Weihnachtsmarkt: Sicherheitsdienst und Standbetreiber sollen 2G prüfen

Kreis Paderborn. Was sich in den vergangenen Tagen angesichts hoher Infektionszahlen bereits angedeutet hatte, wird nun tatsächlich kurzfristig umgesetzt: Auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt soll die 2G-Regelung gelten. Zugang hätten also nur Geimpfte und Genesene. Bürgermeister Michael Dreier hatte dies bereits in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstagabend angekündet und am Mittwoch in einem Schreiben auch den Standbetreibern des Weihnachtsmarktes mitgeteilt. Abzuwarten bleibe zwar noch die Ministerpräsidentenkonferenz, doch offenbar rechnet man bei der Stadtverwaltung damit, dass 2G, wie auch von NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst angekündigt, auf Weihnachtsmärkten eingeführt wird. Weil eine Einlasskontrolle wie bei anderen Großveranstaltungen nicht möglich sein wird, sollen die Besucher stichprobenartig kontrolliert werden. Dazu würden sechs Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, die jeweils paarweise auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt unterwegs sind, und Mitarbeiter der städtischen B.O.S.S.-Wache Impfausweise und Genesenen-Zertifikate überprüfen, kündigt Dreier in dem Schreiben an. "Die Überprüfung der Nachweise zum Zugang in die Innenräume obliegt weiterhin den Standbetreibern", heißt es darin weiter. Was genau als Innenraum gilt - also ob zum Beispiel die Theken und Stehtische dazu gehören - ist derzeit noch nicht abschließend geklärt. Auch wie zwischen Weihnachtsmarktbesuchern und Menschen, die einfach nur in der Innenstadt unterwegs sind, unterschieden wird, ist unklar. Zunächst würden die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstagnachmittag abgewartet, heißt es dazu auf Anfrage aus der Pressestelle. "Können heute nicht sagen, was morgen ist" Schausteller und Standbetreiber erreichen die Entscheidung für 2G und die Detailregelungen entsprechend relativ kurzfristig - immerhin sind die Buden bereits aufgebaut und am Freitagnachmittag soll der Weihnachtsmarkt eröffnen. Vollkommen überraschend kam die neue Regelung aber nicht. "Etwas anderes als 2G war nicht zu erwarten", sagt Hans-Otto Bröckling, Vorsitzender der Paderborner Schausteller. Dass sein Team Besucher, die ins warme Innere seiner Glühweinbude möchten, kontrollieren muss, sei kein Problem. Bröckling vermutet zudem, dass es keine großen Menschenansammlungen geben wird. "Das regelt sich von alleine und wird sich verteilen", meint er. So habe er es zuletzt auf der Allerheiligenkirmes in Soest beobachtet. Nur Vermutungen könne er bei der konkreten Ausgestaltung der 2G-Regel machen. "Ich gehe davon aus, dass Kinder nicht unter 2G fallen", so Bröckling. "Das ist so konfus: Wir können heute nicht sagen, was morgen ist." Sein Schaustellerkollege Bethel Thelen spricht daher von einer "angespannten Situation" und hofft, dass "das Ganze wirtschaftlich bleibt". Froh sei er darüber, dass der Paderborner Weihnachtsmarkt überhaupt stattfindet. Ebenso Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft: "Der Weihnachtsmarkt bringt Stimmung in die Stadt. Auch der Handel partizipiert davon." 2G auch anderswo im Kreis Im Kreis reagieren die Veranstalter ebenfalls auf die nahende 2G-Pflicht im Freizeitbereich, so etwa die Delbrücker Marketinggemeinschaft (Demag). Der Adventsmarkt am Samstag und Sonntag, 27. und 28. November, soll daher unter aktualisierten Umständen stattfinden. Wie Demag-Geschäftsführerin Britta Kuboth auf nw.de-Anfrage bestätigt, sollen an drei Zugängen zum Kirchplatz die Besucherinnen und Besucher auf Nachweise kontrolliert werden. Zwei weitere Zugänge würden abgesperrt. "Jeder Gast erhält beim Einlass ein Bändchen. So nehmen wir den Marktbeschickern die Kontrollen ab", sagt Kuboth. Bei drei Veranstaltungen des Kultursommers hatten Stadt und Demag bereits gute Erfahrungen mit dem gleichen System gemacht. In Büren sollen beim Nikolausmarkt rund um Nikolauskirche und Rathaus-Innenhof von Freitag, 3. Dezember, bis Sonntag, 5. Dezember, ebenfalls die Zugänge zum eingezäunten Gelände kontrolliert werden. Das teilt Stadtsprecherin Kerstin Salerno mit. Wie die Gemeinde Borchen die 2G-Regeln bei ihrem beliebten Adventsmarkt von Freitag, 26. November, bis Sonntag, 28. November, umsetzen will, soll am Donnerstag nach einer Lagebesprechung feststehen. Das erklärt Gemeindesprecher Thomas Finke.

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