Sicherheitskonzept: Mehr Polizeipräsenz auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt

Kreis Paderborn. Der Paderborner Weihnachtsmarkt wird ab diesem Freitag, 22. November, wieder in die Innenstadt locken. Viele Menschen werden dann zwischen den Ständen entlangschlendern. Menschen, die sich sicher amüsieren wollen. Denn Sicherheit ist seit Jahren ein immer wichtiger werdendes Thema - was aufgrund jüngster Ereignisse auch an Dom, Kamp oder Westernstraße sichtbar sein wird. In puncto Sicherheit arbeitet die Stadt Paderborn als Veranstalterin des Weihnachtsmarkts mit der Polizei zusammen. &bdquo;Wir sind da und wir sind präsent“, sagt Corinna Koptik, Sprecherin der Paderborner Polizei. Und mit einem höheren Personaleinsatz als in den vergangenen Jahren. Genaue Zahlen gibt es wie gewohnt nicht. Nur so viel: Die Polizei werde immer mit mindestens einem Team auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs sein. Der stärkere Personaleinsatz ist eine Reaktion auf die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit Messer-Attacken. &bdquo;Besser ohne Messer“, heißt die mehrsprachige Kampagne zum neuen Waffenverbotsgesetz auf Festen und Märkten. &bdquo;Wir gehen da mit Augenmaß vor, haben aber die Möglichkeit, Personen zu kontrollieren“, sagt Koptik. Wird bei einer Person ein Messer entdeckt, so ist dies eine Ordnungswidrigkeit. Laut Koptik sind dann bei fahrlässigem Mitführen mindestens 500 Euro und bei Vorsatz 1.000 Euro fällig - sowie im Wiederholungsfall bis zu 10.000 Euro. Sicherheitskonzept wird in Paderborn immer wieder angepasst Die Polizei passt ihre Sicherheitskonzepte regelmäßig an. Zugangskontrollen zum Weihnachtsmarkt wird es aber nicht geben - und niemand müsse Angst haben, so Koptik. Sie stößt damit in dieselbe Richtung wie NRW-Innenminister Herbert Reul, der keinen Grund sieht, aus Sicherheitsbedenken auf den Besuch von Weihnachtsmärkten zu verzichten. Zurzeit gäbe es keinen Hinweis auf eine konkrete Gefahr, so Koptik. &bdquo;Aber natürlich gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor Gewalt.“ Neben den Polizeiteams auf dem Weihnachtsmarkt gibt es zusätzlich an den Samstagen und Sonntagen eine mobile Wache am Jühenplatz. Außerdem werden - zusammen mit der Bundespolizei - Taschendiebstahlstreifen unterwegs sein. Überblick: Weihnachtsmärkte 2024 in OWL: Alle Infos zu den Terminen und Ständen Schon seit dem Anschlag mit einem Lkw auf den Berliner Weihnachtsmarkt vor acht Jahren, sei die Sicherheit ein Riesenthema, sagt Koptik. Seit Ende Oktober gibt es nun ein neues Gesetz zum Waffenverbot. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte die Polizei nach Solingen und Siegen angewiesen, die Sicherheitskonzepte zu prüfen und die Betreiber der Weihnachtsmärkte bestmöglich zu unterstützen. Stadt Paderborn hat 100 Seiten dickes Sicherheitskonzept Ende August hatte in Solingen ein Anhänger der Terrororganisation &bdquo;Islamischer Staat“ auf einem Stadtfest mehrere Menschen mit einem Messer getötet und verletzt. Kurz darauf griff in Siegen eine Frau mehrere Menschen in einem Bus mit einem Messer an und verletzte sie. Hintergrund: Terrorgefahr auf Weihnachtsmärkten: So geht die Polizei in OWL vor Die Stadt Paderborn als Veranstalterin des bis Montag, 23. Dezember, laufenden Weihnachtsmarkts äußert sich nur ganz knapp auf eine &bdquo;NW“-Anfrage: &bdquo;Wir haben ein fast 100 Seiten starkes Sicherheitskonzept für den Paderborner Weihnachtsmarkt, das unser Marktmeister in Abstimmung mit den für Sicherheitsfragen zuständigen Stellen erarbeitet hat. Darin werden verschiedene Risiken betrachtet und bewertet und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen abgeleitet. Diese Sicherheitsmaßnahmen können wir aus nachvollziehbaren Gründen nicht öffentlich machen“, erklärt Sprecher Jens Reinhardt. Etliche und auch bereits durch frühere Veranstaltungen bekannte Sicherheitsmaßnahmen sind jedoch auch so sichtbar. Sogenannte Indutainer stehen als Straßenbarrikaden an den Zufahrten etwa am Kamp, Markt/Domplatz und Marienstraße. Paderborner Schausteller zahlen Wachschutz Außerhalb der Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts ist zudem ein privater Sicherheitsdienst unterwegs, der von allen Schaustellern bezahlt wird. Wie Bethel Thelen, Vorsitzender der Paderborner Schausteller, sagt, sei der Wachschutz sogar verstärkt worden. Damit Diebe erst gar nicht animiert werden, gibt es eine Vorgabe: &bdquo;Wir verlangen von den Kunsthandwerdwerkern, dass sie kein Bargeld in ihren Hütten lassen“, sagt Thelen. Vor zwei Jahren waren auf dem Domplatz in einer Nacht insgesamt sechs Holzhütten aufgebrochen und Wertsachen gestohlen wurden. Lesen Sie auch: Diese besonderen Leckereien gibt es beim Paderborner Weihnachtsmarkt 2024 Von Freitag, 29. November, bis Sonntag, 1. Dezember, wird auch rund um den Mallinckrodthof in Borchen vorweihnachtliche Stimmung herrschen. Für die Sicherheit sei dabei wieder gut gesorgt, sagte Thomas Finke vom Adventsmarktteam der Gemeinde kürzlich in einem Pressegespräch. Alle Einfahrten zum Festgelände werden blockiert sein, zudem wird der Wachschutz und die beiden Bezirksbeamten der Gemeinde an allen Tagen präsent sein. Allein durch den Standort rund um die Kirche sei es beim Adventsmarkt in Delbrück am Samstag, 30. November, und Sonntag, 1. Dezember, nicht möglich, mit Autos draufzufahren, sagt Britta Kuboth von der Delbrücker Marketinggemeinschaft (Demag). Die einzige größere Lücke sei der notwendige Rettungsweg. Kuboth sieht hinsichtlich der Sicherheit keine Probleme. Ein beauftragter Sicherheitsdienst werde vor Ort sein und die Polizei werde auch im Hinblick auf Messer kontrollieren. Sicherheit hat in Hövelhof oberste Priorität In Hövelhof lockt der vom Verkehrsverein veranstaltete Nikolausmarkt am Jagdschloss von Freitag bis Sonntag, 6. bis 8. Dezember. Für die Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher werde in enger Abstimmung mit der Polizei und dem Ordnungsamt geplant, erklärt Ricarda Michels, Sprecherin der Gemeinde Hövelhof, auf &bdquo;NW“-Anfrage. Dieser enge Austausch garantiere, dass auf neue Anforderungen oder Sicherheitsbedenken kurzfristig reagiert werden könne. Wenn nötig, könnten &bdquo;auch erweiterte Sicherheitskontrollen wie Taschenkontrollen oder zusätzliche Maßnahmen durchgeführt werden“, so Michels. Während des Nikolausmarkts wird ein privater Sicherheitsdienst präsent sein. &bdquo;Zudem finden bedarfsgerechte Begehungen durch die Polizei statt.“ Zum Schutz gegen unbefugte Zufahrten von Fahrzeugen werden an den Eingängen als Barrikaden wassergefüllte Indutainer eingesetzt.

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