So belastet die Omikron-Welle Krankenhäuser, Feuerwehr & Co.

Paderborn. Der Expertenrat der Bundesregierung hatte gewarnt: Die Corona-Variante Omikron könne die kritische Infrastruktur gefährden. Die Welle rollt nun auch in Paderborn - doch wie ist die Lage bei der kritischen Infrastruktur? Krankenhäuser Im St. Johannisstift fällt auf, dass in letzter Zeit mehr Mitarbeitende in Quarantäne müssen. Eine Notfallsituation habe es durch Personalausfälle aber noch nicht gegeben. Ein paar Bereiche wie die Administration seien im Moment zwar eingeschränkt, nicht aber etwa die Aufnahme von Patienten. In den St.-Vincenz-Krankenhäusern waren am Montag 130 aller Mitarbeitenden krankgeschrieben, also nicht nur aus der Ärzteschaft, sondern auch aus Verwaltung, Haustechnik und anderen Bereichen. Das entspreche 4,5 Prozent aller Mitarbeitenden. Weitere 65 befanden sich in betrieblicher oder behördlicher Quarantäne. "Bislang konnten wir die Personalausfälle dank der hohen Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden und Teams noch kompensieren", teilt eine Sprecherin der Kliniken mit. "Es sieht im Moment glücklicherweise nicht so aus, als ob wir ganze Stationen schließen müssten. Dass wir eine gewisse Anzahl an Betten in einzelnen Bereichen schließen müssen, kann jedoch auch zeitnah passieren", heißt es weiter. Feuerwehr Die Feuerwehr Paderborn verzeichne seit Jahresbeginn einen leichten Anstieg der Infektions- und Quarantänefälle, teilt die Stadt mit. Darauf habe sich die Feuerwehr eingestellt und daher unter anderem Hygienekonzepte angepasst. Bei den rund 650 Haupt- und Ehrenamtlern liege die Zahl der Infektionen bei etwa 15 Fällen. Trotzdem wurden personelle Reserven gebildet, die im Bedarfsfall den Einsatzdienst sicherstellen sollen. Das war bislang jedoch noch nicht erforderlich, so die Stadt Paderborn. Die Feuerwehr gehe aktuell davon aus, gut durch die Omikron-Welle zu kommen und damit auch die Sicherheit weiterhin gewährleisten zu können. Polizei Auch bei der Polizei habe es noch keine personellen Engpässe gegeben. "Unsere Funktionsfähigkeit ist bislang nicht gefährdet gewesen", teilt Polizei-Sprecherin Corinna Koptik mit. Im Vorfeld seien Konzepte erarbeitet worden, zudem liege die Impfquote mit mehr als 95 Prozent auf einem hohen Niveau. Bei akuter Personalnot werde intern Unterstützung gefordert, "im Extremfall" könnten auch andere Behörden aus NRW aushelfen, so Koptik.Energie und Wasser Die Versorgung für Energie und Wasser sei uneingeschränkt gewährleistet, teilt Edgar Schroeren, Sprecher von Westfalen Weser, mit. Das Infektionsgeschehen im Unternehmen entspreche etwa dem Schnitt im Kreis Paderborn. Alle wichtigen Einheiten seien mehrfach abgesichert, zudem gebe es einen Bereitschaftsdienst außerhalb der üblichen Arbeitszeiten. Zuletzt seien außerdem die Kundenzentren geschlossen und die Zählerablesungen durch postalische Ablesekarten ersetzt worden, so Schroeren. Beides, um weiterhin persönliche Kontakte und damit eine mögliche Ansteckungsgefahr zu vermeiden.Verkehr Beim Padersprinter gilt aktuell schon ein reduzierter Sonderfahrplan. Grund dafür sei ein hoher Krankenstand, der nicht ausschließlich Corona geschuldet sei. Derzeit liege die Krankenquote bei etwa 20 Prozent, teilt Sprecherin Lisa Niemeier-Casey mit. "Das ist mehr als doppelt so hoch wie üblich." Da zeitnah keine Besserung ersichtlich sei, habe man sich für den Sonderfahrplan entschieden. "Bei weiterem Krankenstand werden wir möglicherweise weiter reduzieren müssen", sagt Niemeier-Casey. "Unser Ziel ist es, das Fahrplanangebot so gut wie möglich aufrecht zu erhalten." Bei den vom Nahverkehr Paderborn-Höxter (nph) beauftragten Verkehrsunternehmen sei diese Entwicklung noch nicht zu erkennen, teilt Sprecherin Sabine Gausemeier mit.Stadt Paderborn Der Krankenstand bei der Stadt Paderborn sei in den letzten Wochen erkennbar gestiegen, teilt Pressesprecherin Kristina Stog mit. Nicht in allen Fällen seien die Hintergründe für Erkrankungen bekannt, es sei jedoch anzunehmen, dass die Zunahme von Corona-Erkrankungen eine Rolle spiele.In der jetzigen Jahreszeit seien grundsätzlich mehr Erkrankungsfälle zu verzeichnen, das zeige die Erfahrung aus den Vorjahren. Die Zahlen von Januar 2020 und Januar 2022 seien ähnlich: "Es ist davon auszugehen, dass angepasstes Verhalten sich hierbei positiv auf die Zahl der Erkrankten auswirken, die nicht an Corona erkrankt sind", sagt Stog. Sprich: Das Mehr durch Corona-Ausfällen wird durch ein Weniger an anderweitigen krankheitsbedingten Ausfällen ausgeglichen.

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