seitdem entsprechende Angebote ein, die über das ganze Stadtgebiet verteilt seien.Mit der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen habe die Stadt Büren in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, weshalb dieses Vorgehen weiter fortgeführt werden soll. Neben den privaten Angeboten würden auch städtische Liegenschaften geprüft, zudem ist die Anmietung weiterer Immobilien geplant. Um eine große Zahl an Geflüchteten beherbergen zu können, prüft die Verwaltung auch die Möglichkeiten für eine zentrale Unterbringung. Hövelhof Die ersten Familien sind bereits in Hövelhof angekommen und wohnen derzeit bei Familien und Freunden oder in Notunterkünften der Gemeinde. Schätzungen zur Anzahl gibt es derzeit aber noch keine. Die Gemeinde bereitet sich jedoch darauf vor, Flüchtlinge in größerer Anzahl unterbringen und versorgen zu können. Dazu seien alle zur Verfügung stehenden Räume bezugsfertig gemacht worden; auch habe es mehr als 15 Angebote für private Unterbringungen gegeben. Unter Berücksichtigung der benötigten Platzkapazitäten für die bereits eingetroffenen und vorab telefonisch erfassten Flüchtlinge stehen in Hövelhof 50 Plätze unmittelbar zur Verfügung. Weitere 100 Plätze sollen in einer Turnhalle entstehen, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können. Um eine koordinierte Aufnahme der Flüchtlinge zu gewährleisten, rät die Gemeinde dringend davon ab, Menschen eigenständig an der Grenze abzuholen. Für die medizinische Versorgung der Flüchtlinge will der Krisenstab die Erfahrungen in den Zentralen Unterkunftseinheiten in Staumühle und Schloß Holte-Stukenbrock nutzen. Es gebe genügend Covid-Impfstoff, um ein niederschwelliges Angebot unterbreiten zu können. Dabei sollen Dolmetscher helfen, die sich bereits in Hövelhof gemeldet hätten. Lesen Sie hier:Krieg in der Ukraine - Große Welle der Hilfsbereitschaft im Kreis Paderborn Lichtenau Mindestens acht Personen sind bislang aus dem Kriegsgebiet zu Bekannten in Lichtenau geflohen. Nach einem Aufruf der Stadt um Mithilfe bei der Flüchtlingsunterbringung seien bereits mehrere private Wohnungsangebote, darunter auch Ferienhäuser, eingegangen. Derzeit werde auch die Herrichtung von weiteren Unterbringungsmöglichkeiten in städtischen Gebäuden geprüft. Die Stadt geht davon aus, dass alle freien Plätze in den bisher vorhandenen Flüchtlingsheimen und Wohnungen belegt werden müssen.Außerdem unterstützt Lichtenau die polnische Partnerstadt Pieniezno, in die ebenfalls sehr viele Ukrainer geflohen seien, mit gesammelten Geldspenden. Am Donnerstag startet zusätzlich ein Transport mit Hilfsgütern für die Feuerwehren im Kriegsgebiet. Salzkotten Bis zum Dienstagmittag waren bereits zehn Familien aus der Ukraine in Salzkotten angekommen. Bis langfristigere Unterkünfte für sie vorbereitet sind, werden sie vorerst noch privat untergebracht. Rund 120 Wohnräume seien in der Sälzerstadt bereits geschaffen worden, weitere 60 sind in Vorbereitung. Darunter sind städtische wie die Flüchtlingsunterkunft am Landwehrweg sowie angemietete Objekte. Aus der Bevölkerung seien zudem 20 privat angebotene Wohnräume gemeldet worden.

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