Schwerlasttransport

Paderborner Schwerlast-Experten meistern besondere Transportaufgabe

Das Schwerlastunternehmen Gruber Logistics brachte innerhalb von drei Nächten einen Airbus A310 von Hannover in den Serengeti-Park. Die Planungen dauerten vier Jahre.

In drei Nächten im Oktober transportierte der Schwergutexperte Gruber Logistics einen nicht mehr flugfähigen Airbus A310 vom Flughafen Hannover zum Serengeti-Park in Hodenhagen. | © Gruber Logistics

Marco Hilla
18.11.2025 | 18.11.2025, 16:00

Paderborn. Wenn es um größere Transporte als nur den klassischen Umzug mit Möbeln geht, kommt die Paderborner Gruber Logistics GmbH schnell auf den Plan. Das für den Transport von unter anderem Rotoren für Windkraftanlagen oder Großtransformatoren bekannte Unternehmen hatte Ende Oktober eine ganz besondere Last von A nach B zu befördern. In mehreren Nächten – vom 26. auf den 27. bis zum 28. auf den 29. Oktober – transportierten die Schwerlast-Experten einen Airbus A310 an seinen künftigen Liegeplatz.

Die von der Bundeswehr ausgemusterte Maschine, die einst im Dienst der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums stand, wurde vom Flughafen Hannover in den drei Nächten zum rund 50 Kilometer entfernten Serengeti-Freizeitpark in Hodenhagen gebracht. Insgesamt waren laut Pressemitteilung rund 40 Personen – darunter Polizisten, Verantwortliche vom Serengeti-Park, Gestellbauer, Baumhochbinder sowie Mitarbeiter der StB-Verkehrstechnik – am Transport beteiligt. Für alle sei es eine herausfordernde Aufgabe gewesen, die millimetergenaue Präzision erforderte.

Da die Strecke in Teilen durch ein Naturschutzgebiet führte, mussten im Vorfeld besondere Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dazu wurden unzählige Bäume gesichert und Äste abgebunden, damit der Schwerlast-Konvoi ungehindert sein Ziel erreichen konnte und gleichzeitig die Vegetation geschützt wurde. Da sich die Tragflächen des Airbus bereits seit Herbst 2023 im Serengeti-Park befinden, wurde bei dem Transport lediglich der Rumpf des Flugzeugs in Bewegung gesetzt.

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Durch eine sogenannte Modul-Achs-Nachläufer-Kombination konnten die Schwerlastexperten den Rumpf des Airbus sehr tief über dem Boden transportieren. - © Gruber Logistics
Durch eine sogenannte Modul-Achs-Nachläufer-Kombination konnten die Schwerlastexperten den Rumpf des Airbus sehr tief über dem Boden transportieren. | © Gruber Logistics

Ein fast unmögliches Vorhaben wurde realisiert

Dieser, sowie andere beförderte Bauteile, hatten ein Gewicht von 110 Tonnen. Für den Transport des Rumpfes wurde eine sogenannte Modul-Achs-Nachläufer-Kombination gewählt. Dabei wurde der Airbus auf zwei speziellen, rollbaren Trägervorrichtungen positioniert. Zwei Lkw-Zugmaschinen brachten den aufgebockten Flieger in Bewegung. Das Gespann, was größtenteils nur in Schrittgeschwindigkeit unterwegs war, hatte laut Angaben eine Länge von fast 65 sowie eine Breite und Höhe von gut sechs Metern.

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Michael Gruber, Geschäftsführer Gruber Logistics Deutschland, lobte nach dem Erreichen des Zielortes die Leistung seiner Mitarbeiter: „Um dieses fast schon unmöglich scheinende Vorhaben zu realisieren, hatte sich unser Engineering-Team um Projektleiter Martin Ludvik in diese Aufgabe verbissen und dank dieses großen Engagements letztendlich einen Weg gefunden, auch den Rumpf des Airbus in den Serengeti-Park zu bringen.“ Im Zusammenspiel mit den Fahrern und den vorab erfolgten Maßnahmen an der Strecke „konnte dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen werden“, betonte er.

Auch Fabrizio Sepe, Geschäftsführer des Serengeti-Parks, zeigte sich zufrieden: „Wir sind glücklich, dass der Airbus A310 jetzt seine finale Parkposition erreicht hat“, sagte er. Nach einer gesamten Planungszeit von vier Jahren – Gruber war seit gut drei Jahren in die Planungen involviert – könne der Flieger nun seiner neuen Bestimmung gerecht werden. Was unweigerlich zu der Frage führt, worin diese besteht – was macht also ein altes Flugzeug in einem Freizeitpark? „Jetzt werden wir ihn zum attraktiven Restaurant für unsere Gäste herrichten, das zu einem weiteren Highlight unserer Anlage werden wird“, antwortet Sepe auf Nachfrage.

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